Bei dem vergangenen Gipfel der BRICS-Staaten in Johannesburg haben sich die fünf Partner der Vereinigung, Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, auf eine Erweiterung der Ländergruppe geeinigt. Zu den neuen Mitgliedern, deren Beitritt im kommenden Jahr erfolgen soll, gehören Argentinien, Äthiopien, Ägypten, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Von Alexander Männer
Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand in der südafrikanischen Hauptstadt Johannesburg das inzwischen 15. Gipfeltreffen der Ländergruppe BRICS statt. Ihre Mitglieder – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – wollten im Rahmen dieser Konferenz ihre Partnerschaft vor allem mit Blick auf ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum, eine nachhaltige Entwicklung und den von ihnen angestrebten Multilateralismus auf internationaler Ebene fördern.
Cyril Ramaphosa, der Präsident des Gastgeberlandes, das derzeit den Vorsitz in der Staatengemeinschaft innehat, erklärte laut Medienangaben, dass der BRICS-Gipfel zu einer Zeit stattfinde, in der die Welt vor grundlegenden Herausforderungen stehe, die den Verlauf der internationalen Ereignisse in den kommenden Jahren bestimmen würden. Es werde eine neue globale Ordnung benötigt, die nicht von unilateraler Machtausübung abhänge, sondern der Förderung der Interessen der Völker der Welt diene, betonte Ramaphosa.
„Neue Realitäten erfordern eine grundlegende Reform der Institutionen der Weltordnungspolitik, damit sie repräsentativer werden und besser auf die Herausforderungen reagieren können, vor denen die Menschheit steht“, sagte er.
In diesem Sinne standen auf der Agenda der Vereinigung unter anderem die Beitrittsambitionen von mehr als 20 Ländern. Zu jenen Ländern, die bislang einen formellen Antrag auf den Beitritt zur BRICS-Gruppe gestellt haben, gehören: Ägypten, Algerien, Argentinien, Äthiopien, Bahrain, Bangladesch, Bolivien, Honduras, Indonesien, Iran, Kasachstan, Kuba, Kuwait, Marokko, Nigeria, Saudi-Arabien, Senegal, Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate, Venezuela und Vietnam.
Am Ende haben sich die fünf BRICS-Partner auf eine Erweiterung des Blocks um sechs neue Länder geeinigt. Wie der südafrikanische Staatschef erklärte, habe man beschlossen, Argentinien, Äthiopien, Ägypten, den Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als „vollwertige Mitglieder“ einzuladen. Er kündigte an, dass der Beitritt dieser Staaten zum 1. Januar 2024 erfolgen soll.
Ramaphosa stellte in seiner Ansprache auch eine zusätzliche Erweiterung der BRICS in Aussicht. Er sagte: „Wir schätzen das Interesse anderer Länder am Aufbau einer Partnerschaft mit den BRICS-Staaten. Wir haben unsere Außenminister beauftragt, das Modell der BRICS-Partnerländer und eine Liste potenzieller Partnerländer weiterzuentwickeln.“
Mit der Aufnahme der sechs neuen Mitglieder entwickelte sich die Gruppe zu „BRICS plus“. Ihr Ziel ist es, ein Gegengewicht zur globalen Dominanz des kollektiven Westens zu bilden. Die BRICS machen nach eigenen Angaben bisher etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 25 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus.
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