Das Giftkartell vergiftet die Welt, bringt Arten zum Aussterben und trägt zum Hunger bei.
Von Dr. Vandana Shiva
Das Lebensnetz ist ein Nahrungsnetz, gewoben von Pachamama durch ihre Selbstorganisation, Kreativität, Schaffenskraft und Regeneration.
Nahrung ist Ernährung. Gutes Essen ist Gesundheit. Lebensmittel sind das Bindeglied, das unsere Beziehung zur Erde verkörpert, materiell, biologisch, ernährungstechnisch und ökologisch.
Nahrung ist die Währung des Lebens, die von der Artenvielfalt im lebendigen Boden über die Pflanzen und Insekten zur Artenvielfalt in unsere Darmflora fließt, um diese zu erhalten.
Sie ist die Verbindung zwischen uns, der Erde und anderen Arten. Wir sind Teil des Lebensnetzes, das ein Nahrungsnetz ist. Das Nahrungsnetz webt das Lebensnetz, in Zusammenarbeit und Gegenseitigkeit. Nahrung ist der Stoffwechsel, der die Menschen mit der Erde, dem Land und der Stadt, der Biodiversität und der kulturellen Vielfalt verbindet. Nahrung kann die metabolische Kluft zwischen Mensch und Natur, Individuum und Gemeinschaft, Stadt und Land überwinden. Nahrung kann die tiefe Spaltung und Ungleichheit in der Gesellschaft überwinden. Nahrung ist ein Menschenrecht. Durch Nahrung können wir gerechte und nachhaltige Gemeinschaften und Gesellschaften schaffen.
In den letzten Jahrzehnten hat die auf Deregulierung des Handels basierende Globalisierung die Ausbreitung eines industriellen Ernährungssystems begünstigt. Ein industrielles, globalisiertes Ernährungssystem ist zur treibenden anthropozentrischen Kraft geworden, die planetarische und ökologische Grenzen sowie die Integrität von Arten, Kulturen und Gemeinschaften verletzt. Ein nicht nachhaltiges Ernährungssystem ist auch ein ungerechtes Ernährungssystem, das das Menschenrecht auf Nahrung und Gesundheit, Leben und Lebensunterhalt verletzt.
Die Kommerzialisierung von Lebensmitteln und globalisierte Lieferketten, die von einer Handvoll Konzerne kontrolliert werden, haben die Beziehung zwischen Land und Stadt zerrissen und den metabolischen Bruch verstärkt. Dies hat zum Klimawandel als einer Stoffwechselstörung von Gaia, einem sich selbst regulierenden lebenden Organismus, und zu Stoffwechselstörungen bei den Menschen beigetragen, die zu einer explosionsartigen Zunahme nicht übertragbarer chronischer Krankheiten führen.
Wir stehen vor einer existenziellen Notlage.
Die zahlreichen lebensbedrohlichen Krisen und Pandemien, mit denen wir heute konfrontiert sind, wie die Gesundheitspandemie, die Hungerpandemie, die Armuts- und Arbeitslosigkeitspandemie, der Klimanotstand, der Notstand des Artensterbens, der Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Ungleichheit, der Enteignung und Entsorgbarkeit eines großen Teils der Menschheit, sind miteinander verknüpft. Die zahlreichen Notlagen haben ihre Wurzeln in einer Weltanschauung, die auf der Illusion von Abgrenzung und Überlegenheit beruht und Verbundenheit und Einheit leugnet, und in einer Wirtschaft der Gier, die Gewinne über das Leben stellt.
All dies wurzelt in der Verletzung der Gesetze von Pachamama, der Verletzung ihrer planetarischen und ökologischen Grenzen und ihrer Artenvielfalt.
Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht [1] und jeden Tag sterben 200 Arten aus [2]. Der Weg, den die Menschheit derzeit einschlägt, ist eindeutig nicht nachhaltig, denn er zerstört das Leben auf der Erde.
Die fehlende Nachhaltigkeit und die zahlreichen Notstände, die die Infrastruktur des Lebens zerstören, werden zu einer Bedrohung für das Überleben der menschlichen Art. Auch der Mensch ist eine bedrohte Art.
Durch die Zerstörung des ökologischen Lebensnetzes, des sozialen Gemeinschaftsnetzes und der Ökologie unseres Körpers, einschließlich der Ökologie des Mikrobioms – unserer Darmflora – ist das industrielle, globalisierte Ernährungssystem der Kern der planetarischen Gesundheitskrise und des menschlichen Gesundheitsnotstands.
