Just schaue ich das Mittagsmagazin, hier in Sachen Böllerei und Umgang mit Böllerei als eines der harmlosen Symptome für das Scheitern des patriarchalen Systems inklusive dessen Männerbilder und Männerverhalten bis heute in der Polizei, im Alltag, auf der Straße, überall eben. Männer diskutieren: „es habe sich so viel druck angesammelt wegen Corona“, ach? Das war auch immer die Rechtfertigung für Männer, die Frauen zu vergewaltigen oder warum im politischen Islam Frauen unbedingt Kopf und Körper verhüllen müssen…
Was machen denn Frauen mit all dem Druck?
Es wird also – wieder einmal – eine bundesweite Debatte gefordert – hier ist mein Beitrag: Stichwort „toxische Männlichkeiten“. Es wundert doch nicht, ist doch unser Gesellschaftssystem auf vielerlei kolonialen Kontinuitäten = unendlichen Brutalitäten und weiteren vielschichtig wirkenden „normalisierten“ Gewalttätigkeiten „aufgebaut“ und Kapitalismus und Demokratie sind für klar denkende Menschen nicht miteinander vereinbar und Männer bestimmen, was „Arbeit“ ist und jeden Tag ein Femizid allein in BRD und und….
Und „an der Basis“ die Lebenslüge, dass der Vater am Anfang und im Zentrum allen Lebens steht, obwohl wir doch ALLE* von Frauen geboren sind:
„Viele Männer reagieren geradezu aggressiv auf Feminismus“, Zitat.
„Männer können nicht lieben, wenn ihnen die Kunst zu lieben nicht beigebracht wurde. Es ist nicht wahr, dass Männer sich nicht ändern wollen. Wahr ist, dass viele Männer Angst vor Veränderung haben. Um lieben zu können, müssen Männer imstande sein, sich von ihrem Wunsch zu verabschieden, andere zu beherrschen.“
Also hier ein kleiner Beitrag zum Thema Strukturelle Gewalt:
verehrte Herren, auch wenn Sie zuhause mal abwaschen (helfen),
liebe Männer! schaffen Sie sich die unten genannten Bücher an! für die persönliche und interne Weiterbildung!
Bilden Sie Lese- und Erzählkreise! nur, falls Sie nicht jetzt schon beleidigt und leider erfahrungsgemäß beratungsresistent sind, weil Sie natürlich „die Ausnahme“ sind und bei den Guten und so 😊.
Also, falls Sie ein Fünkchen echtes Interesse aufbringen könnten, zu verstehen, was mit Ihnen los ist, möchte ich Ihnen gern folgende Buchempfehlungen – also auch zum tatsächlich LESEN! – übermitteln und grüße schon mal abschließend vorab freundlich, auch wenn wir keine Chance haben, aber die können wir nutzen:
1.) Kirsten Armbruster: „Das Muttertabu oder der Beginn von Religion“
über die Lebenslüge, dass der Vater am Anfang und im Zentrum allen Lebens steht, obwohl wir doch ALLE* von Frauen geboren sind:
Mit vielen Fakten und in beeindruckenden Bildern weist die Autorin nach, dass die kulturelle Mutterstufe als partnerschaftliche Kulturstufe Hunderttausende von Jahren die Ursozialisationsform des Menschen war. Ausgehend von dieser Mater Radix erweisen sich alle unsere gesellschaftlichen Paradigmen als politische Machtinstrumente, um die Lebenslüge, dass der Vater am Anfang und im Zentrum allen Lebens steht, zu manifestieren. Die Autorin zeigt auf, dass erst die starken Klimaschwankungen im Laufe des Neolithikums vor circa 6000 Jahren schließlich zum Zusammenbruch der sozialen Strukturen der kulturellen Mutterstufe führten. In Kombination mit der Überbetonung von Vaterschaft wurde, anfangs bei Hirtennomaden, die ursprüngliche matrilineare Abstammung ersetzt durch eine patrilineare. Aus den capites der Herde entwickelte sich der kapitalistische Eigentumsbegriff. Die Mutter wurde entmachtet. Die ursprüngliche Religion, die Anbindung an Mutter Erde, als Rückbindung an die Landschaft wurde durch politische Machttheologien und Herrschaftsideologien ersetzt. In Verbindung mit einer fortschreitenden Metallverarbeitung entwickelte sich die Kriegsführung als wirksamste Form der Kapitalakkumulation. Heute hat dieses ausbeuterische System des Patriarchats in nur 6000 Jahren das Leben auf der Erde an den Rand des Kollapses gebracht. Nur die Entwicklung von Gaia-Kompetenz wird uns vor dem völligen Ruin retten. Das heißt, wir als Menschen müssen innerhalb des mütterlichen Systems Erde wieder teamfähig werden.
