Im Norden des Gazastreifens ist die Lage dramatisch, die Krankenhäuser sind überlastet und die Medikamente und Schmerzmittel gehen zur Neige. Verwundete schreien vor Schmerzen, und diejenigen, die behandelt werden müssen, können aufgrund der Bombengefahr keine Krankenhäuser erreichen.
Dies berichten einige Mitglieder des Teams von Ärzte ohne Grenzen (MSF) am 15.11.2023, die im nördlichen Gazastreifen geblieben sind, um die Verwundeten so weit wie möglich in den Krankenhäusern zu behandeln, oder die bei ihren Familien Zuflucht suchen.
Der Zugang zu Wasser war den ganzen Tag über extrem schwierig, sowohl im Norden als auch im Süden des Streifens. Hier sind die Menschen in prekären Behelfslagern zusammengepfercht, wo der Zugang zu Wasser und Lebensmitteln extrem eingeschränkt ist und die Bombardierungen anhalten.
Hier die Aussage von Dr. Mohammed Abu Mughaiseeb, dem stellvertretenden medizinischen Koordinator von MSF in Gaza:
«Die Situation in Gaza ist sehr schwierig. Heute haben wir 2 Stunden lang nach Trinkwasser gesucht, das nicht mehr verfügbar ist. Es gibt keinen Strom und es wird nicht einmal mehr normales Wasser (nicht nur zum Trinken) gepumpt. Wir haben noch einige Lebensmittelvorräte.
Die Krankenhäuser funktionieren kaum noch. Die meisten medizinischen Mitarbeiter haben das Krankenhaus verlassen und sind mit ihren Familien weggezogen, weil dies kein sicherer Ort mehr ist.
Die Vorräte an Medikamenten gehen zur Neige, sogar in privaten Apotheken.
Es ist sehr gefährlich. Sie bombardieren den ganzen Tag und es gibt keine humanitären Korridore. Heute ist es mir gelungen, mit einigen Krankenhäusern in Kontakt zu treten, insbesondere mit der Abteilung für Verbrennungen im Al Shifa Krankenhaus. Dort gibt es nur einen Chirurgen und einen Anästhesisten, aber es fehlt an Pflegepersonal, besonders in dieser Abteilung.
Wir wissen nicht, was morgen passieren wird und wo wir sein werden.»
Übersetzung aus dem Englischen von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!