75 % der Zerstörung des Planeten – des Bodens, des Wassers, der Artenvielfalt – ist eine Folge der globalisierten industriellen Landwirtschaft. Dieses kommerzialisierte, durch fossile Brennstoffe angetriebene, chemie- und kapitalintensive Landwirtschafts- und Lebensmittelsystem hat 50 % der Treibhausgasemissionen verursacht, die das Klima zerstören und die Landwirtschaft bedrohen – 11-15 % aus der landwirtschaftlichen Produktion, 15-18 % aus der Entwaldung, 15-20 % aus der Verarbeitung und dem Ferntransport durch die globalen Lieferketten, 2-4 % aus Abfällen [3].
Quelle: Grain.org
Wir können den Klimawandel und seine sehr realen Folgen nicht bekämpfen, ohne die zentrale Rolle des industriellen und globalisierten Ernährungssystems anzuerkennen, das durch die Abholzung von Wäldern, industrielle Massentierhaltung, Plastik- und Aluminiumverpackungen, Langstreckentransporte und Lebensmittelabfälle mehr als 50 % zu den Treibhausgasemissionen beiträgt.
Nachhaltige Städte können den Klimawandel bekämpfen, indem sie das Ernährungssystem auf eine lokale Kreislaufwirtschaft ohne fossile Brennstoffe und Chemikalien umstellen, die der Erde Nährstoffe und Wasser zurückgibt, Kleinbauern und -bäuerinnen ein faires und gerechtes Einkommen bietet und die Städte mit gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln versorgt.
Die Atmosphäre und die Biosphäre sind nicht voneinander zu trennen. Stadt und Land sind miteinander verbundene Systeme von Gaia, der lebenden Erde, die durch die Nahrungskreisläufe zusammengehalten werden.
Die Zerstörung der Fähigkeit der Erde, lebendige Prozesse zu schaffen, zu erhalten und zu regenerieren, die das Leben und das Wohlergehen aller Menschen aufrechterhalten, ist verbunden mit der Zerstörung des menschlichen Potenzials, Lebensmittel in Ernährungssystemen zu produzieren und konsumieren, die unseren fossilen Kohlenstoff-Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig die Biodiversität erhöhen, um überall gesunde Lebensmittel anzubauen – in den Städten und auf dem angrenzenden Land.
Industrielle Ernährungssysteme haben die Artenvielfalt auf unserem Planeten zerstört, sowohl durch die Ausbreitung von Monokulturen als auch durch den Einsatz von Giftstoffen, die Bienen, Schmetterlinge, Insekten und Vögel töten und so zum sechsten Massensterben führen.
Mehr als 90 % der Pflanzenvielfalt befinden sich wegen der industriellen Landwirtschaft am Rande des Aussterbens [4].
Pflanzen- und Tierarten bilden die Grundlage unserer Lebensmittelversorgung.
Trotz ihrer entscheidenden Bedeutung für das Überleben der Menschheit geht die Artenvielfalt in alarmierendem Tempo verloren: Mit der Ausbreitung der chemie- und kapitalintensiven industriellen Landwirtschaft verschwinden täglich 200 Arten. Diese auf Gift und Monokulturen basierende industrielle Landwirtschaft ist der größte Treiber des Artensterbens – von Vögeln und Bienen über Wälder (Amazonas) bis hin zu Bodenorganismen und der lebenswichtigen Artenvielfalt in unserer Darmflora. Sie vernichtet die Vielfalt der von uns angebauten und zu Lebensmittel verarbeiteten Pflanzen. Vor der industriellen, globalisierten Landwirtschaft aßen die Menschen mehr als 10.000 Pflanzenarten [5].
Die Kommerzialisierung von Lebensmitteln hat die Anzahl der ehemals angebauten Pflanzen auf ein Dutzend reduziert, die nun global als Ware gehandelt werden [6].
Die industrielle Landwirtschaft produziert nährstoffarme, toxische “Lebensmittel”-Waren. Sie haben nicht nur keinen Nährwert, sondern ernähren auch keine Menschen. Der größte Teil von Mais und Soja wird für Biokraftstoffe und Tierfutter verwendet. Dieses toxische industrielle Lebensmittelsystem trägt zu Hunger, Unterernährung, Epidemien und chronischen Krankheiten bei.
