Wenn man das Wort Schulden hört, so hat derjenige eine Schuld auf sich geladen. Dieses wird meistens ziemlich negativ gesehen, durch Schulden hat man eine schwere Last auf sich genommen. So ist es wohl allen in der Erziehung beigebracht worden.
Dabei kann jeder Staat nur dann Aufgaben erledigen, wenn ihm dafür Geld zur Verfügung steht. Da er sich selbst die Geldherstellung untersagt hat, muss er eben Schulden machen. Nur so kommt er zunächst zu Geld, wobei er versucht, über Steuern Geld wieder einzutreiben. Allein über den Weg des Schuldenmachens kann er zu Geld kommen. In früherer Zeit waren es die Regenten selbst, die Zahlungsmittel hergestellt haben. Diese Art an Geld zu kommen hat sich der Regent einfach herausgenommen. Das haben die meisten Staaten verpasst, sie wurden abhängig. Und haben dazu Banken in Anspruch genommen. Und diese Banken verstanden es, einfach aus dem Nichts Geld herzustellen und es dem Staat zu leihen, Geld, das auch die Bank nie hatte, es aber einfach herstellte, um es dann dem Staat gegen Zinsen zu leihen. Und der Staat war zufrieden. Diese Art der Geldproduktion hat in letzter Zeit riesige Ausmaße angenommen. Das scheint niemanden mehr zu stören, dass die Geldmenge steigt und steigt. Grundsätzlich ist also Geld ziemlich leicht und in jeder Größenordnung herzustellen. Von einer schwarzen Null ist nicht mehr die Rede.
Gehen wir dagegen von der schwäbischen Hausfrau aus, dann wäre Schuldenmachen das Letzte, was ihr einfallen würde. Sie hätte sicher gerne Rücklagen bei ihrer Bank. Sie hätte nur Angst, dass vielleicht gerade ihr Anteil an den Staat verliehen würde. Aber insoweit konnte man sie beruhigen, es war immer frisches, neues Geld, das Banken verleihen. Es besteht auch nicht einmal aus Papier, es sind einfach nur Zahlen, in einen Computer eingetippt. So einfach kann man also Geld machen, wenn man es nur will.
Das Verhalten von Regierungen muss man aber heute so deuten, Schulden sind gar nicht so etwas Schlimmes. Bis vor Kurzem wurde viel Wirbel darum gemacht, es war die schwarze Null, die eine Steigerung der Schulden verhindern sollte. In letzter Zeit hat man diese Art Schuldenbremse aufgegeben. Es soll so alles versucht werden, den Zusammenbruch der Wirtschaft zu vermeiden. Damit hat man auch beschlossen, die Tilgung und die anfallenden Zinsen den Nachkommen aufzubürden. Da müssen dann viele Menschen kräftig arbeiten und sparen, um den Kredit zurückzuzahlen, einem Wert, der doch am Anfang nur aus Zahlen bestanden hatte. Es ist schon eine tolle Idee der Bänker, solche Lösung parat zu haben. Geld aus dem Nichts herzustellen und als Kredit gegen Zinsen zu verleihen ist für die Banken eine wunderbare Aufgabe. Und bis vor Kurzem waren es noch positive Zinsen, die wohl eine Sucht nach immer mehr davon generiert hatten. In letzter Zeit wurden daraus auch noch negative Zinsen. Ist das vielleicht ein Zeichen, dass man nicht mehr weiß, wohin mit dem vielen Geld. Es ist an sich unverständlich, warum Geld durch Zinsen noch seinen Wert steigert, wogegen alle existierenden Gegenstände mit der Zeit an Wert verlieren.
Dagegen gibt es auch Menschen, die nicht einmal Schulden machen dürfen, denen gibt keiner einen Kredit. So lässt sich ermitteln, mit wie wenig Geld man überleben kann. Leider sind die Unterschiede durch den Besitz von Geld so groß geworden.
Gerade hier könnte die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens die Lage aller wesentlich verbessern, ein Betteln um Almosen hätte sofort ein Ende. Und hier kommt der Einspruch, wer soll das bezahlen, dafür ist sonderbarerweise kein Geld vorhanden, hier möchte man keine Schulden zulassen. Eigentlich besteht dafür neuerdings aber kein Grund mehr, die Regierung hat begriffen, wie einfach Geld machen geht. Aber, wenn möglich, nicht als Kredit. Wahrscheinlich wird deshalb das BGE nicht eingeführt, da dann für prekäre Arbeiten mit geringem Lohn keine Interessenten zu finden wären.
Ein weiteres Thema zu Schulden sind die Insolvenzen. Es ist doch allein ein Geldmangel, der Anlass für einen Konkurs bildet. Auch hier wieder, es sind alle Bestandteile der Firma weiter vorhanden, alle Maschinen und Werkzeuge und Arbeitsplätze sind weiterhin existent, nichts ist hier zusammengebrochen. Und nur Geld, das doch so einfach herzustellen ist, fehlt. Es fehlt also nur an dem an sich Wertlosestem, dem Geld, alle echten existierenden Güter behalten weiterhin ihren Wert.
Wenn also jeder Staat sein Geld selbst generieren würde, wären Tilgung und auch Zinsen kein Thema. Alle notwendigen Leistungen sind dann nicht eine Frage des Geldes, höchstens ein Mangel an Fachkräften. Sicher wäre mit der direkten Demokratie auch noch eine Steigerung der Eigenverantwortung verbunden, eine stärkere Einflussnahme der Bürger auf die Regierung. Eine ganz andere Form des Wirtschaftens könnte entstehen, Machtkämpfe um Geld finden dann nicht mehr statt. Die heutige Art Umgang mit Geld stärkt immer nur die Macht Weniger.
Dabei liegen Lösungen auf dem Tisch, doch noch wird jede Art Diskussion darüber von der Regierung und den Medien unterdrückt. Hier muss dringendst etwas geschehen. Es wird nur eine andere Art Geldsystem Klima und Natur retten können. Dann würde es allein darum gehen, genügend Fachkräfte zur Verfügung zu haben. Allein unter diesem Gesichtspunkt wäre sicher die Mitarbeit der Bürger selbstverständlicher. Das Klima bedeutet für die gesamte Menschheit wohl die größte Gefahr, hier ist das Überleben nicht gesichert. Die Menschen haben die Natur überbeansprucht, nur mit Einschränkungen kann hier Abhilfe geschaffen werden. Menschen haben sich wie Herrscher über Flora und Fauna verhalten, haben nicht ihre Abhängigkeit gesehen. Menschen haben achtlos die Erde rücksichtslos durchwühlt.
Vieles davon hat eben seine Ursache im Geldsystem. Es schafft diese Sucht nach immer mehr Wachstum, nach Geld, nach Besitz, nach Luxus, nach immer mehr Entertainment, nach immer mehr Technik. Hier zeigt sich das ganze Ausmaß an fehlender Naturverbundenheit, stattdessen gesteigerter Egoismus. Die Kommunikation besteht nur noch aus Stichworten, Kurzfassung beim Gedankenaustausch, man hat keine Zeit. So finden Diskussionen nicht mehr statt, bestes Beispiel das Geldsystem, man überlässt es allein den Regenten, wie die Zukunft gestaltet werden soll. Es sind doch die großen Computer geschaffen und werden sogar mit künstlicher Intelligenz versehen. Möglich, dass sich so ein anderer, besserer Umgang mit Geld und Schulden entwickelt.
Diese Art des Schuldenmachens geht immer zu Lasten von Geringverdienern und ist außerdem eine rücksichtslose Belastung nachfolgender Generationen.