2.) Kirsten Armbruster „Patriarchatskritik“
Männer haben die letzten Jahrtausende die Welt definiert und dominiert. Dieses Standardwerk der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung (IPKF) räumt damit gründlich auf und geht dabei weit über den Feminismus hinaus. „It s a man`s world“ funktioniert nicht mehr! Bereichert wird das Werk durch zahlreiche Fotos von Franz Armbruster, Gastbeiträge über ‚Liebe und Sexualität‘ von Rona Duwe und einen Gastbeitrag von Sebastian Tippe über ‚Toxische Männlichkeit‘. Dr. Kirsten Armbruster ist Naturwissenschaftlerin, Patriarchatskritikerin und Mutter. Mit zahlreichen Veröffentlichungen zählt sie zu den führenden Denkerinnen und Publizistinnen der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung (IPKF
3.) „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats“ von Boris von Heesen
Abschied von Macho, Alpha-Mann & Co Gewalt, Unfälle, Sucht, Diskriminierung, Hate Speech und Extremismus – Männer dominieren die Statistiken des Abgrunds: Sie verursachen doppelt so viele Verkehrsunfälle, begehen mit Abstand die meisten Straftaten und belegen deshalb auch 94 Prozent der deutschen Gefängnisse. 75 Prozent der Alkoholtoten jedes Jahr sind männlich und mehr als 80 Prozent der häuslichen Gewalt geht von Männern aus. Diese Zahlen stehen nicht nur für Schmerz und Trauer – sie verursachen auch immense Kosten. Boris von Heesen trägt erstmals Schritt für Schritt zusammen, wie hoch der Preis ist, den wir alle für toxische männliche Verhaltensweisen bezahlen: Über 56 Milliarden Euro kosten sie dieses Land jedes Jahr – mindestens. Er erläutert die Ursachen und zeigt Wege auf, wie wir diesem dramatischen Ungleichgewicht begegnen können: indem wir eine Gesellschaft schaffen, in der alle Geschlechter ihre Potentiale frei von patriarchalisch geprägten Klischees und festgefahrenen Rollenmustern entwickeln können.
4.) „Sei kein Mann – Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungen ist“ von JJ Bola
Wann ist ein Mann ein Mann? In der Ära von Trump, #MeToo und Attentätern wie in Halle oder Hanau ist Männlichkeit kein positiver Begriff mehr. Der Aktivist JJ Bola sucht Auswege aus der Krise. Dabei betrachtet er Einflüsse aus nichtwestlichen Traditionen, aus Popkultur und der LGBTQ+-Community und zeigt, wie vielfältig Männlichkeit sein kann. JJ Bola lädt in versöhnlichem Ton ein zum Gespräch zwischen verhärteten Fronten. Denn erst wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit verändern, wird es echte Geschlechtergerechtigkeit geben.
5.) „Warum Feminismus gut für Männer ist“ Jens van Tricht (Mann!)
Neuware -Viele Männer reagieren geradezu aggressiv auf Feminismus. Warum eigentlich Leiden doch auch Männer unter den ungerechten Geschlechterverhältnissen, die sie selbst geschaffen haben: Sie bekommen häufiger einen Herzinfarkt als Frauen, begehen öfter Suizid, haben generell eine geringere Lebenserwartung. All das hat ganz wesentlich damit zu tun, dass sie sich immer noch an überkommenen Vorstellungen von Männlichkeit orientieren, möglichst viel arbeiten, Stärke und Durchsetzungsvermögen zeigen wollen. Gerade gegen solche einengenden Rollenerwartungen kämpft der Feminismus. Jens van Trichts Buch wirft einen frischen Blick darauf, wie bestimmte Männlichkeitsvorstellungen toxisch wirken und was Männer tun können, um sich davon zu befreien. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die freie Entfaltung von Talenten und Vorlieben eines jeden Menschen.
6.) „Männer, Männlichkeit und Liebe – Der Wille zur Veränderung“ von bell hooks
„Männer können nicht lieben, wenn ihnen die Kunst zu lieben nicht beigebracht wurde. Es ist nicht wahr, dass Männer sich nicht ändern wollen. Wahr ist, dass viele Männer Angst vor Veränderung haben. Um lieben zu können, müssen Männer imstande sein, sich von ihrem Wunsch zu verabschieden, andere zu beherrschen.“ bell hooks erforscht die Welt von Männern und Männlichkeit, um ihren Bedürfnissen und Verletzlichkeiten nachzuspüren, einschließlich der Angst vor Intimität und dem Verlust ihres vom patriarchalen System geprägten Platzes in der Gesellschaft. Sie stellt einfühlsam, feinsinnig und radikal dar, wie männliche Konditionierung Männer prägt und schädigt und ihnen den Zugang zu ihren Gefühlswelten verwehrt. Ihr Buch ruft auf zur Revolution der Werte, zum Abgesang auf traditionelle Männlichkeit und appelliert an uns alle, dem Ethos der Liebe zu folgen. Ein mutiger und wegweisender Text – die Wiederentdeckung einer großen Autorin.
7.) „Supermacht Mann oder das Ende der Vernunft“ von Cheryl Benard und Edith Schlaffer
Der Weg der Zukunftsgestaltung und der Macht, der uns in den letzten finsteren Jahrhunderten vorgeführt worden ist, ist der klassische Weg der Männer – oder besser: Es ist der Weg, wie er aussieht, wenn er ausschließlich von klassischem Männerdenken entworfen wird…“
Text von Marita Blessing