Mit großer Betroffenheit hat die Stiftung Berliner Mauer die Nachricht vom Tode Christine MacLeans am 1. Oktober 2021 aufgenommen.
Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, würdigt die Verstorbene: „Christine MacLean war nicht nur Mitbegründerin der East Side Gallery. Sie war für die Stiftung Berliner Mauer auch eine wichtige Zeitzeugin und Gesprächspartnerin zur Entstehungsgeschichte der East Side Gallery. Mit unermüdlichem Engagement setzte sie sich dafür ein, den Künstlerinnen und Künstlern der East Side Gallery eine Stimme zu geben und ihre vielfältigen Botschaften zu kommunizieren. Ihr Wunsch war es, mit der East Side Gallery einen Ort der Freude über die friedliche Überwindung der SED-Diktatur zu entwickeln.“
Christine MacLean war als Organisatorin der East Side Gallery im Jahr 1990 wesentlich daran beteiligt, die Idee des West-Berliner Kunstmanagers David Monty von der „größten Freiluftgalerie der Welt“ zu verwirklichen. Zunächst als seine Assistentin und später als Mitarbeiterin der „Werbe- und Veranstaltungsagentur“ (wuva) übernahm Christine MacLean die Gesamtkoordination der East Side Gallery, die sich auf über 1,3 Kilometern zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke erstreckt. Die Schottin betreute die mehr als hundert Künstlerinnen und Künstler, teilte Segmente zu, organisierte Farben, Eimer und Leitern und stellte ihr Auto als Depot und ihre Wohnung als Übernachtungsmöglichkeit für auswärtige Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung. Es war ihr ein wichtiges Anliegen, einen Teil der Mauer im Stadtbild zu erhalten und erstmals auf die nach Ost-Berlin weisende Seite der Berliner Mauer zu malen.
Am 28. September 1990 wurde die East Side Gallery eröffnet und entwickelte sich schnell zu einem Touristenmagnet, der täglich von mehr als 170.000 Menschen besucht wurde. Heute zieht die East Side Gallery jährlich mehr als 4 Millionen Besucherinnen und Besucher an und ist Magnet für Menschen aus der ganzen Welt. Anlässlich des 30. Jahrestages der East Side Gallery im Jahr 2020 veröffentlichte Christine MacLean ihre persönlichen Erinnerungen an die Entstehung der East Side Gallery in dem Buch „Berlin East Side Gallery. Zwei Berlins. Eine Mauer“.
Die Stiftung Berliner Mauer wird Christine MacLean ein ehrendes Andenken bewahren.