Das zweite Treffen der Mitgliedsstaaten des Internationalen Vertrags über das Verbot von Atomwaffen (AVV) endete am Freitag, dem 1. Dezember in New York.
Im Folgenden einige wesentliche Punkte des Treffens, das vom 27. November bis zum 1. Dezember 2023 in New York stattfand, auf Basis der täglichen Aufzeichnungen:
1. Einhundert Länder nahmen an den Verhandlungen teil, darunter 59 Vertragsstaaten, 11 Unterzeichnerstaaten und 35 Beobachter. Von diesen hundert Länder leisteten etwa 90 einen dynamischen und engagierten Beitrag zu dem Treffen;
2. Neben den Staaten wurden auch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) und ihre assoziierten Mitglieder sowie alle interessierten Parteien in die laufenden Arbeiten mit einbezogen, und zum ersten Mal wurde auch ein Ausschuss wissenschaftlicher Experten hinzugezogen, der die humanitären Auswirkungen dieser Waffen bewerten soll;
3. Auf der Grundlage der Berichte dieses Wissenschaftlichen Ausschusses wurden neue Erkenntnisse vorgelegt, unter anderem zu den Kaskadeneffekten auf die Lebensmittelversorgung, das Finanzsystem und die Energieversorgung;
4. Diese Studien veranlassten mehr als 90 Investoren (die ein verwaltetes Vermögen von über 1 Billion US-Dollar repräsentieren), die Staaten dazu aufzufordern, mit der Finanzgemeinschaft zusammenzuarbeiten. So sollen die Regeln und Ziele des Vertrags weiter gestärkt werden, einschließlich der Beendigung von Finanzierungsbeziehungen mit der Atomwaffenindustrie;
5. In einer gemeinsamen, von 26 Organisationen angenommenen Erklärung, angeführt von Gemeinschaften, die von Atomwaffen betroffen sind, und unterstützt von 45 anderen verbündeten Organisationen, heißt es: „Wir haben das Recht und die Verantwortung, über die realen Folgen von Atomwaffen zu sprechen… Wir fordern die Vertragsstaaten des AVV auf, sich unnachgiebig für dessen weltweite Anwendung einzusetzen“;
6. Eine Delegation von 23 Parlamentariern aus 14 Ländern, von denen die meisten den Vertrag noch nicht unterzeichnet haben, traf sich am Rande der Konferenz und gab eine Erklärung ab, in der sie atomare Bedrohungen anprangerten und ihre Regierungen aufforderten, den Vertrag dringend zu unterzeichnen und zu ratifizieren;
7. Am Rande des Treffens fanden mehr als 65 Veranstaltungen statt, darunter Kunstausstellungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen usw.
Der zentrale Aspekt, auf den man sich geeinigt hat, ist jedoch die „nukleare Abschreckung“ als bedeutendes Sicherheitsproblem für die Welt.
Die Vertragsstaaten des AVV waren sich einig, dass die Politik der nuklearen Abschreckung sowohl eine Bedrohung für die menschliche Sicherheit als auch ein Hindernis für Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung darstellt.
Das dritte Treffen der Vertragsstaaten wird vom 3. bis 7. März 2025, ebenfalls in New York, stattfinden.
Für alle, die sich über die täglichen Kurzberichte hinaus in das Thema vertiefen möchten, ist dies der offizielle Link zu den Dokumenten, die während der Konferenz erstellt wurden und wo alle gehaltenen Reden nachzulesen sind:
https://meetings.unoda.org/meeting/67225/statements
Sandro Ciani, Mondo Senza Guerre e Senza Violenza
Die Übersetzung wurde von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!