Am zweiten Tag der Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags versammelten sich die Delegierten bei den Vereinten Nationen in New York, wo Friedensaktivisten auf der anderen Straßenseite an der „Isaiah-Mauer“ für die atomare Abrüstung demonstrierten.
Von Brendan Fay
Wir versammelten uns und sangen Hymnen für den Frieden und gegen den Krieg unter der Mauer mit der in 8 Zoll großen Buchstaben in den Stein gemeißelten Botschaft aus Jesaja 2:4: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Einige der Anwesenden hatten damals die historische Kundgebung für nukleare Abrüstung im Juni 1982 organisiert und daran teilgenommen, als eine Million Menschen zum Central Park marschierten.
Wir sind das globale Gesicht der „Zivilgesellschaft“ aus vielen Gruppen, darunter Veterans For Peace, die War Resisters League, die Catholic Workers, die Granny Peace Brigade, Pax Christi NY State, Code Pink, Peace Action NYS, Brooklyn For Peace und NYCAN – die New York Campaign to Abolish Nuclear Weapons
Wir haben uns versammelt und sind zur US-Mission marschiert, um eine hoffnungsvolle Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder zu sichern.
Wir haben eine moralische Verantwortung, unsere Stimme für die Abschaffung von Atomwaffen einzusetzen.
Wir schlagen Alarm angesichts der Bedrohung für das Leben auf der Erde und die Zukunft der Menschheit. Wir waren auf den Bürgersteigen der Stadt und haben unsere Stimme für „das Leben und den Planeten“ erhoben. Solange es Atomwaffen gibt, ist das Leben der Menschheit bedroht.
Die Milliarden, die für Atomwaffen verschwendet werden, sind Ressourcen, die der globalen Gesundheitsversorgung, dem Wohnungsbau und dem Kampf gegen den Hunger entzogen werden. Der Klimawandel ist jetzt eine globale Bedrohung. Unsere Welt steht in Flammen. Die für Atomwaffen ausgegebenen Millionen werden benötigt, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern.
Wir fordern die Regierung der Vereinigten Staaten und andere Nationen auf, auf der Überprüfungs-Konferenz konkrete Schritte anzukündigen. Risiko für den Frieden. Während politische Führer die jüngste Rhetorik der nuklearen Bedrohung anprangern, rufen wir zu einem dringenden Engagement für die nukleare Abrüstung auf.
Wir rufen alle Nationen auf, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, zu ratifizieren und umzusetzen.
Manche sagen, wir würden den Frieden stören. Wir stören den Krieg!
Auf der Eröffnungssitzung der Konferenz warnte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres, dass „die Menschheit nur ein Missverständnis, eine Fehleinschätzung von der nuklearen Vernichtung entfernt ist“.
Als New Yorker fühlen wir uns zutiefst verpflichtet, unsere Stimme zu erheben und zivilen Ungehorsam zu leisten, denn hier wurde im Rahmen des Manhattan-Projekts die Atombombe entwickelt.
Unsere Kundgebung wurde von einer inspirierenden Heldin der weltweiten Abrüstungsbewegung besucht – Setsuko Thurlow, die ihr Leben damit verbracht hat, die Geschichte ihrer Erfahrungen als 13-jähriges Schulmädchen in Hiroshima am Tag des Atombombenabwurfs zu erzählen.
77 Jahre später sprach sie nun bei den Vereinten Nationen mit Journalisten und Delegierten der Überpüfungs-Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag und rief uns auf, uns dafür einzusetzen, unsere Welt von Atomwaffen zu befreien.
Ihre kurze Anwesenheit bei uns unterstreicht die entscheidende Rolle von Basisbewegungen, die sich für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen.
Brendan Fay ist Organisator bei NYCAN, der Kampagne für nuklearen Ausstieg und Abrüstung in New York City. Vor kurzem wurde er von Pax Christi New York mit dem 2022 Eileen Egan Peacemaker Award ausgezeichnet.
Übersetzung aus dem Englischen von Evelyn Rottengatter vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!