„Alles ist Energie, und dazu ist nicht mehr zu sagen. Wenn Du dich einschwingst in die Frequenz der Wirklichkeit, die du anstrebst, dann kannst du nicht verhindern, dass sich diese manifestiert. Es kann nicht anders sein. Das ist nicht Philosophie. Das ist Physik.“ – Albert Einstein
In den letzten Wochen habe ich mir ganz gezielt einige unserer großen Talk Shows angesehen. Ich wollte wissen, was gesagt wird. Und die Konsequenz dessen, was ich höre, sehe und fühle ist so offensichtlich und basic, dass ich fast denke, ich könne es nicht öffentlich aussprechen, weil ich mich damit lächerlich mache. Vielleicht.
Es ist ungefähr so wie in „Des Kaiser’s neue Kleider“. Alle spüren es. Und alle halten wie hypnotisiert eine Fassade aufrecht, die friedlich und lösungsorientiert sein will. Doch hinter unserem angestrengt zivilisierten Benehmen kochen die Emotionen – Wut, Angst, Empörung, Trauer, Verzweiflung. Auch Hilflosigkeit darüber, nicht gehört oder verstanden zu werden, nicht zu wissen, worin die Lösung liegt oder wie man die andere Seite erreichen kann.
Die Energien werden nur mühsam unterm Deckel gehalten, denn vor den Anderen und insbesondere vor laufender Kamera will sich niemand die Blöße geben. Und doch wird ohne Ende unterbrochen, die Halsschlagadern treten hervor, die Lippen zusammengepresst, der Atem geht stoßweise, der Ton ist laut bis aggressiv. Kein Wunder. Es geht um Krieg und Frieden. Es geht um Leben und Tod. Und nicht nur im Film. Frieden ist Verbindung und Beziehung, besonders wenn es eng wird. Doch statt um Beziehung geht es uns ums Rechthaben. Es geht darum, das Gegenüber zu entlarven, zu diskreditieren, in die moralische Ecke zu stellen. Und es zu besiegen. Es wird erbittert gekämpft. Nicht nur in der Ukraine.
Wir haben uns anstecken lassen vom Krieg, der uns plötzlich wieder so nahe ist. Und während wir unsere Schlachten in Talk Shows und Meinungskriege auf allen Kanälen und bis in unsere Familien und Freundeskreise hineinführen, wird immer deutlicher, dass wir statt weiterer Standpunkte und Meinungen Kontakt brauchen.
Und dafür braucht es zunächst Stille.
Ceasefire – Feuerpause. Ab Freitag, den 22.11.22 und fortan am 22. jeden Monats
laden wir, Claudia Shkatov, und Ann La-Forker, dazu ein in die Feuerpause zu gehen. Auf allen Kanälen, in allen öffentlichen Einrichtungen, in allen Unternehmen, Schulen, Parlamenten und in allen Familien. Freiwillig. Und im klaren Bewusstsein, dass nur verkörperter Frieden auch Frieden erschafft. Jenseits jeder Meinung und jeder Debatte.
Ceasefire ist die erste inspired action im Rahmen unserer Initiative MightyBeyondMeasure, die wir heute auch vorstellen. Sie beruht auf dem Wissen und der Erfahrung, dass wir Menschen unendlich kreative Wesen sind. In uns steckt die Fähigkeit, jede Situation zu wandeln. Wenn wir uns verbinden und uns auf unsere tiefsten Werte besinnen, können wir buchstäblich neue Welten erschaffen. Wir nennen die Grundlage für diese Kraft soul integrity, Seelenintegrität.
MightyBeyondMeasure vereint moderne Tribe Leaderinnen und ihre Tribes, die mit ihrer individuellen Kompetenz im Thema Seelenintegrität und der Kunst bewusste Gastgeber und Gastgeberinnen für das Leben zu sein, zu unserer gemeinsamen Sache beitragen. We stand for Life. MightyBeyondMeasure ist Plattform für die globale Co-Kreation inspirierter Projekte, Gespräche und Aktionen, die sich aus der bewussten Verbindung und damit Integrität mit unserer Seele ergeben. Wir haben Englisch als Sprache gewählt, um weltweit möglichst viele Menschen zu erreichen.
Ceasefire (Feuerpause) ist eine Einladung an alle Deutschen und insbesondere an Vertreter und Vertreterinnen deutscher Medien zur selbstgewählten freiwilligen Feuerpause, zu einem bewussten Innehalten in dem Krieg, der gerade Europa erschüttert. Es ist ein Krieg, der neben der brutalen und für alle sichtbaren Realität auch in unseren Köpfen existiert und hier sein Eigenleben entwickelt. Genau an dieser Stelle liegt unsere Macht. Wir entscheiden, worauf wir unsere Gedanken ausrichten, welche Worte wir wählen, womit wir unsere Herzen und Körper anfüllen. Und wir laden ein, diese Macht der Entscheidung und der Wahl bewusst zu nutzen und für den Frieden in Führung zu gehen. Dafür braucht es zunächst Stille, Kontakt mit uns und dann ein Zuhören. Uns selbst. Und insbesondere denen, deren Standpunkte sich von den unseren unterscheiden.
Dies ist der erste Schritt. Von hier aus können wir wieder achtsam und aus einer grundlegenden Verbindung heraus ins Gespräch gehen. Wer wollen wir sein? Welche Haltung trägt? Was sind unsere tiefsten verbindenden Werte? Wie können wir sie wirksam verkörpern in Situationen, die uns bis an unsere Grenzen herausfordern, ohne zu kollabieren oder in Kampf, Überheblichkeit und Abwertung zu verfallen. Auch für diesen zweiten Schritt wollen wir Angebote machen. Deshalb wird es einen monatlichen Raum für Austausch geben, in dem jeder seine Erfahrungen mit dem Tag der Feuerpause am 22. jeden Monats teilen kann. So lernen wir gemeinsam und üben uns in einer Kultur jenseits von Urteil und Kampf. Damit ebnen wir den Weg für völlig neue und kreative Lösungen, die die Integrität aller Beteiligten wahren und somit Chancen für dauerhaften Frieden eröffnen. Nichts anderes entspricht uns.
Wir brauchen weder einen totalen Blackout noch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch oder einen Weltkrieg, um endlich still zu werden und uns wieder zu verbinden. Wir können uns jederzeit freiwillig dafür entscheiden.
Wir Deutschen – wie jeder Mensch – haben die Macht der Wahl. Und wir tragen nach der Erfahrung zweier Weltkriege das unschätzbare Potential zur Mediation eines Friedens in Europa und der Welt in uns, der Bestand hat. Mögen wir es wagen. Und mögen sich unsere Nachbarn und Mitmenschen weltweit ermutigen und inspirieren lassen.
Weitere Infos gibt es unter MightyBeyondMeasure und Ceasefire.