Am 24. Februar 2024 jährt sich der Angriff Russlands auf die gesamte Ukraine zum zweiten Mal, deswegen rufen Friedensgruppen in ganz Deutschland zu Antikriegsprotesten auf. Kundgebungen und Demos werden u.a. in Berlin, Frankfurt, Köln und Stuttgart stattfinden. Die frühere EKD-Vorsitzende Margot Käßmann, die bei den Aktionen in Berlin und Frankfurt (Main) als Rednerin sprechen wird, erteilt den Diskussionen um „Kriegstüchtigkeit“ eine Absage und fordert diplomatische Initiativen.

Seit Monaten bewegt sich die Frontlinie im Krieg Russlands gegen die Ukraine kaum. Von den umkämpften Städten ist inzwischen kaum mehr als Schutt und Ruinen übrig. Seit zwei Jahren – und schon zuvor seit 2014 – sterben Menschen in der Ukraine, werden verletzt, traumatisiert und müssen fliehen. Auf beiden Seiten gehen die Verluste in die Hunderttausende. „Es ist schrecklich und unfassbar, dass sich an diesem 24. Februar der Tag des russischen Angriffs auf die gesamte Ukraine bereits zum zweiten Mal jährt“, sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. „Die vergangenen zwei Jahre zeigen, dass dieser Krieg schleunigst beendet werden muss. Von der Bundesregierung erwarten wir endlich mehr Einsatz, um die Verhandlungsbereitschaft aller involvierten Parteien zu fördern. Dazu müssen auch Staaten, die mehr Einfluss auf Russland haben, an den Verhandlungstisch gebracht werden“, so Golla weiter.

Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), wird auf den Demonstrationen in Berlin und Frankfurt sprechen. Zur Debatte in Deutschland sagt sie:
„Nein, ich möchte nicht kriegstüchtig werden. Es ist fatal, dass mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine immer nur Waffenlieferungen, Waffensysteme, Militärstrategien diskutiert werden. Das wird als Hilfsleistung von vielen Milliarden Euro bezeichnet. Aber die Folge sind noch mehr Tote. Stattdessen brauchen wir Friedensstrategien, diplomatische Initiativen, Hoffnungszeichen, Milliardeninvestitionen in Frieden. Nur wenn wir friedenstüchtig werden, hat diese Welt Hoffnung auf Zukunft.“
Das Netzwerk Friedenskooperative unterstützt die vielfältigen Aktivitäten, die rund um den Jahrestag am 24. Februar stattfinden werden. Der Forderung nach Verhandlungen, einem Waffenstillstand und einem Friedensabkommen muss mit Aktionen auf der Straße Nachdruck verliehen werden. Das Netzwerk Friedenskooperative zeigt sich solidarisch mit allen Menschen, die sich diesem Krieg verweigern – ihnen muss in Europa Asyl gewährt werden.

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