Anlässlich des Jahrestags der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August gedenkt die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) der verheerenden Auswirkungen dieser historischen Ereignisse und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich entschlossen für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen. Mit dem Atomwaffenverbotsvertrag gibt es dafür bereits ein völkerrechtliche Verpflichtung, der sich bereits die Mehrheit der Staaten weltweit angeschlossen hat. Alle Staaten, die sich glaubhaft für nukleare Abrüstung einsetzen wollen, sollten dem Vertrag beitreten.
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 führten zum Tod von Hunderttausenden von Menschen und hinterließen eine dauerhafte Narbe in der Geschichte der Menschheit. Diese tragischen Ereignisse verdeutlichen auf erschütternde Weise, welche katastrophalen Folgen Atomwaffen für die Menschheit haben können.
Janina Rüther, ICAN-Aktivistin und Teil einer jungen Delegation, die kürzlich nach Hiroshima reiste, um über die Geschichte dieser Stadt zu lernen, äußerte sich dazu: „Diese Tage sind wegen ihrer Grausamkeit im Gedächtnis geblieben. Und das nicht nur bei den Überlebenden der Abwürfe, sondern auch bei all den Menschen, die seitdem von der Produktion und dem Testen von Atomwaffen geschädigt wurden. Heute kämpfen diese Menschen gemeinsam für Gerechtigkeit, für nukleare Gerechtigkeit. Und ich finde, dass sie Unterstützung verdient haben. Als ich zum ersten Mal am Einschlagsort der Bombe stand, ging mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich werde diese Reise nie vergessen.“
Die schrecklichen Erinnerungen einer Überlebenden, Keiko Ogura, die als junges Mädchen die Zerstörung von Hiroshima miterlebte, sind noch immer präsent. Sie beschrieb die glühende Hitze und die Flammen um sie herum, als sie damals von ihrer Familie getrennt wurde und in der brennenden Stadt umherirrte, um sie herum fliehende und sterbende Menschen. Keiko sprach von den Narben, die dieser Tag hinterlassen hat, und von ihrer jahrzehntelangen Arbeit gegen Atomwaffen. Zum Schluss sagte sie den jungen Menschen: „Ihr seid an der Reihe. Bitte tut, was ihr könnt.
ICAN fordert daher nachdrücklich die Unterstützung und Anerkennung der Überlebenden der Atomwaffeneinsätze inHiroshima und Nagasaki sowie der über 2000 Atomwaffentests weltweit. In diesem Sommer startet die Organisation eine neue Kampagne, um die humanitären und ökologischen Folgen von Atomwaffen stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Dabei soll den vielen Geschichten der von Atomwaffen betroffenen Menschen eine Bühne gegeben werden.
Elisabeth Saar, Vorstandsmitglied von ICAN, unterstreicht die Bedeutung dieses Gedenktags mit den Worten: „Die Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki mahnt uns, dass Atomwaffen keine Lösung, sondern eine Bedrohung für die Menschheit sind. Gemeinsam müssen wir für eine Zukunft ohne nukleare Bedrohung kämpfen und den Weg zu einer atomwaffenfreien Welt ebnen.
ICAN setzt sich seit Jahren unermüdlich für eine Welt ohne Atomwaffen ein. Die Organisation strebt eine Zukunft an, in der keine Nation gezwungen ist, Atomwaffen zu besitzen, und in der die internationale Sicherheit durch Abrüstung und Dialog gewährleistet wird. Der anhaltende Trend zu nuklearer Aufrüstung ist äußerst besorgniserregend, denn solange es Atomwaffen gibt, besteht die reale und allgegenwärtige Gefahr eines Atomkrieges oder eines Atomwaffeneinsatzes, sei es vorsätzlich oder versehentlich.