BAYER hat am Donnerstag verheerende Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Durch die Gnadenlosigkeit, mit welcher der Leverkusener Multi selbst gefährliche Produkte vermarktet, sieht er sich massiven Schadensersatz-Ansprüchen ausgesetzt. Auf über 23 Milliarden Euro belaufen sich die bilanz-wirksamen „Sonderaufwendungen“, die das Konzern-Ergebnis verhageln. Dabei betreffen die „Rechtskomplexe“ nicht nur Glyphosat, sondern auch das Pestizid Dicamba, die Industrie-Chemikalie PCB und die Sterilisationssspirale ESSURE. Der Anfang Februar 2021 angelaufene Schadensersatzprozess wegen AGENT ORANGE/Vietnam in Paris ist dabei noch gar nicht berücksichtigt und rollt als neues und zusätzliches Risko auf den Konzern zu.

„Lange Zeit haben die Nebenwirkungen der BAYER-Erzeugnisse keinen Einfluss auf die Geschäftsbilanz gehabt. Das ist jetzt anders. Trotzdem zeigt der Konzern sich nicht gewillt, daraus zu lernen. So tut er nach wie vor alles, um Glyphosat auf dem Markt zu halten“, kritisiert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). Noch dazu kann der Global Player trotz mittlerweile über anderthalbjährigen Vergleichsverhandlungen in Sachen „Glyphosat“ immer noch keine Lösung präsentieren. Immer noch hat er nicht mit allen der 125.000 US-amerikanischen KlägerInnen, die das Herbizid für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen, Entschädigungsvereinbarungen getroffen. Die CBG hat als Reaktion auf dieses Vorgehen die Kampagne „Krebsgefahr. Klimarisiko. Umweltgift. Glyphosat-Stopp jetzt!“ ins Leben gerufen.

Auf die Öko-Bilanz wirkt sich Glyphosat ebenfalls negativ aus. Neben allem anderen ist das Mittel nämlich auch ein veritabler Klima-Killer, verschlingt seine Fabrikation am US-Standort Soda Springs doch enorm viel Energie. Auf eine Betriebstemperatur von 1500° muss der Ofen kommen, um aus Phosphorit das Glyphosat-Vorprodukt Phosphor zu gewinnen. Darum hat das Herbizid einen gehörigen Anteil an BAYERs Kohlendioxid-Emissionen von 3,58 Millionen Tonnen im zurückliegenden Jahr. So deutlich drückt der Agro-Riese das allerdings nicht aus. Im neuen Nachhaltigkeitsbericht heißt es lediglich verklausuliert: „Besonders energieintensiv ist unsere Rohstoffgewinnung einschließlich Aufbereitung und Weiterverarbeitung für die Herstellung von Pflanzenschutzmittel-Vorprodukten von Crop Science – daher entfällt der größte Anteil unserer Treibhausgas-Emissionen auf diese Division.“

Seit Jahren bereits fordert die Coordination Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Soda Springs ein, das Unternehmen hat bisher jedoch nicht reagiert. Die Praxis der Aktien-Gesellschaft, den Gemeinwesen durch „ganz legale Steuertricks“ Milliarden-Beiträge zu entziehen, thematisiert die CBG ebenfalls schon länger. Aber auch hier tut sich nichts. Der heute publizierten Aufstellung über den Anteilsbesitz zufolge unterhält BAYER nach wie vor zahlreiche Niederlassungen in Steuer-Paradiesen wie Zypern, den Niederlanden, dem US-Bundesstaat Delaware und dem bundesdeutschen Monheim.

„Das Geschäftsgebaren BAYERs schädigt die Gesellschaft massiv. Das zeigt sich heute wieder einmal ganz deutlich. Mit der Kritik an dieser Praxis wird die Coordination gegen BAYER-Gefahren den Konzern auf der Hauptversammlung am 27. April konfrontieren“, so Stelzmann abschließend.

Zur diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz von BAYER hat die CBG zusammen mit ihrem Kooperationspartner Jeffrey Smith vom Institute for responsible technology weiterführende Analysen zu den schädlichen Wirkungen von Glyphosat und deren Auswirkungen auf das BAYER-Geschäftsmodell erarbeitet.

Pressemitteilung

Sie finden sie in Form von Video-Statements und Interviews ab 16.00 Uhr unter:
cbgnetwork.org/7761.html
facebook.com/CBGnetwork/
twitter.com/cbgnetwork
youtube.com/user/BayerGefahren

Institute for responsible technology:
responsibletechnology.org/

Kampagne „Glyphosat-Stopp jetzt!“:
glyphosat.cbgnetwork.org/

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