Hin und wieder haben vernunftbegabte und human gesinnte Vertreter aller Völker der Welt Veränderungen in ihrer Wegstrecke treffen müssen. Es galt das Überleben sicher zu stellen. Ihr Anliegen war die Prüfung, was Menschen mit ihrem Denk- und Arbeitsvermögen bisher erreicht haben, um anschließend die Weichen für die Zukunft zu stellen. In ihrem Zeitalter des Anthropozäns, hatten sie immer das weitere Überleben ermöglicht.

Gegenwärtig können Menschen nur zum Teil stolz sein, was sie geschafft haben. Zum Beispiel sind 8,4 Milliarden Menschen mehr oder weniger gut ernährt, schulisch gebildet und mit Lebensgrundlagen ausgestattet. Ein Besuch des Mondes und weitere Touren ins All wurden geschafft. Die Wirtschaft konnte, mit Fördermitteln ausgestattet, ihre Aufgabe zur Bedarfsdeckung der Gemeinschaft im Wesentlichen erfüllen. Der Zeitpunkt für eine Bilanz ist wieder herangekommen. Sie sollte ohne ideologische Zwänge geprüft werden. Es geht um die Überlebensmöglichkeit der Gattung Mensch auf dieser einen Welt gemäß ihren Gesetzmäßigkeiten. Die Überlebensfähigkeit der wachsenden Zahl der Menschen, jedoch mit abnehmenden Zahlen anderer biologischer Arten, erschöpfter Rohstoffe ist im bereits begonnene 21. Jahrhundert als Zukunftsaufgabe zu bedenken. Welche Chancen bestehen und was müssen die Menschen tun? Komplexe Zusammenhänge bestimmen immer mehr die Lebensverhältnisse der Gattung Mensch.

Die Tagesordnung der ersten Beratungsphase beschränkt sich für die Vernunftbegabten zunächst auf 2 Problemkreise: Die Klimaänderung und die Kriege.

Zum ersten Problemszenario:

Wissenschaftler und ihre Institute mahnten seit vielen Jahren die Politik und wiesen auf wachsende Veränderungen der physikalischen und chemischen Grunddaten der Erwärmung und Veränderung der Luft hin. Auch die Verringerung der biologischen Artenvielfalt. Die Folgeeinschätzungen der Wissenschaft prognostizieren bedrohliche Szenarien für die kommenden Lebensperioden. Anderseits hat die praktische Wissenschaft und die Wirtschaft dazu beigetragen, dass der Mensch mit seinem hohen Energiebedarf und mit Dieselmotoren für die Mobilität selbst Ursache der Klimaveränderung wurde. Verbesserte Lebens- und Einkommensverhältnisse in den Industrieländern, die beschleunigte Mobilität in und zwischen den Staaten, Energie jederzeit aus der Steckdose wurden begrüßt, wie auch das Flugzeug und das private Auto.

Ein ungebremstes Wirtschaftswachstum neuer Dinge potenzierte jedoch die negativen Faktoren für das Klimageschehen. Ein Wachstum, dass sich auf den Ersatz verbrauchter Dinge konzentriert, sich an wachsende Menschenzahlen richtet und Neuerungen ermöglicht, genügte der auf Gewinn orientierten Gesellschaftsordnung nicht mehr. Erfolgreiche Umstellungsinvestitionen erfordern Milliarden Investitionen; ein vorrangiger Streitpunkt auf allen internationalen Umweltkonferenzen der UNO zwischen den Industrieländern und den ärmeren Entwicklungsländern. Es ist ein Streit, der Wurzeln bis in die koloniale Beherrschung der Länder hat. Die Kolonien mussten bekanntlich Steuergelder nach London, Madrid, Lissabon, Amsterdam und Brüssel überweisen. Ihre Rohstoffe dienten vorrangig den europäischen Staaten. Es ist paradox, dass Rohstoff exportierende Länder in Afrika (Nigeria, Kongo, Mali, Mauretanien, Irak, Libyen, Tunesien u.a.) in Lateinamerika (Peru, Chile, Bolivien, Venezuela u.a.) zu den armen Ländern der Welt gehören. Der Human Development Index (HDI) der UNO weist die traurige Bilanz der Armut aus. Die Statistiken der Weltbank aber auch die Konzentration des Kapitalreichtums für Wenige.