Die intensive industrielle Landwirtschaft verursacht auch eine Gesundheitskrise, indem sie nährstoffarme, giftige Produkte produziert. Mehr als zwei Milliarden Menschen leiden an ernährungsbedingten Krankheiten.
Die industrielle Landwirtschaft und hochverarbeitete Lebensmittel tragen zu 75 % der ernährungsbedingten chronischen Krankheiten bei [7].
Pandemien haben ihre Wurzeln auch im grenzenlosen Eindringen der Agrarindustrie in die Wälder, um Rohstoffe wie GVO-Soja anzubauen. Ebola, Zika, HIV, SARS usw. sind nur einige der 300 neuen Infektionskrankheiten, die in den letzten drei Jahrzehnten aufgetreten sind, weil Ökosysteme wie Wälder dem Anbau von GVO-Soja im Amazonasgebiet und von Palmöl in Indonesien weichen mussten [8].
»Wir ernähren die Welt« ist zwar die Rhetorik, aber die industrielle Landwirtschaft hat eine Milliarde Menschen in den permanenten Hunger getrieben, wobei die Hälfte der Hungernden Landwirte sind. Eine Milliarde Menschen sind in diesem System dauerhaft hungrig – eine Krise, die sich durch die Pandemie noch verschärft hat [9].
Kleinbauern und -bäuerinnen, die sich um die Erde und unsere Gesundheit kümmern, indem sie echte Lebensmittel anbauen, die uns ernähren, sterben aus. Landwirtschaft mit giftigen Chemikalien bedeutet Verschuldung und Vertreibung von Landwirten und Kleinbauern, was zu der beispiellosen Epidemie von Bauernsterben und Selbstmorden in Indien [10] und den Flüchtlingskrisen in Afrika, Syrien und anderen instabilen Ländern [11] führt.
Entgegen dem Mythos, dass Kleinbauern und ihre agrarökologischen Systeme unproduktiv seien und ausgerottet werden sollten und wir die Zukunft unserer Lebensmittel in den Händen des Giftkartells belassen sollen, das angeblich die landwirtschaftliche Produktivität und die Lebensmittelproduktion steigert – entgegen diesem Mythos produziert die industrielle Landwirtschaft nur 20 % der Lebensmittel, die wir essen, und nutzt dabei 75 % des Bodens. In Wirklichkeit liefern Kleinbauern und -bäuerinnen 80 % der Lebensmittel, die wir essen, und nutzen dabei nur 25 % der Ressourcen, die in die Landwirtschaft fließen [12] [13].
Die industrielle Landwirtschaft beansprucht nicht nur 75 % des Bodens [14], sie hat auch 75 % des Bodens, des Wassers und der Artenvielfalt zerstört.
Wenn wir den Anteil der industriellen Landwirtschaft und der industriellen Lebensmittel in unserer Ernährung von 20 % auf 30 % erhöhen, werden wir einen toten Planeten haben, ohne Leben und ohne Nahrung.
Im Gegensatz dazu können kleine ökologische Bauernhöfe in den Städten und deren Einzugsgebieten, die heute bereits Lebensmittel liefern, morgen 100 % der Lebensmittel liefern und dabei die biologische Vielfalt der Böden, das Wassers, das Klimasystem und die öffentliche Gesundheit regenerieren.
Von der industriellen Landwirtschaft genutzte Flächen
Industrielle Landwirtschaft nutzt 75 % des Landes
Blau = von der industriellen Landwirtschaft genutzte Flächen
Orange = Land, das nicht von der industriellen Landwirtschaft genutzt wird
Von biodiversen Betrieben erzeugte Lebensmittel
Biodiverse Farmen produzieren 80 % der Lebensmittel
Blau = Lebensmittel, die von biodiversen Betrieben produziert werden
Orange = Lebensmittel, die nicht von biodiversen Betrieben produziert werden
Während die industrielle Landwirtschaft den Planeten und unsere Volkswirtschaften zum Einsturz bringt, kapern Konzerne und Milliardäre das Ernährungssystem, indem sie den Ernährungsgipfel für sich beanspruchen. Das Giftkartell und Big Tech tun sich zusammen, um das gescheiterte Modell im Eiltempo voranzutreiben und die demokratischen Strukturen von der lokalen bis zur globalen Ebene zu zerstören. Die toxische Zukunft, die sie propagieren, basiert auf einem intensiveren Einsatz von Chemikalien und mehr GVO, mehr Mechanisierung und ferngesteuerten Traktoren, digitaler Landwirtschaft, Überwachungsdrohnen, Robotern und Spionagesoftware.
