Aktivisten aus 7 Ländern haben Marsh McLennan wegen seiner Rolle bei der Entwicklung der ostafrikanischen Ölpipeline ins Visier genommen. Sie werfen dem Versicherungsmakler vor, gegen die CSR-Richtlinien (Corporate Social Responsibility) der OECD zu verstoßen.
Mitglieder der #StopEACOP-Koalition haben Mitte Mai einen koordinierten Aktionstag durchgeführt, um den Versicherungsmakler Marsh & McLennan Companies, Inc. aufzufordern, seine Unterstützung für die East African Oil Pipeline (EACOP) zurückzuziehen. Die Aktionen fanden in London, Paris, New York, Brüssel, Madrid, Tokio und Kampala statt, vor den Büros des Unternehmens und online. Ziel der Aktivisten war es, Marsh McLennan aufzufordern, seine Unterstützung für die EACOP öffentlich zu rechtfertigen und sich schließlich aus dem Projekt zurückzuziehen.
Seit Monaten richten Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Aktivisten für Klimagerechtigkeit ihre Aufmerksamkeit auf Marsh McLennan, der als Versicherungsmakler für das Projekt eine Schlüsselrolle spielt. Im Februar 2023 reichten Menschenrechts- und Umweltgruppen aus Uganda, Tansania und den Vereinigten Staaten eine formelle Beschwerde ein, in der sie Marsh vorwarfen, durch seine Tätigkeit als Versicherungsmakler für EACOP gegen die OECD-Leitlinien zur sozialen Verantwortung von Unternehmen zu verstoßen.
TotalEnergies kämpft derzeit darum, Investoren für sein Pipeline-Projekt zwischen Uganda und Tansania zu gewinnen. Tatsächlich hat die #StopEACOP-Bewegung mit der Ankündigung einer weiteren Verschiebung der EACOP-Finanzierung einen großen Schritt nach vorn gemacht. Während die Betreiber des gigantischen Pipelineprojekts unter der Leitung von TotalEnergies und der chinesischen CNOOC (China National Offshore Oil Corporation) in Ostafrika im Oktober 2022 gehofft hatten, die Finanzierung bis zum ersten Quartal 2023 zu sichern, wurde eine neue Frist „bis zum Ende des Jahres“ angekündigt, aber Marsh McLennan ist weiterhin an dem Projekt beteiligt. Und so erhöhen Aktivisten in aller Welt weiterhin den Druck auf den Broker.
Standard Chartered Plc hat ebenfalls angekündigt, dass sie das EACOP-Projekt nicht finanzieren wird. Diese Entscheidung, die auf den wachsenden Druck der #StopEACOP-Kampagne zurückgeht, ist von besonderer Bedeutung, da die Bank zuvor bestätigt hatte, dass sie die erforderliche Due-Diligence-Prüfung durchführt, um das Projekt mit 5 Mrd. USD zu finanzieren. Als Reaktion auf den öffentlichen Druck stellte die in London ansässige Bank klar, dass sie sich nicht an dem Projekt beteiligen würde.
Was ist EACOP?
Bei der EACOP handelt es sich um eine 1.443 Kilometer lange Pipeline, die zwischen Uganda und Tansania geplant ist und im Falle ihres Baus die längste beheizte Rohölpipeline der Welt sein würde. Das durch die Pipeline transportierte Öl würde einen Höchststand von 34 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen pro Jahr verursachen. Die Hauptbetreiber des Multimilliarden-Dollar-Projekts sind der französische Ölkonzern TotalEnergies und die CNOOC sowie die Regierungen von Uganda und Tansania. TotalEnergies kämpft derzeit darum, Investoren für sein Pipelineprojekt Uganda-Tansania zu gewinnen. Die #StopEACOP-Bewegung hat mit der Ankündigung einer weiteren Verschiebung der EACOP-Finanzierung einen großen Schritt nach vorne gemacht. Seit Monaten nehmen Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Klimagerechtigkeitsaktivisten Marsh McLennan regelmäßig ins Visier, weil es das EACOP-Projekt unterstützt. Marsh spielt als Versicherungsmakler für das Projekt eine Schlüsselrolle.
Extinction Rebellion
Extinction Rebellion ist eine überparteiliche, dezentralisierte Klima-Notstandsbewegung mit einer Präsenz in 72 verschiedenen Ländern und insgesamt 1140 lokalen Gruppen.
Sie entstand mit drei Forderungen – die Wahrheit über die Dringlichkeit der Klimakrise zu sagen, die Emissionen drastisch zu reduzieren und Bürgerversammlungen einzurichten, um die Entscheidungsfindung zu deblockieren – und einer Methode: ziviler Ungehorsam. Darüber hinaus hat die Landesgruppe von XR Spanien eine Forderung aufgenommen, die die anderen drei inspirieren sollte: Klimagerechtigkeit, wobei die Regierungen den Bedürfnissen von Gruppen, die sich in einer Situation der Verwundbarkeit und Unterdrückung befinden, Vorrang einräumen müssen.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anja Schlegel vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!