Ich möchte ohne Angst leben, deshalb setzte ich mich für Gewaltfreiheit ein! So lautete die Botschaft, die einen Monat lang bei zahlreichen Aktivitäten im Rahmen des gewaltfreien Oktobers vermittelt wurde, der in diesem Jahr zum zwölften Mal vom humanistischen Kollektiv „Espacio No Violento“ (dt.: der gewaltfreie Raum) sowie von verschiedenen öffentlichen Einrichtungen, sozialen Organisationen, Bildungszentren und Universitäten veranstaltet wurde.
Einige Gemeinden waren zentrale Akteure in 2023: Der kantonale Rat für den Schutz der Rechte (COPRODEM) und die Kommune des Kantons Mejia sponsorten die Eröffnungsfeier des Gewaltfreien Oktobers, die in der Stadt Machachi, südlich der Hauptstadt, stattfand. Auch einige Ämter des Stadtbezirks von Quito beteiligten sich mit Begeisterung.
In den Zentren für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit des Sekretariats für soziale Eingliederung des Stadtbezirks Quito fanden in den neun Bezirken mehr als 100 Sensibilisierung- und Gewaltpräventions- und Schulungsmaßnahmen statt, an denen 4.000 Menschen teilnahmen.
Mit einer „farbenfrohen Parade, sowie Botschaften für Gewaltfreiheit“ beendete das Sekretariat für Bildung, Freizeit und Sport der Stadtverwaltung von Quito im Norden der Stadt die strategischen Aktivitäten, die von Schülern und Lehrern der städtischen Schulen während des gesamten Monats Oktober durchgeführt wurden und die „das Bewusstsein ihrer Bildungsgemeinschaft in der Wertschätzung von Frieden und Gewaltfreiheit förderten“.
„Bordar la Ternura“ (dt.: Zärtlichkeit sticken) ist ein Netzwerk von Stickerinnen, die im aktiven Gedenken an die durch Femizid ermordeten Frauen Decken weben. Dieses Netzwerk war beim Gewaltfreien Oktober mit seiner Botschaft „Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit“ vertreten: „Die Unterstützung unserer Stickerinnen in jedem lilafarbenen und grünen Quadrat macht die Ehre unserer Gefährtinnen sichtbar, die nicht mehr hier sind, aber vom Himmelszelt aus sehen sie uns sicher“.
Wie in den vergangenen Jahren bot das globale Netzwerk PAV („Vorschläge für Alternativen zur Gewalt“) Workshops zu den Themen Selbstwertgefühl, selbstbewusste Kommunikation, Konfliktlösung und Teamwork an.
Die Akademie war auch an der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften (FLACSO Ecuador) vertreten, die das „Konversatorium für Frieden und Gewaltlosigkeit“ ausrichtete, das gemeinsam vom „Ecuadorianischen Netzwerk des Glaubens“ und „Gewaltfreie Aktion“ organisiert und vom James-Lawson-Institute der American University of Vanderbilt gefördert wurde. „Inmitten von Gewalt entsteht Widerstand durch alltägliche Handlungen wie das Kämmen der Haare, das Flechten von Zöpfen, zusammen mit Kleidung, Sprache und Traditionen, die spirituelle Kraft und gemeinschaftliche Begleitung geben.
Die Humanisierung der Bildung ist der Traum des Internationalen Netzwerks Humanistischer Pädagogen Peru-Ecuador, das Werkzeuge für die persönliche Transformation vermittelt und Aktionen für den Aufbau einer Kultur der Gewaltfreiheit fördert. Im Oktober 2023 erging der Aufruf zu einem Geschicklichkeitswettbewerb mit Herausforderungen, die von neunzehn Teams aus Kindern, Jugendlichen und Lehrern mit Zeichnungen, Gemälden, Tänzen, Theater, Gedichten und Podcasts bewältigt wurden. Ein generationenübergreifender Dialog der Leser für Frieden und Gewaltfreiheit war eine weitere Initiative, die auch die Familien der Bildungseinrichtungen einbezog.
„Micro-Aggressionen – Makro-Auswirkungen“ war die Kampagne, die von jungen Mitgliedern der humanistischen Organisation „Gemeinschaft für menschliche Entwicklung“ mit dem Slogan „Verändere die Norm“ und den Slogans „Lass nicht zu, dass Worte dein Leben prägen, ich sage nein zu Mikro-Aggressionen“ neu aufgeworfen wurde.
Der Rotary Club Ecuador beteiligte sich 2023 daran, indem er sein wöchentliches Radioprogramm dem Thema Gewaltfreiheit widmete, an dem Vertreter der verschiedenen Kollektive und Organisationen teilnahmen, die ihre Initiativen vorstellten.
Im November werden die Aktivitäten fortgesetzt in Cusco die „Lesedialoge für Frieden und Gewaltfreiheit“. In Quito die „Pedaleada Violenta“ (dt.: in violett strampeln) und die 8. Messe „Koexistenz in Frieden“, die von der Zentraluniversität Ecuadors, der wichtigsten öffentlichen Universität des Landes, organisiert wird und von der „Messe der gewaltfreien Initiativen“ inspiriert wurde, einem Treffen, aus dem vor mehr als einem Jahrzehnt der Gewaltfreie Oktober hervorging.
Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Sabine Prizigoda vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!