Das industrielle System setzt jetzt auf digitale Landwirtschaft, »Landwirtschaft ohne Landwirte« und gefälschte »Bauernhof-freie« Lebensmittel – Fleisch aus dem Labor, Milch aus dem Labor, Käse aus dem Labor, Fisch aus dem Labor und sogar Muttermilch aus dem Labor. »Landwirtschaft ohne Landwirte« ist eine Landwirtschaft ohne Rücksicht auf die Erde, ohne Rücksicht auf die Artenvielfalt, ohne die Regeneration lebendiger Böden. Die Vision derer, die uns bereits an den Rand der Katastrophe gebracht haben, ist »Fake Farming« und »Fake Food«, was den ökologischen Kollaps, den Klimanotstand und den Gesundheitsnotstand weiter beschleunigt. Landwirtschaft ohne Landwirte, digitale Landwirtschaft und künstliche Intelligenz verleugnen das Wissen und die Intelligenz der Landwirte, der Frauen und der indigenen Gemeinschaften ebenso wie deren Ko-Kreation und Ko-Evolution mit der Intelligenz von Pachamama und ihrer biologischen Vielfalt.
Die Gesundheits-, Sozial-, Energie- und Klimakosten dieses Systems sind für die Erde, die Landwirte und die Menschen untragbar. So wie die »Grüne Revolution« den Punjab in Indien verwüstete und die GVO-BT-Baumwolle die Bauern in Maharashtra in den Selbstmord trieb, werden diese Illusionen neue ökologische Kosten für die Natur und neue soziale Kosten für die Gesellschaft verursachen [15] [16].
Eine neue gefälschte Buchhaltung, die auf gefälschter Wissenschaft basiert, wirbt auch für »Netto-Null« als gefälschte Klimalösung – die Reichen und Mächtigen verschmutzen weiterhin die Umwelt und stoßen Treibhausgase aus, während sie das Land, das alle mit gesunden Lebensmitteln versorgen sollte, kontrollieren, indem sie es zu einer »Kohlenstoff-Senke« machen. Durch neue Bedingungen und ein globales Zertifizierungssystem versuchen die Umweltverschmutzer, Landwirte und indigene Völker in einen neuen »Kohlenstoff-Handel« und eine »Kohlenstoff-Landwirtschaft« zu zwingen. Wir haben dies »Kohlenstoff-Sklaverei« genannt. Fossiler Kohlenstoff ist toter Kohlenstoff, und wir müssen die fossilen Emissionen auf eine absolute Null reduzieren, nicht auf eine “Netto-Null”. Pflanzen sind grüner, lebender Kohlenstoff, der uns mit Nahrung und Nährstoffen versorgt. Böden sind lebende Systeme. Die Milliarden von Bodenorganismen produzieren alle Elemente des Periodensystems. Für eine gesunde Ernährung brauchen wir biologische Vielfalt und Lebensmittel, die reich an den für die 100 Billionen Mikroben in unserem Mikrobiom notwendigen verschiedenen Phytochemikalien sind. Wir müssen mehr lebenden grünen Kohlenstoff in Form von biodiversen Lebensmitteln anbauen. Das ist das Verbindungsglied zwischen Lebensmitteln und Klima. Die regenerative biologische Landwirtschaft hat das Potenzial, zehn Gigatonnen Kohlenstoff pro Hektar abzubauen. In Navdanya haben wir den Bodenkohlenstoff in 20 Jahren um 100 % erhöht. Durch Biodiversität produzieren wir mehr Nahrung, indem wir »Gesundheit pro Hektar« und nicht »Ertrag pro Hektar« messen. Wir könnten die indische Bevölkerung zweimal ernähren und gleichzeitig die Artenvielfalt, den Boden, das Wasser und die Gemeinschaften regenerieren [17] [18].
Lokale Ernährungssysteme sind öffentliche Gesundheitssysteme.
Lokale, kreislauforientierte und solidarische Lebensmittelwirtschaften können jungen Menschen eine Lebensgrundlage bieten und gleichzeitig sowohl die Gesundheit der Menschen schützen als auch den Klimawandel bekämpfen.