Die Gegensteuerung und die Mühen, ein für Menschen verträgliches Klima zu erhalten, wird hoffentlich gelingen, wenn alle Staaten Maßnahmen zur Dämmung der Erdtemperaturen und der Verbrennungsprozesse durchführen.

In erster Verantwortung stehen die Industrieländer deren Finanzkreisläufe Nutznießer des überhöhten Wachstums waren. Die Welt Wirtschaftskonferenzen in Davos bekennen sich zur Verantwortung. Nicht aber die Welt großen Länder der G 7, die auf ihren letzten Gipfeltagungen in England, Deutschland, Japan an erster Stelle ihrer Politik den Kampf ihres Systems, gegen Russland, der VR-China, Kuba, Nicaragua und anderer Fortschrittsländer sehen. Nicht aber zur Sicherung des Klimas.

So die grobe gesellschaftliche Bilanz der Entwicklung bis zur Gegenwart.

Was ist mit der Umwelt geschehen?

Noch verschwinden jährlich auf der Welt Quadratkilometer Ackerboden im Sog der Gewinnwirtschaft unter neuen Lagerhallen, Fabrikgelände, Straßen, Eisenbahntrassen, Wohnhäuser. In Brasilien, Indonesien werden Urwälder Opfer des Profit abwerfenden Sojaanbaus, der Ölpalmen, der Holzmafia. Von der Werbung angeheizt, vermüllen Konsumenten Meere und Landflächen. Die Anpreisungen steigern oft ohne Sinn den Energie- und Ressourcenverbrauch. Wie Narben leuchten Tagebaue in Kanada, Australien, Chile, Peru sichtbar bis zum Weltall. Die Erde genießt keinen Rechtsschutz, etwa wie ihn die Ureinwohner Lateinamerikas der Pacha Mama (Mutter Erde) einräumen.

Mit einem „Weiter so“ ist eine Katastrophe nicht aufzuhalten. Die Liste ungewöhnlicher Klimaereignisse im ersten Halbjahr 2023 ist lang. Betroffenen sind die USA, Kanada, Italien, ex Jugoslawien. Spanien leidet unter der Trockenheit, wie viele Länder Afrikas. Wälder brennen weltweit.

Es wird Zeit, dass die Human gesinnte und Verstand begabte Spezies Mensch Entscheidungen, jenseits ideologischer Schranken fällt. Die Berufspolitik ist scheinbar hinter der schnellen Entwicklung von Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft zurückgeblieben. Sie wurde ihren Aufgaben für lebenswerte Verhältnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft zu sorgen, nur unzureichend gerecht. Die Politik ließ zwei Weltkriege zu.

Kriege als zweites Sorgenpaket:

Auch bei diesem Thema gehen die Ursachen auf menschliche Interessen und Handlungen zurück. Interessen sind es, die die Wirkungskette Krieg in Gang setzen. Der gegenwärtige Stand der einsetzbaren Kampfmittel könnte eine atomare Weltkatastrophe auslösen. Chemische und biologische Waffen unterliegen Verboten, sind aber ausreichend erprobt. Verbote sind gute Wege, jedoch wurden die Abkommen nicht von allen Regierungen ratifiziert.

Der Krieg in der Ukraine bereitet weltweit gegenwärtig die größten Sorgen. Menschen Handlungen bis zum Kriegsausbruch im Februar 2022 sind deutlich aus einer Datumskette erkennbar:

1989: Das Versprechen von Präsident Bush (j.) eine neue Sicherheitsarchitektur aufzubauen wird nicht eingehalten. 1999 treten Polen, Tschechien und Ungarn in die NATO, 2004 folgen 8 weitere ex Länder des Warschauer Vertrages. 2008: Auf der NATO-Tagung in Bukarest wird ohne Terminfestlegung die Aufnahme der Ukraine und Georgiens beschlossen. Alarmglocken schrillen in Moskau. 2018 geht das NATO-Manöver „Air Defense Ukraine“ in Planung. Die USA tritt 2016 aus dem Abrüstungsvertrag „INF“ aus. 2020: Gorbatschow erklärt öffentlich, dass er von der Regierung der USA gelinkt worden sei (Berliner Zeitung 03.06.2020). Er löste dennoch den Warschauer Pakt auf, stimmte der Wiedervereinigung Deutschlands zu und öffnete Russland für westliche Unternehmen und Banken. 2021: Beim Videogipfel Biden mit Putin erklärt der US-Präsident deutlich, dass er keine Einflusssphären Russlands anerkennt, auch keine Einschränkungen der NATO (Berliner Zeitung 09.12.2021). Die USA ziehen sich aus Afghanistan zurück und halten ihre Militärkräfte im Stand-by-Modus. Die kurz vor der Fertigstellung stehende Erdölleitung „North Stream 2“ wird gesprengt.

