Anfang des Monats verabschiedete der US-Kongress seinen größten Militärhaushalt aller Zeiten. Diese Nation wurde dazu gegründet, um sich gegen eine gemeinsame schwere Sünde des Imperiums zu stellen. Im Gegensatz dazu winkte Kardinal Timothy Dolan gestern Abend in der St. Patricks Kirche dem bescheidenen Katholischen Arbeiterbund in den Kirchenbänken mit seinem Bischofsstab zu, als die Messe zu Ehren von Dorothy Day endete, der Mitbegründerin der Bewegung, die sich seit 1933 dafür einsetzte, die Armen und Unterdrückten zu verpflegen, zu kleiden, ihnen zuzuhören und für sie zu sprechen.
Nach vielen Jahren der Forschung und Untersuchung durch die Dorothy-Day-Gilde versiegelte der Kardinal in dieser Nacht vor dem Altar feierlich die letzte von Dutzenden von Kisten voller Beweismaterial für ihre Heiligkeit in der katholischen Kirche.
Kardinal Dolan verkündete, dass der Samen für die Ernte des heutigen Abends beim Besuch von Papst Franziskus in der Kathedrale im Jahre 2015 gesät wurde. Nur wenige Tage zuvor hatte Papst Franziskus als erster Papst eine Rede vor dem US-Kongress gehalten. In dieser Ansprache nannte er den Namen von Dorothy Day nicht nur einmal, sondern gleich viermal. Die meisten unserer Abgeordneten griffen zu ihren Telefonen, um zu erfahren, wer diese Frau war.
Zwei Jahre später würde Papst Franziskus die Konferenz für das Verbot von Nuklearwaffen eröffnen, die mit der begeisterten, großartigen Arbeit einer Mehrheit der Nationen in der Welt fortgesetzt werden sollte, um zu einem Vertrag zu werden. Trotz der Proteste der Atomwaffenstaaten und der Missachtung und Bagatellisierung durch unsere Medien wurde der Vertrag über das Verbot von Atomwaffen am 22. Januar 2021 ausreichend ratifiziert, um internationales Recht zu werden.
Als Dorothy Day 1945 von Hiroshima erfuhr, war sie eine der ganz wenigen Amerikaner:innen, die gegen die neue mörderische Waffe protestierte und es umgehend veröffentlichte mit der Bitte, über die Unschuldigen nachzudenken, denen stattdessen das Leben genommen wurde. Sie würde sich in den folgenden Jahrzehnten bis zu dem Tag, an dem sie diese Welt verließ, gegen diese Waffen im Besonderen und gegen Militarismus und Krieg im Allgemeinen einsetzen.
Am 21.Januar 2019 fand im Rathaus von New York eine öffentliche Anhörung zur Gesetzgebung der Gemeinderäte statt, um diesen Atomwaffenverbotsvertrag zu unterstützen und ihm beizutreten und den Ausstieg aus der Industrie zu fordern. Dorothys Enkelin, Martha Hennessy saß zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern des Katholischen Arbeiterbundes wegen gewaltlosem zivilen Ungehorsams im Gefängnis, wegen Betretens unseres Atom-U-Boot-Stützpunkts Kings Bay in Georgia, wo genug Feuerkraft gelagert war, um die Erde gleich mehrfach zu zerstören. „Liebt euch gegenseitig“ war und bleibt ihre „gefährliche“ Botschaft des Aktivismus. Joanne Kennedy, eine katholische Arbeiterin aus Dorothys Heimat Maryhouse, würde Marthas Aussage in ihrem Namen dem Stadtrat vorlegen, zusammen mit der von 70 anderen engagierten Bürger:innen. Seit kurzem frei, konnte Martha gestern Abend von der Kanzel der Kathedrale die Lesung zu diesem tiefsinnigen, ergreifenden und hoffnungsvollen Ereignis halten.
Könnte vielleicht etwas von Dorothys lebenslanger Botschaft durchdringen? Mit dem hochgehaltenen Bischofsstab, ein Sieg inmitten der grausamen Dunkelheit!
Am selben Tag, an dem diese Kisten mit Beweismaterial von der Kathedrale aus nach Rom transportiert wurden, stimmte der New Yorker Stadtrat mit überwältigender Mehrheit für die Verabschiedung dieser Gesetze. New York City, die Heimat der Wall Street, wehrt sich nun gegen ein irrsinniges nukleares Wettrüsten, das in vollem Gange ist aus keinem anderen erkennbaren Grund als dem, unsere Militärausgaben zu erhöhen und mit dem Finger auf die Stereotypen des anderen, des „Feindes“ zu zeigen. Dabei riskieren wir ALLES. Der New Yorker Stadtrat hat sich seit 1963 fünfzehn Mal behauptet, als er Präsident John F. Kennedys Vertrag über das Verbot von Atomwaffentests unterstützte, der für ihn nur der erste Schritt zur Abschaffung aller Atomwaffen zu seinen Lebzeiten sein sollte. Ohne dass es bekannt war, arbeitete JFK hinter den Kulissen daran mit der vollen Unterstützung des „Feindes“, des sowjetischen Führers Nikita Chruschtschow. Keine der beiden Parteien traute ihren eigenen Streitkräften zu, diese vernünftige Aufgabe zu übernehmen (Fußnote: Buch von James Douglass, 2008, JFK und das Unaussprechliche).
Wenn du an die Macht des Gebets glaubst und an die Fürbitte eineDer New Yorker Stadtrat hat sich seit 1963 fünfzehn Mal behauptet, als er Präsident John F. Kennedys Vertrag über das Verbot von Atomwaffentests unterstützte, der für ihn nur der erste Schritt zur Abschaffung aller Atomwaffen zu seinen Lebzeiten sein sollte. Heiligen für uns, wie es einige von uns tatsächlich tun, obwohl Dorothy sagte: „Nennt mich nicht Heilige“, dann lasst uns zusammen mit ihr an der Seite für dieses Wunder beten: die Konversion unseres militärisch-industriellen Komplexes. Seit Hiroshima betete sie dafür und auch während ihres Protestes vor dem Rathaus im Jahre 1955 als sie inhaftiert wurde, weil sie sich weigerte, bei unseren Atombomben-Zivilschutzübungen mitzumachen.
Wenn du nicht „glaubst“, würde Dorothy Day das voll und ganz verstehen und alles zu schätzen wissen, was du in Bezug auf diese Umkehr für unsere wahre Sicherheit und unseren Schutz, für die eindeutigen und aktuellen Bedürfnisse der Menschheit, wenn nicht sogar für das Leben selbst, tust. Billionen von Dollars allein für diesen einen Industriezweig, um sich anstatt schnell den heutigen konkreten Herausforderungen zu stellen – Klima, gute Arbeitsplätze, Bildung, Gesundheitswesen, Wohnungsbau, soziale und ethnische Gerechtigkeit, Infrastruktur, notwendige Reformen, die Liste geht weiter.
Dorothy, wir beten für das Wunder, dass sich unsere Abgeordneten über den Atomwaffenverbotsvertrag voll bewusst werden und ein Beispiel sind für eine authentische Führungsrolle in einer guten, wunderschönen und schwer leidenden Welt.
„Der junge Jack Kennedy und sein älterer Bruder besuchten Dorothy Day beim Katholischen Arbeiterbund vor dem Krieg und der Politik.“
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!