Der brasilianische Präsident Lula da Silva stellte seinen Plan zur Beendigung der Entwaldung des Amazonas bis 2023 vor. Zusammen mit Umweltministerin Marina Silva verkündete da Silva ein Teil der geplanten Initiative, um den Klimawandel zu bekämpfen.
„Vor allem wegen des Amazonas Regenwalds ist Brasilien maßgeblich für das globale Klimagleichgewicht verantwortlich,“, sagt der Präsident. „Aus diesem Grund, ist die Beendigung der Abholzung des Amazonas auch ein Weg den Anstieg der globalen Erwärmung zu reduzieren. Mir ist bewusst, dass das Ende der Abholzung bis 2030 eine Herausforderung ist, eine die wir entschlossen sind zu meistern.“
Die brasilianische Regierung hat sich verpflichtet 3 Millionen Hektar neue Naturreservate einzurichten und das Land zu konfiszieren, welche von Landbesitzer*innen abgeholzt werden. Die Regierung hat einen detaillierten Plan gegen die Rodung im Amazonas, um das Ziel zu erreichen und stellte diesen symbolisch am internationalen Umwelttag vor.
Lula da Silvas Ankündigung kam zur gleichen Zeit, als die Familie und Freunde des brasilianischen Indigenen-Experte Bruno Pereira und des britischen Journalisten Dom Philips den Jahrestag ihres Todes gedenken. Pereira und Philips wurden Juni 2022 in einem abgelegenen Teil des brasilianischen Amazonas erschossen. Dies passierte, während Sie ihre Nachforschungen darüber nachgingen, welchen Gefahren der Regenwald und die indigenen Gruppen im Amazonas ausgesetzt sind. Mehrere Tatverdächtige bleiben inhaftiert und warten auf den gerichtlichen Prozess. Darunter der mutmaßliche Anführer, der als Kopf einer in der Region operierenden kriminellen Fischereiorganisation gilt.
Dom Phillips Ehefrau, Alessandra Sampaio sagte: “Wir haben Morddrohungen in Briefen und per Telefon erhalten. Wann wird das enden? Wann wird das enden? War der Tod von Dom und Bruno nicht genug? […] Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir die Gewalt, die den Amazonas heimsucht, nicht länger ignorieren können. Es ist äußerst wichtig, dass wir wachsamer werden.“
Der vorgelegte Plan zielt darauf ab, die Abholzung innerhalb von sieben Jahren auf null zu reduzieren und sieht zu diesem Zweck 194 Handlungsschwerpunkte vor. Neben anderen Maßnahmen ist die Schaffung von 3 Mio. Hektar neue Naturschutzgebiete und den Schutz von ca. 230.000 km Flussufer vorgesehen.
Die Regierung möchte außerdem 50% der illegal abgeholzten Flächen beschlagnahmen. Die Zahl der strategischen Stützpunkte, Polizeistationen und Flugzeuge der Bundespolizei sollen erhöht werden. Zudem sollen 1.600 Umweltanalyst*innen eingestellt und tägliche Abholzungswarnungen eingeführt werden.
Das Verfahren soll nicht nur zur Verfolgung von Umweltverbrechen dienen, sondern auch den Millionen von Brasilianer*innen, die im Amazonasgebiet leben durch die Förderung der Bioökonomie, des nachhaltigen Tourismus und der landwirtschaftlichen Familienbetriebe eine wirtschaftliche Alternative bieten.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ramsha Tabraiz vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!