Wir fordern von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Atom- und Kohleausstieg. Die Atom- und Kohlegeschäfte mit Russland und weltweit müssen beendet
werden. Erdgas aus anderen Ländern zu importieren ist keine Lösung. Stattdessen
muss der Ausbau erneuerbarer Energien mit einem massiven Sofort-Notprogramm
gefördert werden!
Der völkerrechtswidrige Angriff Putins auf die Ukraine stellt uns alle vor neue Herausforderungen – auch in der Energiepolitik. Dabei dürfen wir jedoch eines nicht aus den Augen lassen: die Klimakrise. Das haben uns der Weltklimarat und die UN am 28. Februar 2022 auf drastische Weise in ihrer Stellungnahme verdeutlicht. Alte Fehler jetzt zu wiederholen wäre eine katastrophale Fehlentscheidung.
Klimaschutz und Energiewende sind auch aus friedens- und sicherheitspolitischen Gründen notwendig.
Nur durch die heimische Energieerzeugung aus dezentralen erneuerbaren Energien können wir Energiesouveränität erreichen. 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr schaden dem Klima und dem Frieden in Europa – dieses Geld könnten wir nachhaltig in unsere Energieunabhängigkeit investieren.
Eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken brauchen wir dafür nicht. Im Gegenteil: Wie in der Ukraine sehr deutlich wird, stellen Atomkraftwerke im Falle eines militärischen Angriffs eine erhebliche, zusätzliche Gefahr dar. Ein zweites Tschernobyl wäre das Gegenteil von Klimaschutz – diese Gefahr gilt es für eine nachhaltige Zukunft auszuschließen!
Im Zuge der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland müssen zudem die Verträge für hochangereichertes russisches Uran an den Forschungsreaktor Garching aufgekündigt werden. Urantransporte aus der Anreicherungsanlage in Gronau nach Russland müssen ebenfalls sofort gestoppt werden.
Deutschland darf die Gefahren der Atomenergie nicht länger exportieren. Ein zeitnaher Ausstieg aus
der Brennelementefertigung in Lingen und der Urananreicherung in Gronau muss jetzt mit entsprechenden Gesetzen auf den Weg gebracht werden.
Laut Weltklimarat muss die massive Reduktion der Treibhausgase in diesem Jahrzehnt erfolgen.
Mit einem späteren Kohleausstieg oder dem Import von Flüssiggas ist das nicht zu schaffen.
Wir fordern eine radikale Energiewende und die beschleunigte Durchsetzung
der Klimaschutzmaßnahmen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Limits!
Gegen das Rollback zu Kohle und Atom. Gegen Fracking- und Flüssiggas-Importe.
Für eine beschleunigte Energiewende!
Wir rufen zur Teilnahme an den kommenden Aktionen der Friedensbewegung sowie an den Gedenk- und Protestveranstaltungen anlässlich des elften Fukushima-Jahrestages (11. März) an den AKW-Standorten Lingen und Neckarwestheim und in Berlin auf.