Das Iranische Kulturhaus, Haus des Buches lädt ein zur Ausstellung AZADI FREIHEIT آزادی, einer feministischen Begegnung, die ein Abweichen von Gewalt und Unterdrückung an Frauen* sucht und postuliert.
Malereien von Maryam Haidari und Elisabeth Kapeller zu den 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen*
26.11.2022 – 10.12.2022
Eröffnung mit Kulinarik und Gesang von Sarah Vauti:
Samstag, 26.11.2022, 17 Uhr
Finissage: Samstag, 10.12.2022, 19 Uhr
Iranisches Kulturhaus Haus des Buches
WUK Währinger Straße 59, Stiege 2, Stock 2, Raum 1409, 1090 Wien
Mo, Mi, Sa: 18:30 – 21:00 h
Im Öffentlichen wie auch im Privaten kommt es für Frauen* zu Benachteiligung und Unterdrückung durch strukturelle Gewalt. Zwänge die in der Gesellschaft zur Norm werden, verurteilen die beiden Künstlerinnen*. In ihren Werken thematisiert Maryam Haidari ihre Auseinandersetzung mit dem Leben im Iran und den Kampf um Gleichheit in der Familie und in der Gesellschaft. Die Arbeiten von Elisabeth Kapeller entstanden in der Aufarbeitung von Begegnungen mit Frauen* aus Afghanistan, die in Gewaltsituationen waren. Sie begleitete diese Frauen* auf ihrem Weg zur Selbstermächtigung.
Die Ausstellung bringt die Werke dieser Künstlerinnen* zusammen, welche struktureller Gewalt unterschiedlich be – und entgegnen. Mit Solidarität wollen beide Künstlerinnen* dem patriarchalen System, dem Frauen* in jedem Land ausgesetzt sind, entgegentreten.
Gewaltfreiheit steht im Kern der Überlegungen. Kunst befreit und eröffnet neue Wege. Die Ausstellung nimmt Bezug auf die 16 Tagen gegen Gewalt und verweist auf den Freiheitskampf von Frauen* in Afghanistan, sowie auf die Freiheitsbewegung und Proteste „Frau, Leben, Freiheit!“ im Iran.
Maryam Haidari *1988 Kabul / Afghanistan ist eine sehr aktive Frau*, Frieden- und Freiheitsaktivistin*, die schon vor ihrer Flucht aus Afghanistan für die Unterstützung von Frauen* und marginalisierter Gruppen kämpfte.
Durch ihr Engagement für Frauen*und Menschenrechte und durch öffentliche Auftritte im afghanischen Fernsehen, bei denen sie sich zu wichtigen Themen des öffentlichen Lebens und zu Kinder und Menschenrechten in Afghanistan äußerte, wurde sie verfolgt und wurde zur Flucht getrieben. Ihr politisches Engagement setzt sie durch unzählige Reden bei Demonstrationen in Wien fort, wo sie seit 2015 lebt und als Kunstschaffende aktiv ist.
Die künstlerische Auseinandersetzung von Maryam Haidari wurde immer von den Frauen* und Friedensarbeit bewegt. Maryam äußert sich durch ihre darstellende Kunst zu ihren Erfahrungen um den Kampf, um die Macht und um die Freiheit in der Gesellschaft und der Familie für sich und Frauen* aus Afghanistan.
Elisabeth Kapeller *1989 Klagenfurt / Österreich, betreibt seit der Mitbegründung der Sektion WILPF Austria des ältesten internationalen Frauen* und Friedensverein im Jahr 2021 Lobbying gegen die Militarisierung und für den weltweiten Atomwaffenausstieg.
Elisabeth Kapeller unterstützt mit ihrem künstlerischen Knowhow Frauen* aus Afghanistan und motiviert diese im künstlerischen Feld aktiv zu werden, um öffentlich sichtbar zu sein. Sie bot Malprojekte an und förderte ein Reflektieren über Fluchterfahrung und Mehrfachdiskriminierung. Das bedeutete für die Frauen* einen gelungenen Schritt zur Selbstverwirklichung und die Erfahrungen flossen in das künstlerische Werk von Elisabeth Kapeller ein. Ihr inneres Empfinden ist durch die Verbundenheit mit der afghanischen Diaspora verknüpft. Darum ersteht auf eigene Weise ein abstraktes Bild, das keinerlei Schauderhaftes reproduziert. Denn Elisabeth Kapeller will zeigen, was in der Blüte ihres Schaffens wirkt und handfest ist. Das Schöne, die Liebe und die Leidenschaft zu ihrer Arbeit als Aktivistin*, ist, was sich in ihr und in ihrer Kunst entdecken und spüren lässt.