Jacob engagiert sich beim Verein „WIR GESTALTEN e.V.“, der Patenschaften für Kinder in Berlin Wedding vermittelt. Seit dreieinhalb Jahren begleitet er einen Jungen aus Syrien. Jacob hilft ihm bei den Hausaufgaben und unternimmt Urlaube und Ausflüge mit der ganzen Familie.
Wer bist du und was machst du, wenn du dich nicht gerade engagierst?
Mein Name ist Jacob Düwel-Hollingsworth. Ursprünglich komme ich aus Hamburg und lebe seit 10 Jahren in Berlin. Beruflich bin ich als Rechtsanwalt im Venture Capital Bereich tätig, habe zwei kleine Kinder, mache viel Sport (Jiu-Jutsu, Laufen, Kickboxen) und meditiere ein bis zwei Stunden täglich.
Wo oder für was engagierst du dich?
Ich engagiere mich in der Geflüchtetenhilfe über den Verein WIR GESTALTEN e.V. der Patenschaften für Kinder im Wedding vermittelt. So habe ich Daher kennengelernt, einen damals 9-jährigen Jungen aus Syrien, der mit seiner Familie nach Deutschland geflohen ist. Ich treffe mich jede Woche mit ihm und wir machen gemeinsam verschiedene Aktivitäten.
Was sind dabei deine Aufgaben?
In den dreieinhalb Jahren, in denen ich nun schon Zeit mit Daher verbringe, war schon so ziemlich alles dabei: Hilfe bei den Hausaufgaben, Behördengänge für die Familie, gemeinsame Urlaube mit unseren Familien und viele Ausflüge, z.B. in Kletterparks, zu Hertha-Spielen, ins Kino oder Baden an Seen. Zusammenfassend würde ich sagen, dass meine Aufgabe darin besteht, das wirklich nicht einfache Leben von Daher und seiner Familie ein bisschen leichter zu machen, wo ich nur kann, und schöne Erinnerungen zu schaffen.
Wieso engagierst du dich?
Weil ich der Meinung bin, dass zu viele Geflüchtete nicht die Möglichkeit haben, sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden und ihre Potenziale zu entfalten, und wir die Verantwortung für eine „gelungene Integration“ nicht nur dem Staat und den Geflüchteten selbst zuschieben können. Mein Ziel ist es, Daher und seiner Familie zu helfen, sich in Deutschland wohl zu fühlen und ihre Zukunft mit möglichst wenig Einschränkungen gestalten zu können.
In einem Wort: Engagement ist
Mitwirkung.
Und zum Schluss: Hast du vielleicht eine schöne/lustige/inspirierende…Geschichte während deines Engagements erlebt? Wenn ja, teile sie doch gern mit uns:
Am Anfang meiner Patenschaft haben wir zusammen bei Daher typisch syrische Gerichte gekocht. Das war sehr interessant und lecker, aber auch ziemlich chaotisch. Wir hatten nicht genug Töpfe und Pfannen für alle, also mussten wir improvisieren und einiges in der Mikrowelle oder im Wasserkocher zubereiten. Das klappte nicht immer so gut, wie wir uns das erhofft hatten. Zum Beispiel ist der Reis im Wasserkocher total verkocht und klebrig geworden und die Linsensuppe in der Mikrowelle ist explodiert und hat alles vollgespritzt. Wir mussten viel lachen und viel putzen, aber am Ende haben wir trotzdem alles gegessen und es hat uns geschmeckt. Es war eine schöne Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie man mit Humor und Kreativität schwierige Alltagssituationen meistern kann.
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Das Interview wurde geführt von Charis Antolovic für letsact – Volunteering-App für Deutschland