Frauen werden schlechter bezahlt als Männer. Die Lohnlücke erklären viele mit Karenzzeiten und Teilzeitarbeit. Die Forschung zeigt: Das Problem geht weiter. Chefökonomin Katharina Mader spricht von Mutterschaftsstrafe und Vaterschaftsprämie und stellt in ihrer ersten Folge der Kolumne Girlmath die Forschung von Nobelpreisträgerin Claudia Goldin vor.
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Frauen werden schlechter bezahlt als Männer. Eh klar, sagen viele. Sie gehen in Teilzeit, sobald sie ein Kind bekommen. Die US-Ökonomin und aktuelle Nobelpreisträgerin Claudia Goldin wollte es genauer wissen und hat gemeinsam mit Claudia Olivetti gefragt: „Was passiert, wenn die Kinder groß sind? Bekommen Frauen dann so viel wie Männer?
Mutterschaftsstrafe und Vaterschaftsprämie
Die Lücke im Einkommen zwischen Männern und Frauen besteht nach Goldin aus drei Teilen:
Erstens, Motherhood Penality: Diese “Mutterschaftsstrafe” bezahlen Frauen, wenn sie ein Baby bekommen. Weil die Mütter in Karenz gehen, später Teilzeit arbeiten und zuhause die unbezahlte Arbeit übernehmen.
Der zweite Teil: Während sie zuhause das Baby schupft und die Arbeit daheim allein erledigt, macht er Überstunden und Karriereschritte. Auf das Einkommen des Mannes wirkt sich die Geburt des Kindes positiv aus: Das nennt man Fatherhood premium, also die Vaterschaftsprämie.
Wenn die Kinder größer werden, können die Mütter wieder mehr Stunden bezahlt arbeiten. Doch die Lücke zu den Vätern schließen die Frauen nie wieder. Deshalb sind die Einkommensunterschiede zwischen den Eltern auch dann noch riesig, wenn die Kinder längst erwachsen sind.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?
Drittens kommt der Preis, eine Frau zu sein für Frauen noch dazu:
Frauen werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, einfach weil sie eine Frau sind.
Motherhood penalty, fatherhood premium und der Preis dafür, eine Frau zu sein: Das sind die Gründe für den “Parental Pay Gap” haben die Forscherinnen herausgefunden.
Solange wir die Sorgearbeit nicht gerecht verteilen, werden Frauen weiterhin mit ihrem Einkommen dafür bezahlen. Auch wenn sich die Mütter noch so abstrampeln: Kinder sind nur für das Gehalt der Väter gut.
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