Die Auswahl von Handlungen der Systemrivalen treibt zur Volksabstimmung auf der Krim und zur militärischen Gewalt in den Gebieten Donezk, Luhansk, sowie Cherson mit anschließender Durchführung von Referenden als neue Volksrepubliken. Die militärischen Aktionen werden in der ganzen Ukraine aufrechterhalten und führen zu den kriegerischen Kämpfen nach dem 14. Februar 2022.

Seit Kolonialzeiten werden zwischenstaatliche Kriege geführt. Es geht nicht mehr um die reine Sicherung von Nahrungsgründen für das eigene Volk. Moderne Kriegsmotive sind die Verfügungsgewalt über Rohstoffe (heute Erdöl, Erze, seltene Erden, Uran), Zugang zu Märkten, finanzielle Zugewinne. Kolonialkriege veränderten Grenzen, ohne Rücksicht auf Völkerschaften. Größere Staaten setzen auf internationalen Machtausbau. Schließlich sind Kriege Teile des militärisch-industriellen Komplexes entwickelter Staaten. Religiöse Kriege haben in der Welt noch kein Ende gefunden. Daneben gibt es zusätzlich eine politische Einstufung in böse und gute Regierungen/Staaten, als Keimformen für Konflikte. Sie haben systemischen Hintergrund gemäß verfolgter Ideologie.

In der Geschichte der Menschheit haben Kriege unzählige Tote verursacht und enorme materielle Schäden angerichtet. Die Ausrufe „Nie wieder Krieg“ 1918 und 1945 beruhen auf schreckliche Erfahrungen. Die Hoffnungen blicken auf lange geschichtliche Erfahrungen in aller Welt zurück. Vor 228 Jahren hat der Philosoph Emmanuel Kant sein wertvolles Buchwerk „Zum ewigen Frieden“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Kant und später andere Friedensforscher fanden Argumente, wie Kriege vermeidbar sind.

Der Krieg in der Ukraine ist ein Kampf der Systeme mit ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Werten, wie etwa nach der französischen Revolution 1789. Regierungen beider Seiten schränken in Kriegszeiten die Freiheiten der Bevölkerung, die Selbstbestimmung, den Wert des Lebens, des Friedens, der Demokratie ein. In der geltenden Verfassungstext der USA kommt das Gebot des Friedens nicht vor, wohl aber Rechte des Kongresses zur Kriegsvorbereitung und -führung.

So wird der Wert des Friedens in Systemen unterschiedlich gesehen. Deutschland sieht im Krieg eine Option zur Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln (K. von Clausewitz, Präsident J. Gauck, Rede in Warschau 2012).

Ähnlich wie bei der Klimawende ziehen Machthaber und Politiker keine wirksamen Konsequenzen für die Zukunftssicherung. Macht besitzende Ideologen und Politiker verharrten meist auf ihre fatalen Positionen. Eine epochale Ausnahme war die Initiative von Franklin D. Roosevelt, der im bereits tobenden 2. Weltkrieg mit Churchill und Stalin die Anti-Hitler-Koalition formierte und die totale Ausrottung des jüdischen Volkes verhinderten. Vernunftbegabte Frauen und Männer haben das jüdische Volk gerettet und den 2. Weltkrieg beendet. Die Anti-Hitler-Koalition war eine Weltspitzenleistung des Homo sapiens.

Die kürzlich in Berlin durchgeführten Special Olympics zeigten, was die Politik neben den Großen Fragen der Klimaverträglichkeit und der Abschaffung der Kriege auch in anderen Bereichen noch zu bewältigen haben, das Treffen machte auch deutlich, zu welchen solidarischen Emotionen Menschen fähig sind.

Das Ende des Ukrainekrieges erfordert vorrangig, höchste Anstrengungen jenseits von Ideologien und einen sofortigen Waffenstillstand.

Im Übrigen verlangen Recht und Moral, dass Julian Assange Freiheit gewährt wird, dem höchsten Gut der westlichen Weltbetrachtung.