Gutes Essen für alle – das fordern am 21. Januar erneut viele Tausend Bäuer*innen und Verbraucher*innen bei der „Wir haben es satt!“-Demonstration. Angeführt vom Traktor-Konvoi ziehen die Demonstrant*innen dann mit starken Botschaften, Tierkostümen und Kochtöpfen in der Hand durch das Berliner Regierungsviertel. Dort treten sie ein für die Agrar- und Ernährungswende – und zwar sozial gerecht.

Das „Wir haben es satt!“-Bündnis, dem rund 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Gesellschaft angehören, fordert faire Erzeuger*innenpreise und den Erhalt der Bauernhöfe sowie mehr Unterstützung für Menschen mit wenig Geld, damit diese sich umweltgerechte und gesunde Lebensmittel leisten können. Nach einem Jahr im Amt muss Agrarminister Özdemir dringend an Tempo beim klima-, tier- und sozial gerechten Umbau der Landwirtschaft zulegen.

Zentrale Themen der Demonstration sind die konsequente Bekämpfung der Klimakrise, die Sicherung der Artenvielfalt, die artgerechte Haltung von Tieren, der Stopp von Agro-Gentechnik und die Beendigung des globalen Hungers. Im Vorfeld der Demonstration, die unter dem Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige“ seht, veröffentlichten über 100 Organisationen den „6 Punkte-Plan für gutes Essen für alle“.

Darin fordert die Agrarwende-Bewegung im Schulterschluss mit Sozialverbänden, Gewerkschaften und Erwerbslosen-Initiativen die Bunderegierung auf, die Übergewinnsteuer auch bei Lebensmittelkonzernen anzuwenden, die Sozialleistungen zu erhöhen und gute Löhne zu ermöglichen:

1. Zugang zu gesunder und umweltgerechter Ernährung für alle Menschen!
Regelsatzlücke von über 250 Euro im Bürgergeld schließen, Sanktionen und Leistungskürzungen überwinden, Versorgung mit fair produzierten, umweltgerechten Lebensmitteln für alle Menschen umsetzen! Sozialleistungen müssen ökologischen Konsum ermöglichen.

2. Faire Erzeuger*innenpreise dauerhaft sicherstellen!
Preisdiktat der Supermarktketten stoppen, Einkauf unter Produktionskosten verbieten und regionale, bäuerliche und ökologische Strukturen (z.B. durch öffentliche Kantinen) stärken!

3. Gute Löhne für gute Arbeit!
Einen ausreichenden Mindestlohn und armutssichere Renten garantieren, Inflationsausgleich schaffen und eine stärkere Tarifbindung in Landwirtschaft, Nahrungsmittelverarbeitung und im Einzelhandel unterstützen!

4. Gesellschaftlichen Reichtum fair verteilen!
Übergewinnsteuer auch bei Agrar-, Lebensmittel-, Handels- und Düngemittelkonzernen erheben, Vermögenssteuer einführen und Kapitalerträge konsequent besteuern, niedrige und mittlere Arbeitseinkommen entlasten, Mehrwertsteuer auf klimagerechte Lebensmittel senken und umweltschädliche Subventionen stoppen!

5. Teller statt Trog, Tank oder Tonne!
Ackerflächen, wo möglich, für menschliche Nahrung statt für Futter- und Biosprit-Anbau nutzen und Lebensmittelverschwendung beenden!

6. Hungerkrise beenden!
Lebensmittelspekulation verbieten, Recht auf Nahrung durch freies Saatgut und gerechte Landverteilung unterstützen, gentechnikfreie Landwirtschaft sichern, mehr Entwicklungsgelder für die sozial-ökologische Transformation der Ernährungssysteme bereitstellen und unfaire Handelsabkommen stoppen!

 

Alle Infos zur Demo:

Datum / Zeit: Samstag, 21. Januar 2023, 12 Uhr
Ort: Brandenburger Tor, Platz des 18. März, 10117 Berlin

Ablauf: 12 Uhr: Auftaktkundgebung. Ca. 12.30 Uhr: Start der Demonstration.
Ab ca. 14.30 Uhr: Abschluss mit Reden, Musik und Essen am Brandenburger Tor

Vormittags: 10:15 Uhr: Traktorprotest mit Übergabe der bäuerlichen Protestnote an Minister Özdemir beim Agrarministergipfel. Ort: Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin

www.wir-haben-es-satt.de