Am Schluss des Treffens wurde eine Erklärung veröffentlicht, in der die Freilassung des australischen Journalisten und WikiLeaks-Gründers Julian Assange gefordert wird. Das Manifest trägt die Unterschriften von Präsident Alberto Fernández und Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner.
Die Erklärung wurde auch von prominenten Menschenrechtsgruppen unterzeichnet wie der Asociación Madres y Abuelas de Plaza de Mayo, von ehemaligen Präsidenten wie Rafael Correa, Ex-Präsident von Ecuador, Ernesto Samper, Ex-Präsident von Kolumbien, Evo Morales, Ex-Präsident von Bolivien, Pepe Mujica, Ex-Präsident von Uruguay, José Luis Rodríguez Zapatero, Ex-Präsident der spanischen Regierung, und ausserdem von Baltasar Garzón, Ex-Richter und Koordinator des Anwaltsteams von Julian Assange, und der American Association of Human Rights Defenders und dem Grupo Puebla, neben weiteren Unterzeichnenden.
In diesem Sinne bedankte sich Assanges internationales Verteidigungsteam unter der Leitung von Garzón für die Geste und äußerte sich zufrieden über die Anerkennung. Der Richter sagte, er sei „hocherfreut über die Unterstützung, die die wichtigsten Führer der Menschenrechtsverteidigung auf der ganzen Welt zeigen“.
Daniela Lepín, die Koordinatorin der Solidaritätskampagne für Julian Assange und Initiatorin dieser Erklärung, äußerte sich wie folgt: „Diese Geste ist eine Antwort auf die ständige Sorge und Solidarität Lateinamerikas um das Leben von Julian Assange und ein Zeichen dafür, dass dieser Teil der Welt aus der Solidarität eine Politik macht, die sich in konkreten Aktionen wie der gerade gesehenen niederschlägt“.
Für Lepin Cabrera „repräsentiert diese Geste die Gefühle vieler führender Politiker weltweit, die für das Leben eines zu Unrecht verfolgten und inhaftierten Journalisten eintreten. Sie verkörpert die weltweite Verteidigung der Demokratien, denn ohne Meinungsfreiheit ist keine Demokratie möglich. Sie ist auch ein Signal an die Regierenden, denn diese sind es, die Garantien für die Ausübung eines so grundlegenden Rechts wie des Rechts auf Kommunikation geben müssen“, schloss er.
Für Lepin Cabrera verkörpert dieses Ereignis „die Gefühle vieler Führungspersönlichkeiten weltweit, es geht um viele Stimmen, die für das Leben eines zu Unrecht verfolgten und inhaftierten Journalisten eintreten, es verkörpert die globale Verteidigung der Demokratien, denn ohne Meinungsfreiheit ist keine Demokratie möglich. Es ist auch ein Signal an diejenigen, die regieren, denn sie sind diejenigen, die Garantien für die Ausübung eines Grundrechts wie des Rechts auf Kommunikation geben müssen“, schloss die Kommunikatorin.
Nach vier Tagen, zum Abschluss des Forums, erklärte Pablo Gentili, Exekutivsekretär des dritten Weltforums für Menschenrechte, vor einer großen Versammlung seine Unterstützung für Julian Assange, den Gründer von WikiLeaks und Gefangenen in einem britischen Gefängnis, der auf die Entscheidung über seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten wartet.
„Die Freiheit von Julian Assange ist die Freiheit von uns allen“, sagte Gentili zum Schluss in einer kurzen Zusammenfassung der Erklärung und forderte dann die Anwesenden und Teilnehmenden des Forums auf, für die Erklärung zu stimmen.
Außerdem heißt es in der Erklärung: „Die Auslieferung von Julian Assange würde einen gefährlichen Präzedenzfall für die Pressefreiheit und das Recht auf Zugang zu Informationen in der Welt schaffen».
Die Unterzeichnenden schließen sich der Auffassung des Europarats an, der die Art und Weise, wie Julian Assange umgegangen wird, als eine der „größten Bedrohungen für die Pressefreiheit“ ansieht.
Die Erklärung endet mit einer Forderung: „Wir fordern das US-Justizministerium auf, alle Anklagen gegen Herrn Assange fallen zu lassen, und berufen uns dabei auf die US-Verfassung selbst, die im internationalen Recht anerkannten Menschenrechtsstandards sowie auf die elementarsten humanitären Anliegen, da hier das Leben eines Journalisten in Gefahr ist und die Pressefreiheit und das Recht der Welt auf Zugang zu Informationen auf dem Spiel stehen“.
An der dritten Ausgabe des Forums, das vom 20. bis 24. März in Argentinien stattfand, nahmen mehr als 21.000 Menschen aus 98 Ländern teil, mit mehr als 950 beteiligten Organisationen und insgesamt 200 Menschenrechtsexpert*innen und -spezialist*innen. Es gab 2300 Diskussionsteilnehmende und 390 akkreditierte Journalist*innen. Die Veranstaltung wurde von der argentinischen Regierung organisiert und vom Internationalen Zentrum der Vereinten Nationen für die Förderung der Menschenrechte geleitet.
Das Weltforum für Menschenrechte, das als Raum für die öffentliche Debatte über die Menschenrechte in der Welt dienen soll, versucht nationale, regionale und internationale Organisationen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, zusammenzubringen und zu integrieren. Diese dritte Ausgabe diente dazu, den Dialog zu vertiefen und den Lagebericht über die wichtigsten Fortschritte und Herausforderungen bei der Förderung und dem Schutz der Menschenrechte in der Welt zu aktualisieren.
Das Forum fand 2013 zum ersten Mal in Brasilien statt, 74 Länder und mehr als 700 Institutionen nahmen teil. Es wurden unter anderem 369 thematische Aktivitäten und 127 Kulturprogramme angeboten. Im Jahr 2014 fand das Forum in Marokko statt, wo Vertreter/innen aus 95 Ländern und mehr als 750 Organisationen teilnahmen.
Übersetzung aus dem Englischen von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!