Im Jahr 2021 veröffentlichte ich ein Buch mit dem Titel „The White-West: A Look in the Mirror“ (Der weiße Westen – Ein Blick in den Spiegel) mit dem naiven Ziel, eine Diskussion über die systemische Diskriminierung durch den Westen anzuregen.
Das Buch besteht aus einer Reihe von Artikeln, die über sehr unterschiedliche politische Systeme und geografische Standorte hinweg zeigen, wie systemische Diskriminierung ähnliche Formen annimmt und ähnliche Ziele verfolgt. Das Hauptziel bestand darin, über das Gerede über politische Reformen und Diversity-Workshops hinauszugehen und die tiefere kulturelle Denkweise zu erkennen, die wir der Welt aufgezwungen haben.
In diesem Zusammenhang erhielt ich eine E-Mail mit einer Einladung zur Teilnahme an einer Diskussion mit dem Titel (De)Facing White Supremacy: Eine Podiumsdiskussion mit Pax Christi USA. Ich war ein wenig zurückhaltend, weil ich befürchtete, dass es in der Diskussion um den 6. Januar und den Trumpismus gehen würde, die an sich eher eine Folge als eine Ursache des Problems sind. Stattdessen war es am Ende eine lehrreiche Erfahrung und wirklich faszinierende 90 Minuten. Pax Christi war in der Lage, sich selbst im Spiegel zu betrachten, indem es eine Diskussion von weißen Menschen für weiße Menschen eröffnete. Jeder Diskussionsteilnehmer brachte sein soziales oder historisches Wissen ein und sprach über sich selbst und seine eigene christliche Religion, die bis zur Sklaverei zurückreicht.
Ich wünschte, jede Institution könnte diese Arbeit leisten und diese Einstellung haben. Wir wären jetzt in einem ganz anderen Land. Dieser Vortrag erweiterte meine oberflächlichen, intuitiven Beobachtungen und vertiefte mein Konzept des „weißen Westens“, indem er es in einen größeren historischen Prozess einordnete. Es war wirklich erfrischend, Menschen zu sehen, die reif genug sind, diese Art von Ehrlichkeit zu zeigen.
Ich schlage Pax Christi vor, ein weiteres Panel zu veranstalten, diesmal mit Vertretern europäischer christlicher Institutionen, um zu verstehen, wie dieselbe Mentalität in verschiedenen sozialen und politischen Formen zu finden ist.