Welche Zukunft für die Nahrung?
Nahrung für alle, Gesundheit für alle, Arbeit für alle oder keine Nahrung, keine Gesundheit, keine Arbeit mit der Kontrolle über Nahrung in den Händen der 1%.
Nahrung und Lebensmittel sind der Fluss und die Währung der Kreisläufe des Lebens. Nahrung ist das große verbindende Element im Netz des Lebens. Sie verbindet Bodenorganismen mit Pflanzen, Insekten und Tieren.
Nahrung ist ein Geschenk der Erde, das uns durch die Arbeit von Frauen, Bauern, Landarbeitern, Fischern, Viehzüchtern und Hirten, Gärtnern und Müttern gegeben wird.
Echte Bauern produzieren echte Nahrung, die Boden, Pflanzen und Tiere ernährt – einschließlich uns Menschen. Echte Landwirtschaft hat die Erde und ihre Zivilisationen über Jahrtausende hinweg erhalten. Die Prinzipien echter Landwirtschaft sind Agrarökologie, regenerative Landwirtschaft, Natürlichkeit, biologische Landwirtschaft – sie alle basieren auf Vielfalt und Fürsorge. Sie maximieren photosynthetische Biomasse für vielfältige Funktionen und Anwendungen, indem sie organische Substanz wiederverwerten und nach dem Gesetzt der Rückführung arbeiten.
Wie uns Sir Albert Howard in seinem Buch „The Soil and Health: A Study of Organic Agriculture“ („Boden und Gesundheit: eine Studie zu ökologischer Landwirtschaft“) erinnert: „Alle großen landwirtschaftlichen Systeme, die überdauert haben, haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Erde niemals ihrer Fruchtbarkeit zu berauben, ohne gleichzeitig den Prozess der Wiederherstellung zu beginnen.“
Echte Nahrung ist das Recht aller Lebewesen. Zu essen bedeutet lebendig zu sein. Echte Nahrung zu essen, bedeutet gesund zu sein. Echte Nahrung ist der Schlüssel zur Gesundheit unseres Planeten sowie auch zu unserer eigenen Gesundheit und unserem Wohlbefinden.
Industrielle Lebensmittelsysteme, die auf fossilen Brennstoffen und Chemikalien basieren, sind weniger als ein Jahrhundert alt. Industriellen Lebensmittelsysteme haben innerhalb weniger Jahrzehnte die Systeme der Erde, menschliche Gesundheit und Lebensgrundlagen zerstört, da sie direkt gegen die ökologischen Gesetze und die Gesetze der Gerechtigkeit verstoßen.
Industrielle Systeme basieren auf:
- Monokulturen anstatt Vielfalt
- Rücksichtslosen Technologien des Versprühens von Gift, um Insekten, Pflanzen und Pilze abzutöten
- Ineffiziente Nutzung des Segens des Sonnenlichts, wodurch die photosynthetische Biomasse verringert wird und negative Produktivität mit externem Input entsteht
- Extraktion von fossilen Brennstoffen und Bodenfruchtbarkeit
- Trennung der Pflanzen von den Tieren
Die anti-ökologischen industriellen Lebensmittelsysteme haben beigetragen zu:
- 50% der Treibhausgase, indem sie die Atmosphäre verschmutzen und Klimasysteme destabilisieren
- 75% der Wüstenbildung und Zerstörung des Bodens
- 70% des Verbrauchs von Süßwasser
- 75% des Verlusts an genetischer Vielfalt von Pflanzen in einem Jahrhundert
Ein industrielles, globalisiertes und grenzenloses Warenproduktionssystem trägt zur ökologischen Zerstörung der Lebensprozesse der Erde und ihrer Gesundheit bei. Es hat zum Auftreten neuer Infektionskrankheiten beigetragen, wenn in Waldökosysteme eingedrungen wird (z. B. Ebola, HIV, ZIKA, Affenpocken usw.), sowie zur Zunahme nicht übertragbarer chronischer Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Unfruchtbarkeit und neurodegenerativer Erkrankungen. Die ökologischen Notlagen sind die Stoffwechselstörungen des Planeten, genauso wie Stoffwechselstörungen zu Notfällen im Gesundheitswesen führen.
