Mit mehr als 250 Gästen wurde am 16. September das vierte Human Rights Film Festival Berlin in den historischen Berliner Union Film Ateliers eröffnet. Die Menschenrechtsaktivistin Lina al-Hathloul hielt die Eröffnungsrede. Der Film Sabaya des Regisseurs Hogir Hirori über das Schicksal tausender Jesidinnen war der Eröffnungsfilm. Bis zum 25. September werden 40 Dokumentarfilme in ausgewählten Partnerkino und online als Stream gezeigt. Belgeitet wird das Festival vom Human Rights Forum und einer multimedialen Ausstellung.
„Der Kampf für die Menschenrechte braucht uns alle und er ist nicht vorbei, solange es Regierungen gibt, die Menschen unterdrücken!“, so Lina al-Hathloul in ihrer Eröffnungsrede.
Die Menschenrechtsaktivistin vertritt ihre Schwester und diesjährige Schirmfrau des Festivals Loujain al-Hathloul, die für die nächsten drei Jahre von der Saudi-Arabischen Regierung mit einem Redeverbot belegt wurde. Sie appelliert, sich für Menschenrechte einzusetzen und die Menschen, die aufgrund ihres Engagements an Repressionen leiden, nicht zu vergessen.
Der Eröffnungsfilm Sabaya
Eröffnet wurde das Festival von dem eindrucksvollen Film Sabaya, der das Schicksal tausender Jesidinnen thematisiert, die sich noch immer in der Gefangenschaft des IS befinden. Er begleitet die Männer und Frauen vom Yazidi Home Center, die sich unter Lebensgefahr in die IS-Gefangenenlager begeben, um die Mädchen und Frauen zu befreien. Der Regisseur Hogir Hirori war bei der Deutschlandpremiere des Films anwesend und hat seinem Film zu ersten Mal mit Publikum gesehen. Im anschließenden Gespräch macht er deutlich, was die internationale Gemeinschaft tun kann:
„Wenn einzelne Menschen in der Lage sind, all diese Leben zu retten – stellen Sie sich vor, was die Regierungen alles tun könnten!“
Das Human Rights Film Festival Berlin präsentiert noch bis zum 25. September 40 Dokumentarfilme über den aktuellen Stand der Menschenrechte auf der Welt. Die Filme werden sowohl deutschlandweit online als auch offline in ausgewählten Berliner Kinos gezeigt.
Fotos von der Eröffnung sind hier verfügbar.
Über das Human Rights Film Festival Berlin:
Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Das HRFFB 2021 wird von Aktion gegen den Hunger in Kooperation mit Save the Children und in Partnerschaft mit Amnesty International organisiert. Die Organisationen setzen dabei mit einer kuratierten Filmauswahl zu den Querschnittsthemen humanitäre Hilfe und Hungerbekämpfung, Menschenrechte sowie Kinderrechte jeweils einen thematischen Fokus. Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung vergibt auch in diesem Jahr wieder den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte.