Die Bundeswehr erhält ein neues Weltraumkommando in Uedem (Niederrhein). Deutsche Soldaten haben bereits an Weltraummanövern teilgenommen.
Die Bundeswehr baut ihre Fähigkeiten für Operationen im Weltall aus und hat am Dienstag ihr neues Weltraumkommando aufgestellt. Das Kommando ist in Uedem am Niederrhein angesiedelt, wo die Bundeswehr schon seit 2009 ihre Weltraumaktivitäten konzentriert und bereits im vergangenen Jahr ein einschlägiges Operationszentrum in Dienst gestellt hat. Offiziell hat das Kommando die Aufgabe, das Geschehen im All zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz von Satelliten Deutschlands wie auch verbündeter Staaten einzuleiten. Verbindungsbeamte aus Uedem haben im März an Europas erstem Weltraummanöver in Toulouse teilgenommen, bei dem zum Beispiel das Blenden gegnerischer Objekte im Weltraum geübt wurde. Zwar erklärt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die Bundeswehr dürfe im All lediglich defensive Operationen durchführen. Allerdings sind die Übergänge von defensiven zu offensiven Maßnahmen – etwa beim Blenden fremder Flugkörper – fließend. Die Bundeswehr baut zudem ihre Weltraumkooperation mit Luxemburg aus, wo einer der größten Satellitenbetreiber weltweit seinen Sitz hat.