Die derzeitige Preiskrise und die sich abzeichnende Hungerkrise sind auch kein Symptom der russischen Invasion in die Ukraine, sondern das Symptom eines Systems, das aus dem Ruder gelaufen ist. Nach Angaben der FAO, der Weltbank und des Internationalen Expertengremiums für nachhaltige Ernährungssysteme (IPES) besteht derzeit keine Gefahr einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit.
Da Lebensmittel zu einem finanziellen Vermögenswert und einer Ware geworden sind, ist die übermäßige Spekulation aufgrund der Finanzialisierung von Lebensmitteln die Ursache der Krise. Das bedeutet einen steilen Anstieg der Preise für die Verbraucher und größere Unternehmensgewinne für Finanzakteure und Agrarkonzerne. Was bei den meisten Diagnosen der aktuellen Lebensmittelkrise übersehen wird, ist, dass das Problem nicht im Mangel am Angebot liegt, sondern darin, wie das Lebensmittelsystem um Macht herum strukturiert ist.
Es ist an der Zeit, unsere ressourcenintensiven und profitorientierten Wirtschaftssysteme aufzugeben, die in der Welt Chaos angerichtet, die Ökosysteme des Planeten gestört und die gesellschaftlichen Systeme von Gesundheit, Gerechtigkeit und Demokratie untergraben haben.
Der Wechsel von der durch fossile Brennstoffe angetriebenen Globalisierung der Unternehmen zur Lokalisierung unserer Wirtschaft ist zu einem ökologischen und sozialen Imperativ geworden.
Wir müssen den internationalen Konsens über die Notwendigkeit der Schaffung einer Alternative zur industriellen Landwirtschaft und zum zentralisierten Verteilungsmodell in die Praxis umsetzen. Die Schaffung lokaler ökologischer Ökonomien auf der Grundlage von „Brotarbeit“ („bread labour“ nach Gandhi) und Ko-Kreativität mit der Natur ist der einzige Weg, um die Erde und menschliche Gesellschaften durch die Wiederbelebung von echter Arbeit zu erhalten.
Die ethische und ökologische Antwort ist die Rückkehr zur Erde und ihren ökologischen Gesetzen, um Nahrung für alle, Gesundheit für alle und Arbeit für alle zu gewährleisten.
Die anti-ökologische Antwort besteht darin, das industrielle Lebensmittelsystem auf Steroide zu setzen: Zerstörung echter Bauernhöfe, echter Landwirte und echter Lebensmittel und Erzwingung hyperindustrieller Monokulturen, die von Robotern und künstlicher Intelligenz betrieben werden, um Rohstoffe aus Kohlenhydraten, Proteinen und Aminosäuren für industrielle Fake-Food-Systeme aus dem Labor zu produzieren. Das ist die Dystopie einer „Landwirtschaft ohne Landwirte“ und von „Lebensmitteln ohne Bauernhöfe“, die die reichen Umweltverschmutzer, die am meisten zum Klimawandel beigetragen haben, der Welt auf undemokratische Weise als falsche, totalitäre Lösung für den Klimawandel aufzwingen.
Industrielle Lebensmittelsysteme beruhen auf Trennung und Spezialisierung zu eindimensionalen Monokulturen.
„Die Natur trennt niemals die Tier- und die Pflanzenwelt. Das ist ein Fehler, den sie nicht ertragen kann, und von allen Fehlern, die die moderne Landwirtschaft begangen hat, war die Aufgabe der Mischkultur der fatalste. „ – Albert Howard, „The Soil and Health: A Study of Organic Agriculture“
Zunächst schufen sie Monokulturen von Pflanzen und Tieren, trennten sie voneinander und unterbrachen die Kreisläufe, die für Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit sorgen. Den Tieren wurde das Weiden verwehrt und sie wurden in Massentierhaltungsställe gepfercht, Getreide wurde von Nahrung für Menschen zu Futter für die Massentierhaltung umgeleitet, was zu Stickstoff- und Methanemissionen führte. Jetzt werden Tiere getötet und Landwirte von ihrem Land vertrieben.
