Die Ankündigung von Pfizer (amerikanischen Interessen) und BionTech (deutschen Interessen) hat im internationalen Wettlauf um einen Impfstoff hohe Wellen geschlagen. Eine frühe Analyse der Ergebnisse zeigte, dass Menschen, die zwei Dosen des Impfstoffs in einem Zeitraum von drei Wochen erhielten, mehr als 90% weniger Fälle von symptomatischem COVID-19 hatten, als im Vergleich zur Kontrollgruppe die Placebo erhielten.
Der Impfstoff ist der erste, der in den USA getestet wurde und Testdaten der Endphase generiert hat. Dies geschieht zu einer Zeit, in der Forschungsteams und diejenigen, die das internationale Impfstoff-Wettrennens verfolgen, kaum über die Möglichkeit eines Impfstoffs sprechen, der zu 60% oder 70% wirksam ist.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass derzeit klinische Phase-III-Studien laufen und dass diese Ankündigungen frühe Ergebnisse sind. Sie sind jedoch in der Lage, andere Forschungsanstrengungen zu erschüttern und – wenn auch vorübergehend – den Aktienmarkt zu verändern, da Pfizer in den letzten vier Monaten des Jahres 2020 einen langfristigen Kursrückgang seiner Aktien „beheben“ will. Laut Analysten und einem Bericht von investors.com könnte diese Nachricht zu einem Anstieg des Aktienkurses um 12,83 Milliarden Dollar führen.
Laut der Veröffentlichung von The Independent gaben die amerikanischen Behörden an, dass die erforderlichen Dosen im Falle eines Impfstoffs leider nicht für alle ausreichen werden, nicht nur da sie diese Mengen nicht produzieren können, sondern auch, weil die beiden Unternehmen bereits einen Vertrag mit den USA abgeschlossen haben, die sie finanziert hat. Die ersten 100 Millionen Impfstoffe werden der USA zur Verfügung gestellt werden.
Zivilgesellschaftliche Organisationen wiederum berufen sich stark darauf, dass auch diese Forschung weitgehend von den amerikanischen Steuerzahlern finanziert wird und dass alle Anstrengungen zur Herstellung des weltweit dringend benötigten Impfstoffs in großem Maßstab, nicht auf Exklusivitätsrechte von Patenten beruhen könne. Sie bestehen darauf, dass der Impfstoff ein öffentliches Gut sein sollte, nicht nur in den Worten der verschiedenen politischen Entscheidungsträger, die seit März unsere Ohren und Bildschirme erreichten.
Das People’s Vaccine-Team reagierte gestern auf die frühen Ergebnisse von Pfizer / BionTech:
„Die gute Nachricht über den Pfizer-Impfstoff ist, dass er gegen die COVID-19-Pandemie wirksam ist. Nichtsdestotrotz konfrontiert uns das Streben der pharmazeutischen Industrie nach Profiten und Monopolen mit der Unmöglichkeit, die benötigten Mengen rechtzeitig zu produzieren. Pfizer und BionTech müssen die von ihnen entwickelte Technologie gemeinsam nutzen, damit Millionen von Dosen jetzt zum niedrigstmöglichen Preis hergestellt werden können. Andernfalls können Millionen von Menschen, die den Impfstoff dringend benötigen, ihn nicht erhalten. Die Menschen können nicht warten.“
Reaction to Pfizer vaccine news: “@pfizer and @BioNTech_Group must openly share their vaccine technology so the billions of doses needed to vaccinate the world can be produced now at the lowest possible price” #PeoplesVaccine https://t.co/FJjp9y0KZI pic.twitter.com/te8rtBIAtL
— The People's Vaccine (@peoplesvaccine) November 9, 2020
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Kevin Kretschmer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!