Djidji Ayokwe, die sprechende Trommel, ursprünglich vom Volk der Atchan in der Elfenbeinküste, ist ein besonderes Objekt: sie ist 3,31 m lang, wiegt 430 kg und hat einen Durchmesser von 78 cm. Sie ist aus einem Stück Holz gefertigt und mit symbolischen Zeichnungen verziert.
Die Trommel rief das Volk zu Ereignissen wie Festen, Todesfällen, Urteilssprüchen und Feierlichkeiten zusammen. Es war ein Kommunikationsmittel zwischen der unsichtbaren und der sichtbaren Welt, aber mit der Ankunft der französischen Kolonisatoren wurde es auch zur Übermittlung von Nachrichten und zum Auslösen von Alarm genutzt, um ihre Ankunft anzukündigen, wodurch so Tausende von Leben gerettet wurden. Als die Franzosen einen Angriff planten, verschwand die Bevölkerung auf diese Weise wie von Zauberhand. Als im Jahre 1916 die französische Verwaltung ihre Funktion erkannte, beschlagnahmte sie sie und stellte sie bis 1928 im Kolonialpalast aus. Der Ethnologe Paul Rivet brachte sie nach Frankreich, nach Paris, wo sie zuerst im Palais du Trocadéro und danach im Museum Quai Branly ausgestellt wurde.
Nach jahrelangen Verhandlungen und einer schwierigen Restaurierung könnte die Trommel bald auf dem Weg nach Hause sein. Das französische Parlament hat nämlich ein Gesetz bezüglich der Rückgabe von Kunstwerken an Benin, Senegal und die Elfenbeinküste verabschiedet, die während der Kolonialzeit beschlagnahmt wurden.
Die Übersetzung aus dem Italienischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!