Heute Morgen finden in 6 deutschen Städten erneut Strassenblockaden der Letzten Generation statt; 2 weitere sind heute noch in Planung.

Mit ihren bundesweiten Störungen fordern die Menschen eine Lebenserklärung von Robert Habeck: Keine neue fossile Infrastruktur mehr, insbesondere keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee. Stattdessen fordern sie eine echte Energie- und Wärmewende.

„Unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist tödlich. Durch sie sind wir in der Geiselhaft von Diktatoren und finanzieren ihre Morde – wie jetzt in der Ukraine. Öl, Gas und Kohle zerstören aber auch hier in Deutschland unsere Lebensgrundlagen und die Zukunft unserer Kinder.“, so die Mutter Sonja Manderbach, die heute Morgen mit anderen eine Strasse in Bremen blockiert.

Und weiter: „Wir fordern, dass wir uns so schnell wie möglich aus dieser zerstörerischen Abhängigkeit befreien. Das können wir nur, wenn wir endlich die erneurbaren Friedens- und Freiheitstechnologien wie Solar und Wind ausbauen und gleichzeitig massiv Energie einsparen. Ein weiterer Ausbau fossiler Infrastruktur, wie etwa neue Ölbohrungen in der Nordsee, bedeuten hingegen mehr Dürren, Flutkatastrophen und Hungersnöte – auch hier bei uns.“

Studentin Carla Rochel (20), die heute Morgen in Heidelberg mit auf der Strasse sitzt: „Wir fordern alle unsere Mitmenschen dazu auf: Lasst uns so handeln, als würde unser Überleben davon abhängen. Denn das tut es! Wenn wir Bürger:innen jetzt zusammen und entschlossen zivilen Widerstand leisten, dann können wir den Pfad der fossilen Vernichtung noch verlassen. Aber wir haben nur noch wenige Jahre Zeit, deswegen kommt jetzt zu unseren Vorträgen, unseren Trainings und mit uns auf die Strasse!“

Menschen blockieren heute Morgen in Köln, Stuttgart, Bremen, Heidelberg (2 Orte), Braunschweig und Kempten Strassen. Die Letzte Generation kündigt für den heutigen Montag Strassenblockaden in zwei weiteren deutschen Städten an.

Blockade-Orte heute Morgen:

  • Heidelberg Blockade 1: 49.408000, 8.670222
  • Heidelberg Blockade 2: 49.408111, 8.669028
  • Stuttgart: Hauptstätter Strasse Stuttgart Süd
  • Braunschweig: Wolfenbütteler Str. Richtung Innenstadt (52.24070993175477, 10.527877173992325)
  • Köln: 50.953132, 6.938851
  • Bremen: 53.078602, 8.816880
  • Kempten: 47.735801,10.328379

Lebenserklärung jetzt! – Letzte Generation besetzt Audimax der Universität Hamburg

Studierende und Alumni der Universität Hamburg haben am Montagmittag zusammen mit der Gruppe „Letzte Generation“ das Audimax der Universität auf unbestimmte Zeit besetzt, um von Universitätspräsident Hauke Heekeren eine öffentliche Erklärung zu fordern, dass vermehrte Öl-Bohrungen in der Nordsee angesichts des Klimanotfalls mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung unvereinbar sind. Die Besetzung wurde um 12:00 Uhr initiiert, um statt der regulär um 12:15 stattfindenden Veranstaltung im grössten Hörsaal der Universität eine Vorlesung zur Rolle der Universitäten im zivilen Widerstand zu halten.

Ziel der Besetzung ist, wie im offenen Brief an Heekeren beschrieben, dass der Universitätspräsident eine an Robert Habeck gerichtete „Lebenserklärung“ abgibt. Er soll öffentlich erklären, dass Habecks Erwägung, vermehrt in der Nordsee nach Öl zu bohren, unvereinbar ist mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung. Die Letzte Generation setzt sich seit mehreren Wochen mit Blockaden grosser Strassen und Öl-Pipelines für eine solche Lebenserklärung von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck ein.

„Laut ihrer Website versteht sich die Universität Hamburg ‚als Mittlerin zwischen Wissenschaft und Praxis‘. Inmitten dieses Notfalls, dass wir vor dem unwiderbringlichen Kollaps unserer Lebensgrundlagen stehen, alles Wissen hätten, um ihn abzuwenden, doch Robert Habeck erwägt, die Öl-Bohrungen in der Nordsee zu intensivieren, erwarte ich eine öffentliche Erklärung meiner Universität. Dieses Verhalten ist mit dem Schutz des Lebens der Bevölkerung unvereinbar.“, Jana Mestmäcker (30), Psychologin, Alumna der Universität und Unterzeichnerin des offenen Briefs.

„Es bleiben nur noch wenige Jahre, um die Weichen für eine lebenswerte Zukunft zu stellen. Das bedeutet leider auch, dass es zu spät sein wird, sobald der Bachelor fertig ist. Wir laden alle Studierenden der Universität Hamburg ein, ins Audimax zu kommen und sich über die Gefahr der Klimakatastrophe und zivilen Widerstand zu informieren. Denn welches Recht haben wir, diese Jahre verstreichen zu lassen, obwohl das unbeschreibliches menschliches Leid bedeuten wird?“, Jacob Bilal Hatem, Student der Soziologie an der Universität Hamburg und Unterzeichner des offenen Briefs.

pm

Der Originalartikel kann hier besucht werden