Die Rückgewinnung von Saatgutfreiheit und Nahrungsfreiheit ist unsere ökologische und ethische Verpflichtung gegenüber der Erde, unserer Erdfamilie und der Menschheit.
Wie Nadia El Hage in ihrem „Aufruf zum Handeln an Bauern, Hirten, indigene Völker und alle, denen gutes Essen am Herzen liegt, Interventionsfreie Agro-Sylvo-Pastoral-Kulturen“ schreibt: „Das derzeitige ernährungspolitische Umfeld wird von einer impliziten globalen Agenda angeführt, die darauf abzielt, die Produktion tierischer Erzeugnisse auf dem Land durch im Labor hergestellte Proteine zu ersetzen. Unterstützt wird dieser Trend durch eine weltweite Kampagne gegen die Viehzucht, insbesondere gegen die ökologische Tierhaltung. In Nordirland wird in einer von der Industrie in Auftrag gegebenen Studie eine Verringerung der Anzahl der Schafe und Rinder um mehr als eine Million gefordert, um Klimaneutralität zu erreichen. Der Klimaminister von Neuseeland hat kürzlich einen Plan vorgestellt, wonach ab 2025 Rehe-, Schafe-, Ziegen- und Rinderrülpser besteuert werden sollen, um die Quellen der Treibhausgasemissionen des Landes zu bekämpfen. Öffentliche Gelder werden eingesetzt, um den Klimawandel zu bekämpfen, indem Landwirte in Emissionshandelsprogramme gezwungen werden, die es erlauben, den Status quo durch die Einfuhr von Futtermittelzusatzstoffen in die Mastbetriebe weiter zu verschärfen, anstatt die industrielle Tierhaltung in regenerative Betriebe umzuwandeln.“
Es wurde absichtlich eine Verwechslung geschaffen zwischen Massentierhaltung, die auf Ausbeutung basiert, und Tieren in kleinen ökologischen Betrieben, die ein wesentlicher Bestandteil eines integrierten Systems sind. Infolgedessen werden Tiere oft als das Hauptproblem der modernen Lebensmittelsysteme angesehen und viele plädieren dafür, sie abzuschaffen. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen beiden Systemen zu verstehen: Während Kleinbauern Tiere als lebenswichtige Vielfalt in ein funktionierendes Agrarökosystem integrieren und ihre Felder nicht mit ihnen überlasten, werden in der Massentierhaltung riesige Mengen von Tieren unter erbärmlichen Bedingungen in Ställen gehalten, während sie gleichzeitig Treibhausgasemissionen ausstößt und von enormen öffentlichen Subventionen abhängig ist.
Wir sehen, wie diese globale Agenda zur Auslöschung Land-basierter Kulturen genau die Krisen ignoriert, die sie geschaffen hat. Wie im Fall der Brucellose-Krankheit, die sich bei Büffeln in Italien ausbreitet und durch Massentierhaltung verursacht wird, nutzt die verdrehte Agenda dies als Mittel, um falsche Lösungen für den Klimawandel und die Nahrungsmittelknappheit zu propagieren. Die Keulung dieser Tiere, die aufgrund der industriellen Produktion notwendig ist, zerstört nun auch die Lebensgrundlage der echten Kleinerzeuger von Büffel-Mozzarella. Inmitten dieser Zerstörung von echten Lebensmitteln und echter Esskultur haben Fake-Food-Unternehmen wie das deutsche Start-up Formo eine Rekordfinanzierung für die Herstellung von Labor-Ricotta und -Mozzarella erhalten. So profitieren sie von der Zerstörung, die das industrielle System bereits angerichtet hat.
Bereiten wir uns mit der Kampagne „Unser Brot, unsere Freiheit“ auf eine Rückgewinnung vor, bei dem die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen und des Planeten im Mittelpunkt aller staatlichen und institutionellen Maßnahmen, des Aufbaus von Gemeinschaften und des bürgerschaftlichen Engagements stehen.
