Am Sitz der Vereinten Nationen in New York begann am 27. November um 10 Uhr der erste Tag des zweiten Treffens der Vertragsstaaten des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV) und dauerte den ganzen Tag an.
Die zweite Tagung der Vertragsstaaten findet vom 27. November bis zum 1. Dezember unter dem Vorsitz von Mexiko statt.
Am Vormittag betonte der Präsident, dass die Risiken einer nuklearen Katastrophe real sind und aufgrund der Modernisierung der Arsenale und der aktuellen geopolitischen Spannungen zunehmen, so dass dieses Treffen zu einem Meilenstein wird, um den eingeschlagenen Kurs zu stoppen und umzukehren. Die Arbeit der Zivilgesellschaft stellt dabei eine außerordentliche Kraft dar, um die in Wien diskutierten Artikel zu verwirklichen.
Der Wiener Plan ist die Richtschnur für die Fortsetzung der zahlreichen laufenden Maßnahmen, obwohl der Vertrag noch relativ jung ist: Die Tatsache, dass wir im UN-Hauptquartier in New York darüber sprechen können, zeigt uns, wie groß die laufenden multilateralen Bemühungen sind.
Der Präsident wies darauf hin, dass auch eine Gruppe von Nuklearwissenschaftlern zu diesem Treffen eingeladen worden sind.
Eine Botschaft von António Guterres wurde verlesen: Der Generalsekretär betonte, dass der NVV (Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag; auch Atomwaffensperrvertrag) in Gefahr zu sein scheint und dass der AVV im Mittelpunkt steht, um der weltweiten nuklearen Abrüstung einen neuen Impuls zu geben und immer mehr Länder dazu zu bewegen, den Vertrag zu unterzeichnen und zu ratifizieren, einschließlich der Länder, die Mitglieder des NVV sind. Die Anwesenheit von Beobachterstaaten ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.
Die Ständige Vertretung des Roten Kreuzes bei den Vereinten Nationen erklärte, dass die Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen alle Arten von Atomwaffen, einschließlich taktischer Waffen, umfassen sollte, da jede Atomexplosion schädliche Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt hat.
Die Reden der Minister Kasachstans, der Republik Kongo, Kubas und eines japanischen Vertreters konzentrierten sich auf die Artikel 6, 7 und 12 des Vertrags (https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N17/209/73/PDF/N1720973.pdf?OpenElement): Artikel 6 befasst sich mit der Unterstützung der Opfer und der Umweltsanierung, Artikel 7 mit der internationalen Zusammenarbeit und Unterstützung und Artikel 12 mit der Universalität des Vertrages.
Die Demokratische Republik Kongo schlug zudem vor, die Unterstützung für die Nichtverbreitung von Atomwaffen fortzusetzen und die geplante Energie und die Investitionen für die Instandhaltung und Modernisierung der derzeitigen Waffenarsenale auf den Kampf gegen den Klimawandel und die Verhütung künftiger Pandemien umzuleiten.
Der kubanische Minister fügte hinzu, dass die jüngsten Erklärungen Israels zu möglichen Atomangriffen auf den Iran oder Palästina unmoralisch und unverantwortlich seien, da der Atomwaffenverbotsvertrag zum ersten Mal eine internationale Norm enthält, die solche Angriffe für illegal erklärt.
Am Nachmittag wurden die Folgen der humanitären Auswirkungen eines Einsatzes von Atomwaffen von einer Gruppe internationaler Wissenschaftler mit Fachwissen auf diesem Gebiet eingehend erörtert, die eine Reihe von Dias zum Thema „Radioaktiver Niederschlag“ (Englisch „Fallout“) zeigten und die damit verbundenen Auswirkungen präsentierten.
Die Sitzung endete mit einer Reihe von Fragen, die einige Delegierte (Kuba, Mexiko, Neuseeland, Costa Rica, Kasachstan, Österreich, Irland) an die Gruppe der Wissenschaftler stellten.
Sandro Ciani, Mondo Senza Guerre e Senza Violenza