Am 19. Januar hat der Europäische Gerichtshof Rumänien wegen Verletzung der Rechte von zwei Transgendern verurteilt.
Die zwei Kläger hatten seit Jahren vor den nationalen Gerichten für die Autorisierung dazu gekämpft, ihr Geschlecht zu wechseln und in den biografischen Daten und Identitätsdokumenten als männlich statt weiblich dargestellt zu werden. Dies wurde jedoch immer wieder von den Behörden mit der Begründung abgelehnt, sie hätten sich keinem geschlechtsumwandelnden Eingriff unterzogen.
Der Europäische Gerichtshof fällte den Beschluss, dass die zwei Kläger sich somit vor zwei nicht hinnehmbaren Optionen befanden: Sich einer chirurgischen Operation unterziehen, womit ihr Recht auf physische Integrität verletzt würde, oder auf die Anerkennung ihrer geschlechtlichen Identität verzichten, womit ihr Recht auf Privatsphäre verletzt würde.
Laut der lokalen Organisation „Accept“ leben in Rumänien ca. 120´000 Transgender. In den letzten 20 Jahren ist es lediglich 50 davon gelungen, ihre biografischen Dokumente ändern zu lassen.
Übersetzung aus dem Italienischen von Chiara Pohl vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!