„Lasst uns unser schöpferisches Potenzial mit den höheren planetarischen Gesetzen und den höheren Gesetzen der Menschheit in Einklang bringen, die Leben und Wohlergehen für alle ermöglichen“ – Dr. Vandana Shiva
AKTIONSAURUF FÜR SAATGUTFREIHEIT UND NAHRUNGSFREIHEIT, SAATGUTSOUVERÄNITÄT UND ERNÄHRUNGSSOUVERÄNITÄT
- Recht auf Bewahrung und Weitergabe des offen bestäubten Saatguts, das uns mit Nahrung und Klimaresilienz versorgt. Nein zu Patenten auf Leben und Patenten auf Saatgut
- Recht auf Gesundheit und Sicherheit, Ernährungssouveränität und Nahrungsfreiheit. Recht auf Biosicherheits-Verordnungen zur Regulierung von GVO – alt und neu. Deregulierung verletzt die demokratischen Rechte der Bürger, die Rechte von Mutter Erde und die Integrität ihrer Arten.
- Rechte der Landwirte, Viehzüchter, Hirten und Fischer auf ihren Lebensunterhalt und ihr Recht, die Gesellschaft mit echten, gesunden und nahrhaften Lebensmitteln zu versorgen.
- Freiheit aller Lebewesen von Giften und Agrochemikalien, die die Grundlage der industriellen Landwirtschaft sind. Das Recht, verschiedene Systeme der Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu praktizieren: Agrarökologie, regenerative Landwirtschaft, biologische und natürliche Landwirtschaft.
- Freiheit von fossilen Brennstoffen und negativen Energiesystemen, die 10-mal mehr externe Energie verbrauchen als sie erzeugen.
- Recht auf Nahrung für alle und Freiheit von Spekulationen und Monopolen, die zu Preissteigerungen und Knappheit führen und den Armen und Schwachen die Nahrung stehlen. Lebensmittel sind ein öffentliches Gut und Regierungen haben die Pflicht, Finanzgiganten zu regulieren und sicherzustellen, dass niemand hungern muss.
- Freiheit, unsere biologische Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu erhalten und an unseren vielfältigen Kulturen und Wissenssystemen teilzuhaben, die den Planeten, unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Freiheit regenerieren.
- Unser Brot und unsere Nahrung sind unsere Freiheit. Wir sind Mitschöpfer und Mitproduzenten zusammen mit unseren Mitmenschen, Mitglieder der einen Erdfamilie: unsere Tiere auf Bauernhöfen und Weiden, Fische in Gewässern, Regenwürmer und Mykorrhizapilze im Boden, Insekten, die das Netz des Lebens und das Nahrungsnetz weben.
- Kissinger hatte erklärt: „Nahrung ist eine Waffe“. In der heutigen Welt der Fake-Wissenschaft und der Fake-Wirtschaft ist patentierte „Fake-Nahrung“ die neue Art, Lebensmittel als Waffe zu gebrauchen. Dies wird durch rassistische, faschistische und totalitäre Lebensmittelsysteme durchgesetzt. Wir werden nicht zulassen, dass dieser Rassismus die Erde, unsere Gesundheit und unsere Freiheit zerstört. Wir säen die Saat des Ernährungsfriedens, schließen Frieden mit der Erde und sorgen dafür, dass niemand hungern muss und niemand aufgrund eines ungesunden, krankmachenden industriellen Ernährungssystems ungesund ist. Ernährungsfrieden ist Ernährungssouveränität, Ernährungsdemokratie und Nahrungsfreiheit. Ernährungsfrieden ist Nahrung für alle, Gesundheit für alle, Arbeit für alle.
