Der Film „Der Fall Rose: Was geschah im Polizeirevier Dessau?“ ist eine Einleitung zum Projekt Rose, welches sich mit den fragwürdigen Todesumstände des Jürgen Rose befasst.
Die Kapitel
Der Film ist in drei Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel beschreibt die Vorfälle, wie sie laut Aktenlage zusammengesetzt werden können. Das zweite Kapitel beschreibt die Ermittlungen zu dem Todesfall durch den Revierkriminaldienst des Polizeireviers Dessau und des 2. Fachkommissariats der Polizeidirektion Dessau. Das dritte und letzte Kapitel widmet sich dem Ende der Ermittlungen in Form des sogenannten Sachstands – und Abschlussberichtes des Hauptermittlers des 2. Fachkommissariats der Polizeidirektion Dessau.
Exklusive Interviews
In dem Film werden Ausschnitte aus zwei exklusiven Interviews gezeigt, deren Inhalt auch für die hier veröffentlichte Anzeige von Belang ist.
Es handelt sich um ein Interview mit der für den Leichnam Jürgen Roses zuständigen Rechtsmedizinerin Frau Dr. Uta Romanowski. Sie war damals, am 10. Und 11.12.1997, die erste Obduzentin und die hauptsächliche Autorin des rechtsmedizinischen Gutachtens zur Autopsie. In dem Interview erzählt sie dem Publikum die Umstände der damaligen Ermittlungen, in welche Aspekte sie involviert wurde und in welche erstaunlicherweise nicht.
Das zweite Interview ist mit Iris Rose, der Witwe von Jürgen Rose. Sie gibt Einblick in die Art und Weise, wie und worüber die Ermittler mit der Familie kommunizierten und was ihr von Seiten der Ermittler zu den Umständen des Todes ihres Mannes gesagt wurde. In diesem Exklusivinterview spricht sie das erste Mal öffentlich von dem, was ihr und der Familie widerfahren ist.
Hans-Jürgen Rose, genannt Jürgen, wurde 1961 in Wolfen, Regierungsbezirk Magdeburg in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, geboren. Heute liegt Wolfen es ist im Bundesland Sachsen-Anhalt, Bundesrepublik Deutschland. Nach seinem Ingenieursstudium in Dresden zog er zurück nach Sachsen-Anhalt und heiratete Iris Rose, mit der er zwei Kinder bekam. Er starb am 08.12.1997 im städtischen Klinikum in Dessau, Sachsen-Anhalt an einem Polytrauma. Er war am Tag zuvor von Beamten der Nachtschicht des Polizeireviers Dessau wegen Trunkenheit am Steuer und Verursachens eines Verkehrsunfalls zwecks Blutalkoholbestimmung und Führerscheinentzugs mit auf das Revier genommen worden.
Der Kontext
Das Verbrechen, das im Nachhinein begangen wurde, ist Teil des von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh genannten „Oury Jalloh Komplexes“. Namensgeber für diesen Komplex ist Oury Jalloh, da dies der bekannteste Mordfall und Justizskandal in Deutschland ist. Dieser Komplex besteht, nach unserem jetzigen Kenntnisstand, aus drei Toten: Jürgen Rose, Mario Bichtemann und Oury Jalloh.
Alle drei verstarben im Kontext einer Fest- oder Mitnahme durch Beamte des Polizeireviers Dessau. In keinem der drei Fälle wurde je ein Täter gefunden. Alle drei Betroffenen waren 36 Jahre alt, männlich und zum Zeitpunkt der ihnen angetanen Gewalt alkoholisiert.
Veröffentlichung des Recherche Zentrums zum Fall Rose
Die Publikationsreihe „Der Fall Rose“ bezieht sich auf die äusserst fragwürdigen Todesumstände des ersten dieser drei Todesfälle, dem von Jürgen Rose. Der Film „Der Fall Rose: Was geschah im Polizeirevier Dessau?“ (ca. 21 min.) arbeitet die dazu geführten Ermittlungen auf und bringt neue Beweise zum möglichen Tathergang an die Öffentlichkeit.
Im Laufe der nächsten Wochen wird es unterschiedliche Publikationen zum Fall Rose geben.
pm