Mit Entsetzen schauen wir auf den über zwei Jahre andauernden Krieg in der Ukraine und den blutigen Krieg im Gaza-Streifen. Die Forderung nach einem schnellstmöglichen Waffenstillstand in beiden Konflikten steht im Mittelpunkt des diesjährigen Ostermarsches Rhein/Ruhr.
Die Ostermarschierer teilen die Sorgen vieler Menschen in unserem Land gerade vor einer Eskalation des Krieges in der Ukraine und den Wunsch nach einer Friedenslösung. Wir fordern insbesondere von unserer Bundesregierung ein Ende von Waffenlieferungen in den Krieg und Initiativen für Waffenstillstände und Frieden. Wir protestieren gegen die zunehmende Militarisierung und Verarmung in unserem Land, wir treten ein für soziale Verbesserung, für sinnvolle Arbeit, für Kultur und Bildung für alle statt der Finanzierung der Rüstungsindustrie und des Militärs.
Der Ostermarsch beginnt am Ostersamstag in Köln um 11:55 Uhr mit der Auftaktkundgebung in Domnähe auf dem Roncalliplatz und endet nach der anschließenden Demonstration durch die Innenstadt mit einer Abschlusskundgebung auf dem Hans-Böckler Platz.
Die Lieferung immer tödlicherer Waffen an die Ukraine hat den Krieg nicht beendet, sondern trägt zu unvorstellbaren Opferzahlen und der Fortsetzung des Tötens bei. Das Beschwören militärischer Lösungen und eines militärischen „Sieges“ ignoriert das Leid der Menschen, in einem Konflikt, in dem es keine Sieger sondern nur Verlierer gibt. Durch eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern und den von Russland dann zu erwartenden Gegenmaßnahmen droht eine weitere Eskalation des Konfliktes, steigt die Gefahr, dass der Krieg auf weitere Länder übergreift. Das befürchten auch immer mehr Menschen bei uns im Land.
Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklung werden aktuell mahnende Stimmen, die nach mehr Diplomatie rufen, wie Papst Franziskus oder der SPD Fraktionsvorsitzende Mützenich mit verbalen Angriffen überzogen. Gegen diese Militarisierung der öffentlichen Debatte, in der keine mäßigende Stimme mehr akzeptiert wird, wenden wir uns mit unserem Ostermarsch. Wir unterstützen die Vorstöße von Papst Franziskus und von Rolf Mützenich und fordern einen Stopp des Tötens in der Ukraine und ernsthafte Initiativen für Verhandlungen, die sich sowohl an Russland als auch an die Ukraine wenden.
Auch der Konflikt in Nahost ist von unendlichem Leid für die Betroffenen geprägt. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem seit sechs Monaten andauernden genozidalen Vorgehen der israelischen Regierung in Gaza fordert der Konflikt täglich etliche Opfer, die meisten Frauen und Kinder. Die Bundesregierung muss die Waffenlieferungen an Israel sofort einstellen und die Finanzierung der UNRWA, dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, umgehend wieder aufnehmen, um die Katastrophe des Hungers in Gaza zu stoppen. Die Grenzübergänge müssen für die dringend notwendigen Nahrungsmittel- und Medikamentenlieferungen nach Gaza geöffnet werden. Alle israelischen Geiseln und die palästinensischen politischen Gefangenen müssen endlich freikommen. Ein Ende der Besatzung palästinensischer Gebiete ist dringend notwendig, um den Menschen in Israel und in Palästina eine sichere Zukunft zu ermöglichen.
Mit dem Ruf nach „Kriegstüchtigkeit“ hat Verteidigungsminister Pistorius eine verhängnisvolle Entwicklung in unserem Land weiter angeheizt: In fünf Jahren müsse die BRD fähig sein, einen russischen Angriff abzuwehren, Habeck spricht von der Fähigkeit, einen Landkrieg zu führen, Pistorius will die Wehrpflicht reaktivieren. Stark-Watzinger will eine Art Wehrkundeunterricht an Schulen einführen, stellt die Selbstverpflichtungen von Hochschulen auf zivile und friedliche Zwecke (Zivilklauseln) in Frage und will sie für geopolitische Ziele einspannen. Das sind Rückfälle in die schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges. Deshalb sagen wir mit dem Ostermarsch Nein zur weiteren Umsetzung des 2%-Rüstungsziels, zur Reaktivierung der Wehrpflicht und wenden uns gegen eine neue Kriegsrhetorik, die einen Krieg in Europa herbeiredet. Bildung und Wissenschaft müssen dem Frieden und einer global menschenwürdigen Zukunft dienen, nicht dem Krieg.
Wir gehen Ostern gegen Krieg und Rüstung auf die Straße und für eine erfreuliche Zukunft! Wir brauchen eine neue Entspannungspolitik, um die Kriege zu beenden und eine Friedensordnung in Europa aufzubauen. Bald 75 Jahre nach der Verabschiedung des Grundgesetzes sind die Lehren aus Krieg und Faschismus, die Verwirklichung der Würde des Menschen, Sozialstaatlichkeit und Frieden, aktueller denn je und müssen umfassend realisiert werden. Wenn wir den Klimawandel als Menschheitsbedrohung in den Griff bekommen wollen, wenn wir die politischen und sozialen Menschenrechte verwirklichen wollen, wird das nur in einer Welt möglich sein, die kooperiert und nicht einer, die sich wieder in neue Blöcke aufteilt.
Mit dem Ostermarsch treten wir mit allen demokratischen, sozialen, ökologischen und antirassistischen Bewegungen für eine friedenspolitische Wende ein und verbinden seine lange Tradition mit dem aktuellen Protest gegen den Krieg in der Ukraine und in Nahost.
Er startet am Ostersamstag mit Demonstrationen in Köln und Duisburg.
Die 2. Tagesetappe am Ostersonntag führt als Fahrradcorso von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne nach Bochum.
Die 3. Etappe startet dann am Ostermontag in Dortmund.
Am Ostersamstag um 11:55 Uhr beginnt auf dem Roncalliplatz in Köln die Auftaktkundgebung unter dem Motto „Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!“. Auftaktrednerin ist Kathrin Vogler, MdB, Landessprecherin Die Linke NRW. Anschließend sprechen ein Vertreter der palästinensischen Gemeinde in Köln und eine Vertreter*in des „Jugendbündnis gegen Krieg“. Darauf folgt um ca. 13:00 Uhr die Demo durch die City über Trankgasse, Zeughausstraße und Friesenplatz zum Hans-Böckler Platz, wo um ca. 14:00 Uhr die Abschlusskundgebung der ersten Etappe des Ostermarsch Rhein/Ruhr stattfindet: Der langjährige Ostermarschierer, Theologe und Publizist Peter Bürger hier ins besondere zum Klimawandel und den Zusammenhängen von Krieg und Klima sprechen. Den Abschluss machen Rock, Funk und Soul von den 60er Jahren bis heute von Evergreen Terrace Cover Cologne!
Den Aufruf und weitere Infos finden Sie hier: https://koelner-friedensforum.org/sa-30-maerz-um-1155-am-roncalliplatz-start-des-koelner-ostermarsches/.
Am Ostermontag fährt ein Bus um 11:30 Uhr ab Köln, Breslauer Platz zum Ostermarsch in Büchel/Eifel, wo die US-Atomwaffen stationiert sind. Weitere Infos hierzu sind auf der Internetseite https://greenwire.greenpeace.de/osterdemo_buechel_2024 zu finden.