Am 11. April versammelten sich Aktivisten und Unterstützer des Journalisten Julian Assange vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor, um der Inhaftierung des Journalisten vor genau vier Jahren zu gedenken und gegen seine anhaltende Inhaftierung und die drohende Auslieferung an die Vereinigten Staaten zu protestieren.
Seit vier Jahren wird Julian Assange in einer winzigen Zelle, die meiste Zeit in Einzelhaft, im härtesten Gefängnis Großbritanniens festgehalten, ohne dass ein Urteil gegen ihn ergangen ist, und bereitet sich unter harten Bedingungen auf seinen Prozess vor. Ihm droht die Auslieferung und lebenslange Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in den USA für Veröffentlichungen, die Folter und Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan aufgedeckt haben. Veröffentlichungen, die in Zusammenarbeit mit großen Medien wie der New York Times, Guardian und Der Spiegel entstanden sind.
Deshalb versammelten sich am 11. April trotz stürmischen Wetters und Regens sechs Stunden lang Demonstranten, um an diesen Tag zu erinnern. Auf einem großen Transparent steht „Free Julian Assange – Truth ist not for sale“. Auch auf der Fassade der Akademie der Künste, direkt neben der US-Botschaft, verkünden Leuchtbuchstaben den Aufruf „Free Assange“. Messbänder auf dem Boden zeigen die Größe der Zelle, in der Julian Assange die letzten Jahre verbringen musste.
Immer wieder waren an diesem Tag die Rufe „Free speech! Free press! Free Julian Assange!“ zu hören. „Bei der Anklage gegen Julian Assange geht es um unser Recht auf Information. Es geht um die Pressefreiheit, die Grundlage unserer Demokratie und all die Themen, die uns am Herzen liegen. Es geht um uns alle und darum, was wir wissen dürfen. Und wir werden nicht aufhören, auf diesen Fall aufmerksam zu machen. Die Anklage gegen Julian Assange muss fallen gelassen werden. Und wir fordern auch unsere Regierung auf, ihn zu verteidigen.“
Einige Aktivisten stehen jeden Freitag von 12 bis 18 Uhr vor dem Brandenburger Tor, um auf die Bedeutung des Falles Assange aufmerksam zu machen und mit den Passanten ins Gespräch zu kommen. „Jedes Mal treffen wir hier Menschen aus der ganzen Welt, die ihre Bestürzung über diesen Fall zum Ausdruck bringen.“
von Raja Stutz, FreeAssange Berlin