LASST VON EUCH HÖREN und schreibt uns – teilt uns Eure Veranstaltungen und/oder Aktionen, Ideen und Arbeit mit, schickt uns Fotos von Gärten oder Terrassen, Projekten und Aktionen in Eurer Gemeinde, knüpft Kontakte und tauscht Euch mit anderen über Aktionen rund um den Globus aus. Kontaktformular
Lasst Eurer Kreativität freien Lauf! Hashtags #UnserBrotUnsereFreiheit #GiftfreieLandwirtschaft #OurBreadOurFreedom #PoisonFreeFoodFarming
Kalender für Aktionstage – 2. Oktober, Gandhis Geburtstag, bis 16. Oktober, Welternährungstag
2. Oktober, Tag der Satyagraha – Die Kraft der Wahrheit, die Wahrheit über Landwirtschaft und Lebensmittel – Gewaltloser ziviler Ungehorsam gegen Patente auf Saatgut und Patente auf Lebensmittel, gegen Ernährungsrassismus und Ernährungstotalitarismus. Nichtkooperation mit Paradigmen, Gesetzen und Politik, die die Erde, die Rechte der Bauern und unsere Gesundheit verletzen.
4. Oktober, Welttierschutztag: Der Tag, der jedes Jahr international am Festtag von Franz von Assisi, dem Schutzpatron der Tiere, begangen wird, soll die Menschen darüber aufklären, wie sich ihr Handeln auf die Tiere auswirkt, und ein Bewusstsein für den Schutz von Tieren in der ganzen Welt schaffen. Hände weg von unseren Tieren. Wir kümmern uns um sie, wir lieben sie, sie sind Teil unserer Familie.
5. Oktober, Weltlehrertag. Angesichts der ökologischen Notlage müssen wir Natur, Pflanzen und Tiere zu unseren Lehrern machen. Lasst uns Landwirte, indigene Völker und Frauen als Lehrer ehren, die uns zeigen, wie wir Nahrung und Gesundheit für alle erzeugen und gleichzeitig die Erde regenerieren können.
7. Oktober, Weltbaumwolltag. Gandhi machte die Baumwolle in Indien zur Faser der Freiheit, indem er den Menschen beibrachte, dass es Freiheit bedeutet, in Zeiten des Baumwollimperialismus seinen eigenen Stoff herzustellen. Heute haben wir den Imperialismus der gentechnisch veränderten Bt-Baumwolle, die Schädlinge nicht bekämpft, mehr Pestizide verbraucht und Bauern in die Schuldenfalle und in den Selbstmord treibt. Lasst uns Baumwolle wieder zur Faser der Freiheit machen, für die 100 Millionen Familien, die Baumwolle anbauen, und die Millionen von Menschen, die Baumwolle zu den Kleidern weben, die wir tragen.
15. Oktober, Internationaler Tag der Landfrauen. Die meisten Landwirte der Welt sind Frauen. Frauen produzieren mehr mit weniger Land und weniger Ressourcen. Frauen sind die Vorreiterinnen für Saatgutfreiheit und Ernährungsfreiheit.
16. Oktober Welternährungstag – Unser Brot, unsere Freiheit
Legt einen Garten an
Kocht und teilt Nahrung bei einem Gemeinschaftsessen
Rettet uns sammelt Saatgut
Tut Euch mit Landwirten zusammen, um echte Ernährungsgemeinschaften für Nahrungsfreiheit zu schaffen.
IDEEN FÜR AKTIONEN
- Fördert und schützt die biologischen Vielfalt in unseren Wäldern, unseren landwirtschaftlichen Betrieben und unseren Lebensmitteln, um die Zerstörung der Erde und das sechste Massenaussterben aufzuhalten.
- Fördert lokale, biologische und gesunde Lebensmittel durch lokale, biodiverse Lebensmittelsysteme und -kulturen sowie durch die Ökonomie der Fürsorge (Bauernmärkte, Solidarische Landwirtschaft, Bioregionen).
- Praktiziert nachhaltige Landwirtschaft, die auf der Integration der Vielfalt von Nutzpflanzen, Bäumen und Tieren beruht.
- Bewahrt, züchtet und vermehrt traditionelle Saatgutsorten, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Sie müssen nicht als Museumsstücke in Keimplasma-Banken aufbewahrt werden, sondern in lebendigen, funktionierenden Saatgutbanken als Grundlage für ein Gesundheitssystem.
