Der 24-stündige Julian-Assange-Marathon fand gestern statt: Etwa 40 Städte nahmen an der Online-Live-Übertragung teil, aber es gab auch Veranstaltungen in anderen Orten, die in letzter Minute hinzukamen oder technische Probleme bei der Verbindung hatten. Von Taipeh bis Sydney, vom Belmarsh-Gefängnis bis Manchester, von Bonn, Barcelona und Madrid bis Namur sowie in zahlreichen italienischen Städten (die Fotoreportage wird ständig aktualisiert und ist hier zu sehen) wechselten sich Aktivist:innen, Journalist:innen, Künstschaffende, Dichter:innen und Filmeschaffende auf dem YouTube-Kanal von Pressenza Italia (der von Fatto Quotidiano übertragen wird), auf dem von Terra Nuova Edizioni und auf Twitch mit Ottolina TV ab.
Eine lange Reise um die Welt, die Orte und Menschen verbindet, die geografisch weit voneinander entfernt sind, aber in Bezug auf Emotionen und Sensibilität sehr nahe beieinander liegen und durch einen gemeinsamen Nenner verbunden sind: den großzügigen, unbeugsamen und kreativen Einsatz für die Befreiung eines verfolgten Journalisten, der heute zu einem Symbol für Pressefreiheit und Menschenrechte geworden ist.
Straßenaktionen, Demonstrationen (oft im Regen), Debatten, musikalische Darbietungen, Flashmobs, Tänze und Sitzstreiks wechselten sich ab mit Ausschnitten aus Dokumentarfilmen, die nützlich sind, um die Geschichte von Assange besser kennenzulernen, mit Musik- und Kunstvideos und Interviews. Das Interview mit Stella Assange war bewegend und intensiv, das mit Noam Chomsky klug und lehrreich, das mit dem Organisator:innen der Menschenkette von letzter Woche in London, John Rees, effektiv in der Beschreibung der Kampagne „Don’t Extradite Assange“, das mit der Enthüllungsjournalistin Stefania Maurizi kämpferisch. Aus Südamerika kamen Ausführungen des chilenischen humanistischen Abgeordneten Tomas Hirsch, des argentinischen Friedensnobelpreisträgers Adolfo Perez Esquivel und von Nora Cortiñas von den Müttern der Plaza de Mayo, und aus Australien ein Statement von Kym Staton, Dichterin und Filmemacherin, die derzeit den Film „Tell the truth. Free Assange“ fertigstellt und Niraj Lal, ein langjähriger Freund des Journalisten.
Und all das wurde von Freiwilligen durchgeführt, die diesem beispiellosen Unterfangen Stunden und Energie widmeten, mit einer Bereitschaft und Teamarbeit, die es noch spannender machte.
Wie während des Marathons mehrfach betont wurde, ist dies erst der Anfang. Die Bemühungen um die Freilassung von Julian Assange werden mit anderen Initiativen fortgesetzt.
Übersetzung aus dem Italienischen von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!