Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR begrüßt das Inkrafttreten wichtiger neuer Maßnahmen in Mexiko zum Schutz von minderjährigen Flüchtlingen und Asylsuchenden sowie das Ende des Einwanderungsarrests für Jungen und Mädchen.
Im Zuge dieser Reformen dürfen Kinder, ob begleitet oder unbegleitet, nicht in Haftzentren für Einwanderer festgehalten sondern sollen stattdessen anderweitig untergebracht werden. Das UNHCR arbeitet gemeinsam mit entsprechenden Regierungsbehörden, UN-Partnerorganisationen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Mechanismen und adäquaten Unterbringungskapazitäten gewährleistet sind.
„Mexiko unternimmt einen entscheidenden Schritt Richtung Beendigung des Einwanderungsarrests für Kinder, eine vielversprechende Entwicklung, die uns Mut macht,“, sagte Gillian Triggs, Assistant High Commissioner for Protection des UNHCR. Triggs Aussagen waren Teil einer Onlinediskussion über „Kinder und der Globale Pakt für Flüchtlinge“, die am 13. Januar stattfand.
Das UNHCR setzt sich weltweit für ein Ende des Einwanderungsarrests für minderjährige Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten ein.
Die an der Onlinediskussion teilnehmende mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero sagte, dass die Maßnahmen, den Interessen von Kindern Priorität einzuräumen, Teil der Zusagen der mexikanischen Regierung beim Global Refugee Forum waren, das im Dezember 2019 stattfand. „Kein Kind, begleitet oder unbegleitet befindet sich derzeit in unseren Flüchtlingslagern“, erklärte sie.
Die im November verabschiedeten Reformen gelten im Zusammenhang mit Migration für alle Kinder, ob begleitet oder unbegleitet. Sie bekräftigen auch die Entschlossenheit, während des Migrationsverfahrens im besten Interesse der Kinder zu handeln und ihnen temporäre humanitäre Visa auszustellen, um eine Abschiebung oder Rückführung zu verhindern, bis eine Lösung in ihrem besten Interesse gefunden werden kann und somit die Gewährleistung internationalen Schutzes und der Zugang zum Asylsystem erleichtert wird.
In den vergangenen fünf Jahren ist Mexiko ein zunehmend bedeutendes Einwanderungsland geworden, allein 70 000 Asylanträge wurden 2019 gestellt. Obwohl die Zahl der Anträge wegen COVID-19 und als Ergebnis eingeschränkter Bewegungsfreiheit in den benachbarten mittelamerikanischen Ländern 2020 gesunken ist, stiegen sie im Dezember 2020 auf ein Allzeithoch. Einer von fünf Asylsuchenden in Mexiko war im vergangenen Jahr ein Kind. Während der Pandemie hat Mexiko weiter neue Asylanträge von Menschen aufgenommen, die auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung waren und ihnen damit geholfen, in Sicherheit zu kommen.
Das UNHCR wiederholt seine Zusage, die Regierung Mexikos zu unterstützen, die Reformen für minderjährige Flüchtlinge und Asylsuchende umzusetzen und unterstreicht die Bedeutung der Bereitstellung von finanziellen, menschlichen und technischen Ressourcen, um die effektive Umsetzung der Reformen sicherzustellen.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!