- Schafft giftfreie Zonen, Gemeinschaften, Bauernhöfe und Ernährungssysteme.
- Unterstützt, regeneriert und stärkt lokale Gemeinschaften.
- Schafft überall Gärten der Hoffnung, Gärten der Gesundheit – in Gemeinschaftsgärten, Einrichtungen, Schulen, Gefängnissen und Krankenhäusern in der Stadt und auf dem Land.
- Fordert von Eurer Regierung die Einstellung von Subventionen für industrielle Landwirtschaft und ungesunde Systeme, die zu Belastung durch Krankheiten führen. Öffentliche Subventionen sollten auf Agrarökologie und Erhaltung der biologischen Vielfalt umgelenkt werden, die der Gesundheit zugutekommen und Gemeingüter schützen.
- Fordert von Eurer Regierung, dass sie Subventionen und weiteren Investitionen in den Sektor der fossilen Brennstoffe als echte Klimaschutzmaßnahme einstellt, einschließlich der auf fossilen Brennstoffen basierenden landwirtschaftlichen Betriebsmittel.
- Fordert von Eurer lokalen/nationalen Regierung und Eurer Gemeinde, dass sie die Förderung von industriellem Junkfood und ungesunden Lebensmittelsystemen, die auf giftigen und nährstoffarmen Rohstoffen basieren, einstellen.
- Fordert von Eurer lokalen/nationalen Regierung und Eurer Gemeinde ein Ende von Monokulturen, Genmanipulation an Pflanzen und der Massentierhaltung, die Krankheitserreger und Antibiotikaresistenzen verbreitet.
- Fordert von Eurer Regierung, die Abholzung der Wälder zu stoppen, die aufgrund industrieller Monokulturen für Unternehmensinteressen exponentiell zunimmt. Wälder sind die Lunge der Erde.
- Fordert von Eurer Regierung und von internationalen Gremien die Einführung von Maßnahmen zur Bewertung der Kosten der durch Chemikalien verursachten Gesundheits- und Umweltschäden und die Durchsetzung des Verursacherprinzips.
- Fordert von Eurer Regierung und von internationalen Gremien, dass sie bei der Verwendung von Chemikalien und Pestiziden in Lebensmitteln und in der Landwirtschaft der Gesundheit Vorrang vor Unternehmensinteressen einräumen. Das Vorsorgeprinzip muss durchgesetzt und angewendet werden.
Weitere Ressourcen
Kampagne „Unser Brot, unsere Freiheit“: Hunger säen – Profit ernten
Manifest zu Ökonomien der Fürsorge und Erddemokratie
Mutter Erde ist nicht käuflich!
Klimawandel führt zu ökologischer Zerstörung: Greenwashing und falsche Lösungen auf der COP 26
Eine Geschichte: Wie das Chapati-Brot zum Symbol des Widerstands im kolonialisierten Indien unter britischer Herrschaft wurde
Chapati ist ein Fladenbrot aus Gersten- und Weizenmehl, das traditionell auf einem Rost gebacken wird und das Grundnahrungsmittel in Indien ist.
Das Chapati-Brot wurde 1857 zum ersten Symbol des Widerstands gegen die Kolonialherrschaft in Indien, etwa 100 Jahre nachdem die East India Company begonnen hatte, ihre Herrschaft durch die Erhebung von Steuern in den nördlichen Gebieten zu etablieren. Die Chapati-Bewegung verbreitete sich schnell in ganz Indien. Ein Bote brachte ein Chapati zum Dorfvorsteher, der ein neues Fladenbrot zubereitete und es in das nächste Dorf schickte. Es wurden weder Worte noch schriftliche Botschaften übermittelt, so dass die Widerstandsbewegung nicht abgefangen werden konnte, und sie verbreitete sich schnell und lautlos im ländlichen Indien, in direkter Absicht, von Dorf zu Dorf und von Mensch zu Mensch.
Später, in den frühen 1900er Jahren, startete Gandhi die Satyagraha-Bewegung des gewaltlosen Widerstands gegen ungerechte Gesetze, die zur Befreiung von der Kolonialherrschaft und zur Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 führte.