Das Klima kündigt Unheil an. Die Zahl der Blüten bestäubenden Insekten und anderer Tierarten nimmt bedenklich ab. Politiker, Wirtschaftslenker und die Bevölkerung haben frühere Warnrufe der Wissenschaftler ignoriert. Die Bremshebel beim Wachstum der Industriestaaten wurden nachlässig bedient. Sehr spät hat sich die Weltgemeinschaft in Pariser Abkommen verabredet, aktive Änderungen einzuleiten.

Die junge Generation der „Friday for Future“ Bewegung ist weiter unzufrieden, weil die Politik zu wenig aktive Maßnahmen einleitet. Die UNO Artenkonferenz in China hat sich mit Feststellungen des bedenklichen Zustandes und vagen Realmaßnahmen beschäftigt.

Die Wissenschaft bezeichnet die lange historische Epoche, in der der Mensch seine Umwelt aktiv gestaltet, als Anthropozän. Der HOMO SAPIEN wollte sich nicht nur von dem ernähren, was die Natur in Wäldern, Seen etc. bot. Er suchte Sicherheiten, um sich besser zu ernähren, zu kleiden, zu schützen. Im Verlauf der Geschichte hat er nach 1789 und später mit der industriellen Revolution Großartiges bis zur Gegenwart geleistet. Sein Denkvermögen und die Fähigkeit zur Arbeit waren seine einzigen Rohstoffe, die er selbst einbringen kann. Alles andere entnimmt er der Natur.

Der Egoismus missbrauchte im 19. Jahrhundert die Freiheit und die militärische Kraft des Stärkeren zur Festigung des Kolonialismus und Durchführung zweier Weltkriege. Der Überlebenswille des Menschen änderte die Wegrichtung 1917 und 1947. Als Kraftquellen dienten weiterhin die Werte der Gleichheit Freiheit und der Brüderlichkeit.

Die inzwischen auf über 8 Milliarden angewachsene Menschheit lebt in mehr oder weniger menschenwürdigen Verhältnissen. Noch müssen einige hungern und es fehlt ihren Kindern an Bildung. Viele sind ohne Arbeit. Triebmittel des Fortschritts waren die Arbeit und die Wissenschaft. Die Folgen seiner Tätigkeiten wurden vor seinen Handlungen nicht immer rechtzeitig bedacht.

Das führte zur Erderwärmung, Klimaveränderungen, zum Artensterben und zu Flüchtlingswellen. Die wachsende soziale Ungleichheit und die Differenzen zu den ehemaligen kolonial abhängigen Staaten sind Teile der Defizite seiner Gestaltung. Viele Warnschilder der Wissenschaft wurden aus unterschiedlichen Interessenlagen übersehen.

Unter dem Dach der Vereinten Nationen sind nach 1947 alle Länder zu EINER WELTGEMEINSCHAFT zusammengewachsen. Die von 195 Staaten bestätigten Menschenrechte der Charta sind zu Verhaltensnormen geworden, die es anzustreben gilt. Ein Sicherheitsrat der UNO versucht einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Zum Beginn des 21. Jahrhunderts stehen die Politiker aller Länder vor einer geopolitischen Zäsur: Eine Politik und das wirtschaftliche Handeln im bisherigen Stil besitzen Katastrophen Potentiale.

Die soziale Spaltung besitzt Sprengstoff für die Gesellschaften postulierte der ex. Präsident Barak Obama jüngst in einem Interview für die „Tagesthemen“ und die Nichtbeachtung der Naturgesetze durch unbedachtes Wachstum getrieben vom Marktradikalismus bringt das Klima in gefährlichen Konstellationen.

Weltweite praktische Erfahrungen lehren, dass Veränderungen nach den Regeln der Demokratie erfolgen sollten. Politische Parteien vertreten aber letztlich Interessen von Gruppen. Es sei, der Abgeordnete beugt sich nicht dem Fraktions- oder Koalitionszwang oder der Lobby, sondern sieht sich als Diener des Volkes. Die gelebte Geschichte seit der Französischen Revolution zeigte aber auch, dass übertriebene Freiheiten zu Gunsten wirtschaftlicher Gruppen oder mangelhafte Gesetzesregeln nicht hilfreich waren. Die Ambivalenzen beider braucht eine ausgewogene Beachtung. Vernunft, Moral und Wahrheit benötigen verstärkte Trainingseinheiten in den Familien und in Einrichtungen des Bildungswesens. Das alles liegt im Aufgabenbereich der politischen Rahmengebung.

Gemeinschaften mit humanitärer Ausrichtung betrachten, anders als politische Parteien, das Zusammenleben in seiner Gesamtheit der Faktoren, so beispielsweise in der Einhaltung der Menschenrechte, des Friedens, der Gleichheit, ohne die Freiheit zu vergessen. Sinnvoll für den Prozess des Paradigmenwechsels wäre ihr stärkeres Einbringen in die Meinungsbildung des Wählers. Eine gleichberechtigte Ausstattung, wie es den Parteien gewährt wird, wäre angebracht.

Die zunehmende Zahl der Menschen, die Rückstände der Länder der Dritten Welt, der Verschleiß des materiell geschaffenen, benötigen auch künftig wirtschaftliches Wachstum und eine angemessene Energieerzeugung. Maßstab muss verstärkt die Vernunft im Umgang mit den Naturgesetzen sein. Die Abschaffung der unsinnigen Eroberungskriege gehört dazu. Der hypnotische Zwang der Gewinnlogik für Vorstandetagen und Investoren gehören einer vergangenen Epoche an. Gewinne haben ihren Sinn zur Deckung der Kosten der wirtschaftlichen Unternehmen, für die Erweiterung und Qualitätsverbesserung der Produkte, für alles was der künftigen Entwicklung der Unternehmen dient, einschließlich eines gesunden und kompetenten Personalbestands. Eine so gerichtete Unternehmenskultur weist die Geschichte der Genossenschaften aus. Huawei in der Volksrepublik China ist als Unternehmensriese in der Form einer Genossenschaft organisiert.

Das Wetterleuchten mahnt die Menschengemeinschaft daran, dass Naturgesetze kein Ende, nur Veränderungen kennen. Die Biologie des Menschen ist dagegen endlich.


Der Autor Günter. Buhlke, ex. Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission und ex. Leiter des Schweizer Instituts für Betriebsökonomie, beschreibt in seinem neuen Buch „Hat die Welt eine Zukunft?“ Verlag am Park, ISBN 978-3-947094-79-0, Alternativen der Planung, in einer humanen Welt.

Es wird im Schwerpunkt digital von Amazon, Thalia u.a. als E-Buch angeboten und kann zum Erwerb in jeder Buchhandlung unter dem Titel oder ISBN 978-3-947094-79-0 bestellt werden.

Hat die Welt eine Zukunft?