Seit Jahren werden Handelssanktionen von den Regierungen der USA angewendet, um ihnen missliebige Länder davon abzuhalten, ihre Menschenrechte auf Selbstbestimmung wahrzunehmen. Dass die Politiker damit gleichfalls gegen Freiheitsrechte der Charta von 1948 verstoßen, scheint für sie sekundär zu sein.
Auch, dass der uralte Handelsaustausch die nationale und internationale Arbeitsteilung antreibt; ein Motor der Weltentwicklung zu Gunsten des Menschen.
Die Politiker übersehen den primären Versorgungsauftrag der Wirtschaft, der mit intakten Lieferketten richtig funktioniert. Sanktionen sind Instrumente des politischen Misstrauens, unbeachtet, dass sie Versorgungsprobleme im eigenen Land verursachen. Jahrzehntelange Erfahrungen belegen zudem, dass von Sanktionen betroffene Länder Umgehungswege finden. Infantile und kostenaufwendige Aktionen werden dennoch von der Politik veranlasst!
Die aktuellen 6 Pakete an Handelsblockaden der G7 als Antwort auf die kriegerischen Handlungen Russlands in der Ukraine führen zu zerstörerischen Dimensionen in der Energieversorgung, mit der Konsequenz einer auflaufenden Inflation im gesamten Wirtschaftsgeschehen. Die ostdeutschen Länder hängen zu über 90 Prozent von der Lieferung des Erdöls aus Russland ab. Ein Zustand, der historisch gewachsen ist, jedoch für eine Versorgungssicherheit über Jahrzehnte sorgte. Auch für Arbeitsplätze und Einnahmen der Staatshaushalte der beiden deutschen Regierungen.
Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Den ersten Stein im globalen Glashaus hat Russland geworfen, in einer Epoche in der Menschen glaubten, das Kriege in Europa der Vergangenheit angehören.
Präsident Selenskyj fordert nach drei Monaten militärischem Kampf nunmehr, die Krim zurückzuerobern (Berliner Zeitung. 15.6.2022). Seine Forderungen nach schweren Waffen der NATO hören nicht auf. Ein Sieg Russlands erkennen er und seine Ratgeber nicht an. Die Kriegs-Rhetorik des Präsidenten und bekannter Medien hat eine Explosivkraft, wie etwa mexikanische Forderungen an die USA nach Rückgabe von Kalifornien, Arizona, Texas und weitere nordamerikanische Bundesstaaten haben könnten. Mexiko verlor nach einem Krieg etwa die Hälfte seines Territoriums an den USA. Nicht auszudenken wären die Folgen von Länderkriegen, wenn die von England, Frankreich, Belgien etwa mit Lineal gezogene Grenzen in Afrika nach ethnischen Werten korrigiert werden.
Alternativen gegen den Krieg sind diplomatische Verhandlungen und die exakte Einhaltung der Mandate des Sicherheitsrates der UNO. Vorrangig aber die Verbannung der Produktion von Angriffswaffen und ihre Erforschung. Alternativen liegen im Aufbau des Vertrauens zwischen den Konfliktparteien und die Stärkung von Verantwortung und Vernunft für die globale Welt.
Die Klimagefahr darf über das kriegerische Geschehen mit der Tötung von Menschen und der Zerstörung von Natur-Ressourcen von der Politik nicht zweitrangig behandelt werden. Die praktischen Ergebnisse der letzten Jahre deuten darauf hin, dass die Ziele des Pariser-Abkommens vermutlich nicht erreicht werden. Die Greta-Generation ist voller Unruhe. Die Politik beschwor zwar vor Wahlen: “Kein weiter so“, handelt aber nach alten Konzepten.
Leise Hoffnungen kommen auf, dass die Gespräche von fünf Präsidenten am 16.Juni 2022 in Kiew ohne Biden einen Durchbruch in Richtung Waffenstillstand mit einer Friedensaura bringen könnten.
Die Entwicklungsländer können ihre Rückstände nicht aufholen, wenn Sanktionen und ungleiche Handels- und Kreditbedingungen die Realwirtschaft der Welt bremst. Kriege verbrauchen notwendige Ressourcen. Sie töten und vernichten.
Die Gegenwärtig von der USA Wirtschaft ausgehende Inflation erfasst zunehmend Länder der EU. Die Rate für Estland erreicht bereits 20 Prozent, für Deutschland kletterte sie auf 7,9 Prozent (Berliner Zeitung. 16.6.2022). Die Europäische Zentralbank sieht sich in Not, nicht nur weil sie die Inflation nicht wirksam bekämpft, sondern weil gleichzeitig die staatlichen Schulden anwachsen. Deutschland unter dem Kanzler der Ampelregierung fügt aber unverdrossen, trotz oder wegen der Auseinandersetzungen in der Ukraine der Staatsschuld weitere 100 Milliarden hinzu.