Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras liegt die Kandidatin des oppositionellen Linksbündnisses Alianza, Xiomara Castro, mit 53,61 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz. Das teilte die honduranische Wahlbehörde CNE auf ihrer Website nach Auszählung von gut der Hälfte der Stimmen mit.
Demnach kommt Xiomara Castro bislang auf 961.294 Stimmen. Die rechte Nationalpartei, die bislang an der Macht war, kommt mit ihrem Kandidaten Nasry „Tito“ Asfura mit 607.492 Stimmen nur auf 33,87 Prozent. Auf dem dritten Platz liegt die Liberale Partei und ihr Präsidentschaftskandidat Yani Rosenthal mit nur 9,2 Prozent.
Castro erklärte sich bereits zur Siegerin und zeigte sich entschlossen, eine Regierung der Wiedergutmachung, des Friedens und der Gerechtigkeit anzuführen. Sie werde für eine partizipative Demokratie sorgen, versprach sie, in der die Frauen eine aktive Rolle spielen sollten. Die 62-Jährige Castro ist die Ehefrau des 2009 gestürzten linkspopulistischen Präsidenten Manuel Zelaya.
Nach Angaben des CNE hatte dieser Wahlgang mit über 68 Prozent eine historisch hohe Wahlbeteiligung. Das liege an der hohen Wahlbeteiligung unter jungen Menschen, erklärte der Rechtsanwalt Joaquín Mejía gegenüber Radio Progreso: „Das ist eine junge Generation, Söhne und Töchter des Putsches (von 2009, Anm. d. Red.), die den Wahlbetrug und die illegale Wiederwahl (des scheidenden Präsidenten Juan Orlando Hernández, Anm.d.Red.) miterlebt haben und die machtlos mit ansehen mussten, wie diese korrupte und straflose politische Klasse getan hat, was sie wollte – auf dem Rücken der Interessen der Gesellschaft.“