Der diesjährige „Buscher Media Zukunftspreis“ des Baden-Badener Medien-Unternehmers Dr. Marduk Buscher geht in diesem Jahr an das bundesweit tätige Netzwerk Friedenssteuer.
Seit 2013 wurde der „Buscher Media Zukunftspreis“ alljährlich in Baden-Baden oder Bühl im Rahmen eines „Zukunftsfestivals“ oder des „Forums Zukunft“ öffentlich verliehen. Corona bedingt war 2021 die Verleihung nur online möglich. 2022 bot der Oberbürgermeister Baden-Badens einen würdigen Rahmen für die Verleihung. 2023 findet die Verleihung im Rahmen der Herbsttagung des Netzwerkes in Bad Hersfeld statt.
Das Netzwerk Friedenssteuer ist Teil einer internationalen Bewegung, die sich für das Recht des Steuerbürgers auf Kriegsdienstverweigerung einsetzt. In Deutschland zielen die Bemühungen auf ein „Friedenssteuer-Gesetz“, welches es dem Bürger ermöglichen soll, die Verwendung seiner Steuerzahlungen für Rüstung und Krieg zu untersagen. Vielmehr soll er entscheiden können, die fällige Steuer in voller Höhe ausschließlich zivilen Zwecken zufließen zu lassen.
2023 wird der Buscher-Media-Zukunftspreis zum elften Mal verliehen. Die früheren Preisträger waren 2013 der ADFC, der das Preisgeld für eine Aktion mit der Lebenshilfe eingesetzt hat, und 2014 die Initiative „Plant-for-the-planet“ von Felix Finkbeiner mit ihrer weltweiten Aufforstungsaktion. Das Kinderhilfswerk NPH wurde 2015 für eine Solaranlage mit Ausbildungsaktivitäten auf Haiti ausgezeichnet, und im Jahr 2016 erhielt den Preis der Verein AktivBrücke in Baden-Baden – stellvertretend für die gesamte Flüchtlingsarbeit der Bürgerschaft. 2017 wurde das humanitäre Engagement von „PalMed“, einem Zusammenschluß palästinensischer Ärzte und Apotheker, die von Deutschland aus ihren Landsleuten in den besetzten Gebieten Palästinas und in den Flüchtlingslagern in den Staaten rund um Israel leisten, gewürdigt. In 2018 wurde die Integrationsarbeit im Stadtteilzentrum Briegelacker in Baden-Baden ausgezeichnet und in 2019 der Verein „Dorf der Freundschaft in Vietnam“, welcher sich um Opfer des Vietnamkriegs kümmert. 2020 war das GemeinwohlForum Baden -als langjähriger Veranstalter der Zukunftsfestivals und Mit-Initiator der Bio-Musterregion Baden/Alsace- Preisträger. Im Jahr 2021 erhielt die Cuba Solidarität Würzburg den Preis für ihr humanitäre Unterstützung des cubanischen Volkes unter den Einschränkungen der US- Blockade, und 2022 wurde die Bürgerstiftung Baden-Baden zu ihrem 20. Jubiläum für ihre nachhaltige, sozial und kulturell ausgerichtete Arbeit ausgezeichnet.
Ökologie, Inklusion, Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität mit Krisenopfern, die Sorge um das Gemeinwohl und um den Frieden sind also die Triebfedern des Engagements von Dr. Marduk Buscher, Gründer und bis Februar 2020 Geschäftsführer des kurstädtischen IT-Systemhauses „IT + Media Group GmbH“ sowie aktuell noch der „Media Consult Buscher GmbH“. Ihm liegt daran, einen „atmenden“ Preis zu vergeben, der abwechselnd internationales und lokales oder regionales Engagement belohnt.
Er möchte mit dem Preis konstruktive Initiativen auszeichnen, die „in den verschiedensten Bereichen des menschlichen Zusammenlebens den Keim einer Besserung, einer Entspannung, eines Hoffnungsschimmers pflanzen“.
Nachdem 2022 eigentlich schon die Einstellung des Preises angekündigt worden war, findet die elfte Verleihung in diesem Jahr statt, weil der Preisstifter im Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem Krieg in der Ukraine eine drastische Veruntreuung von Steuermitteln sieht, die er auf keinen Fall mittragen möchte. Steuerlich absetzbare Spenden und Stiftungen stellen vor diesem Hintergrund eine Möglichkeit dar, dem Staat wenigstens einen geringen Anteil an Steuern zu entziehen.
Das Netzwerk Friedenssteuer möchte diese Möglichkeit stärker in den Fokus nehmen, wie sein Sprecher Jan Birk anläßlich der Preisverleihung betonte, indem das Preisgeld in einer „Spendenkaskade“ immer weiter an andere Akteure der Friedensbewegung gespendet wird, bis es schließlich für ein konkretes Friedensprojekt eingesetzt wird.