Die Installation eines 20 Fuß hohen Jenga-Turms im Hauptpavillon der Konferenz zur biologischen Vielfalt in Montreal weist auf die Gefahr eines Zusammenbruchs der Ökosysteme hin, wenn auf der COP15 (Weltnaturkonferenz) kein ehrgeiziger globaler Plan für die biologische Vielfalt verabschiedet wird, erinnert aber auch daran, dass die Veranstaltung von verschiedenen Unternehmen und Verbänden gesponsert wird.
Diese Installation aus recycelten Pappkartons erinnert an das komplexe Netz des Lebens und das Risiko, dem wir alle ausgesetzt sind, wenn wir in unserer Beziehung zur Natur weiter so vorgehen wie bisher. Jeder Baustein, der aus seinem Platz gedrängt wird, steht für die prekäre Lage, in die wir unseren Planeten gebracht haben – mit jeder Art, die verloren geht, mit jedem Ökosystem, das degradiert und jeder Existenzgrundlage, die ruiniert wird, weil der Mensch die biologische Vielfalt zerstört hat.
Der Jenga-Turm wurde vom Nature Positive Pavilion* aufgestellt und betont den Aufruf von mehr als 350 zivilgesellschaftlichen Organisationen – von humanitären, Entwicklungs- und Naturschutzorganisationen, Glaubensgruppen, indigenen Völkern, Wirtschaftsverbänden bis zu Künstler:innen, Jugendlichen und weiteren – an die Regierungen, den Entwurf des globalen Rahmenprogramms für biologische Vielfalt zu stärken, um bis 2030 eine naturfreundliche Welt zu schaffen und so den Klimaschutz und die SDGs (Sustainable Development Goals, Ziele für nachhaltige Entwicklung) zu unterstützen.
Auf der Konferenz wird das Großkapital als einer der Hauptverursacher der Biodiversitätskrise identifiziert, aber viele dieser Unternehmen behaupten, sie seien Teil der Lösung und hätten einen prominenten Sitz am Verhandlungstisch. Laut verschiedenen Verbänden und Gruppen infiltrieren sie die UN-Prozesse, um sicherzustellen, dass ihre Interessen gewahrt werden und dass keine «Lösungen» ihre Profite schmälern.
Übersetzung aus dem Englischen von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!