Die Wandelplattform Ökoligenta feierte kürzlich ihre 51.000ste Besucherin. Obwohl sie sehr speziell ist, ist sie doch für viele BesucherInnen eine Fundgrube des Wandels.
Von Bobby Langer
Das Problem beginnt beim Namen dieser Homepage: ökoligenta.de. Manche sind durch das Wort „Ökoligenta“ verwirrt, denn ein solches Wort existiert im Duden nicht. Andere verstehen intuitiv das Kunstwort, hervorgegangen aus einem weiteren Kunstwort, dem der „Ökoligenz“ aus dem Roman „Jamilanda“ von Alander Baltosée.
Das Eigenwohl ist nicht alles
In diesem visionären Öko-Roman bereist ein Journalist einen Kleinstaat in Nordhessen namens Jamilanda, um herauszufinden, was für eine eigenartige „Sekte“ dort ihr Wesen oder Unwesen treibt. Der Zentralbegriff in Jamilanda ist Ökoligenz. Gemeint ist ein Bewusstsein, das ökologisch wertvoll und kulturell intelligent handelt, also emotionale und rationale Intelligenz mit der Intelligenz natürlicher Kreisläufe verbindet. Ökoligent verhalten sich Menschen und Organisationen, die nicht nur ihr eigenes Wohl, sondern das der gesamten Mitwelt miteinbeziehen.
Die Facetten des Großen Wandels
Der Slogan von Ökoligenta lautet „Die sozial-ökologische Transformation verstehen“. Die Plattform möchte möglichst viele Aspekte der sozial-ökologischen Transformation – ökologische, ökonomische, soziologische und spirituelle – benennen, zusammentragen und vernetzen: Organisationen, Handel, UnterstützerInnen, Dokumente, Videos, Magazine, Literatur, Links, Wissensdatenbank, Lebensgemeinschaften, Blogs. Die Plattform dokumentiert – als einzige ihrer Art – die vielen Facetten des Großen Wandels und zeigt, welche kulturkreativen Strömungen in der Gesellschaft immer kraftvoller pulsieren. Das soll die verschiedensten Gruppen des Großen Wandels beim Blick über den eigenen Tellerrand unterstützen, um Verwandtes und Nahegelegenes wahrzunehmen, zu erkennen und anzuerkennen.
Denn nach wie vor gibt es eine große Kluft
- zwischen den Linken und den Naturschützern,
- zwischen Umweltschützern und Ökologen,
- zwischen Progressiven und Konservativen,
- zwischen wissenschaftlich Orientierten und Mystikern,
um die wichtigsten Pole zu benennen.
Zusammenfügen, was zusammengehört
Statt Gegensätze zu betonen, geht es Ökoligenta vielmehr um eine Zusammenschau, um ein einander Zuhören, ein Sehen und Gesehenwerden. Schnell wird klar, dass sich diese Aspekte, sofern sie nicht der Goldenen Regel widersprechen, sinnvoll ergänzen können. Und weil das neue Paradigma, anders als das alte, nicht statisch ist, sondern die Welt als einen sich ständig entwickelnden Vernetzungsprozess versteht, ändert sich auch Ökoligenta von Jahr zu Jahr, gelegentlich strukturell, immer aber inhaltlich.
Ein Abbild dieses ständigen Prozesses ist der einmal monatlich erscheinende Wandel-Newsletter, der momentan rund 1.400 Abonnentinnen erreicht, viele davon MultiplikatorInnen. Zusätzlich geht er an rund 40 BloggerInnen dieses Themenspektrums. Übereinstimmende Merkmale des Wandel-Newsletters sind:
- eine möglichst große Themenvielfalt und
- keine Negativmeldungen, sondern ausschließlich Hinweise auf Themen, die die sozial-ökologische Transformation voranbringen.
Wie bei den meisten Alternativprojekten leidet auch Ökoligenta unter einem chronischen Ressourcenmangel und wäre für jede Art von Beteiligung ökoligenter Menschen dankbar. InteressentInnen wenden sich bitte an info@oekoligenta.de.