Die Menschen organisieren einen »People’s Food Summit«, einen Völker-Ernährungs-Gipfel, um eine biodiverse, kleinbäuerliche, lokale und ökologische Landwirtschaft zu fördern und die vielfältigen Krisen zu bekämpfen, die die industrielle, globalisierte Landwirtschaft uns beschert hat. Ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sind Earth Care, Fürsorge für die Erde. Diese regenerative Arbeit auf kleinen Bauernhöfen und in den Städten ist die wahre Grüne Ökonomie. Dafür müssen wir die Ernährungssysteme ökologisieren und uns von dem fossilen, chemie- und kapitalintensiven Modell der industriellen Landwirtschaft verabschieden. Wir müssen die Ernährungssysteme lokalisieren und uns von den unfairen Regeln der konzerngesteuerten Globalisierung lösen, die unsere Bauernhöfe und Lebensmittelkulturen zerstört haben und die Gesundheit unseres Planeten verkommen lassen. Wir müssen überall Gärten der Hoffnung schaffen, um die Vergiftung der Erde und unserer Körper zu stoppen und den Übergang von degenerativen, nicht nachhaltigen, ungesunden Ernährungssystemen zu regenerativen, nachhaltigen, gesunden Ernährungssystemen zu schaffen. Lebensmittel können das Bindeglied zwischen der Stadt und den umliegenden kleinen Bauernhöfen sein, in einer Art »Lebensmittellager«, in dem gesunde, biodiverse und frische Lebensmittel angebaut werden. Lebensmittelgemeinschaften bilden die Grundlage für eine neue Ernährungsdemokratie, eine Erddemokratie.
Wir können zur Erde, zu Pachamama, zurückkehren, in unserem Denken, durch unser Herz, mit unseren Händen.
Wir können eine Zukunft kultivieren, die uns nicht zu unserer sicheren Auslöschung verdammt.
Indem wir Samen der Freiheit aussäen, Gärten der Hoffnung anlegen und Girlanden der Liebe in Zeiten der Unfreiheit, der Hoffnungslosigkeit und des Hasses weben, schaffen wir die Möglichkeit, dass Menschen und die weiteren Arten eine Zukunft haben.
Es liegt in unseren Händen, kleine Schritte zu unternehmen, um eine andere Zukunft zu kultivieren. Und wenn Millionen von Köpfen, Herzen und Händen in Resonanz gehen, entstehen neue Möglichkeiten.
Die rohe Macht, die das Leben auf der Erde zerstört, ist die Macht der Gier und der Gewalt.
Wir haben andere Kräfte. Die Natur hat Kräfte. Und wenn wir uns mit den Kräften der Natur in Einklang bringen, wird das Unmögliche möglich, wird aus der Gewissheit des Zusammenbruchs die Möglichkeit, einen anderen Weg zu beschreiten – den Weg der Rückkehr zur Erde als Mitglieder der einen Erdfamilie.
Quellenangaben:
[1] https://www.un.org/sustainabledevelopment/blog/2019/05/nature-decline-unprecedented-report/
[2] https://www.theguardian.com/environment/2010/aug/16/nature-economic-security
[3] https://grain.org/article/entries/4357-food-and-climate-change-the-forgotten-link
[4] http://www.fao.org/3/y5609e/y5609e02.htm
[5] Bharucha, Z., Pretty, J., »The roles and values of wild foods in agricultural systems«, Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences, 2010, vol. 365 (1554), pp. 2913-2926.
[6] https://navdanyainternational.org/publications/the-law-of-the-seed/
[7] https://navdanyainternational.org/publications/manifesto-food-for-health/
[8] https://www.navdanya.org/bija-refelections/2020/03/18/ecological-reflections-on-the-corona-virus/
[9] http://www.fao.org/state-of-food-security- nutrition/en/
[10] https://www.navdanya.org/site/living-food/colonialism,-globalisation-are-at-the-roots-of-ecological-emergency,-farmers-distress
[11] https://navdanyainternational.org/publications/manifesto-terra-viva/
[12] http://www.fao.org/3/a-i4036e.pdf
[13] https://www.etcgroup.org/whowillfeedus
[14] https://grain.org/article/entries/4929-hungry-for-land-small-farmers-feed-the-world-with-less-than-a-quarter-of-all-farmland
[15] Vandana Shiva, The Violence of the Green Revolution
[16] Research Foundation for Science, Technology and Ecology, Seeds of Suicide
[17] Vandana Shiva, Soil Not Oil
[18] Vandana Shiva and Andre Leu, Biodiversity, Agroecology and Regenerative Organic Agriculture
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!
Weitere Infos zur Autorin gibt es unter www.vandana-shiva.de