Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verurteilte Israel gestern wegen einer Verletzung des Rechts auf Gesundheit in den palästinensischen Gebieten und in den besetzten Golanhöhen während der Coronavirus-Pandemie.
Vertreter aus Dutzenden Ländern, darunter Malaysia, Libanon und Venezuela, hielten Reden, in denen Israel wegen Verletzungen des Rechts auf Gesundheit kritisiert wurde.
Während der Sitzung machte die iranische Delegation auf Israels „unmenschlichen Blockade“ des Gazastreifens aufmerksam, die „tiefgreifende Auswirkungen auf den Gesundheitssektor“ hatte.
Die Delegation erklärt: „Die chronische Besetzung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit der PalästinenserInnen. Mehr als 12 Jahre unmenschliche Blockade haben tiefgreifende Auswirkungen auf den Gesundheitssektor gehabt und eine ohnehin schon schlimme Situation verschlechtert.“
Der WHO-Bericht kritisiert Israel weiter wegen der „psychischen Gesundheit und psychosozialen Probleme“ der PalästinenserInnen aufgrund der „diskriminierenden Planungspolitik und Praktiken des selbsterklärten jüdischen Staates gegenüber PalästinenserInnen“. Dabei bezieht sich der Bericht auf das Gebiet C des besetzten Westjordanlandes, das dem israelischen Militär und dem Verwaltungsgericht unterstellt ist. Ebenso wird die Gewalt, der palästinensische Demonstranten im Gazastreifen während der Demonstrationen des „Marsches der Rückkehr“ ausgesetzt waren, kritisiert.
Nach 78 zu 14 Stimmen bei 32 Stimmenthaltungen und 56 abwesenden Ländern beschloss die Versammlung eine Resolution, nach der im nächsten Jahr die gleiche Debatte abgehalten werden muss.
Darüber hinaus wird der Leiter der WHO einen weiteren Bericht über die Gesundheitsverletzungen Israels im besetzten Westjordanland, im Gazastreifen, in Ostjerusalem und im besetzten syrischen Golan vorbereiten, der der 74. Weltgesundheitsversammlung im Jahr 2021 vorgelegt werden soll.
Zu den Ländern, die für die Resolution stimmten, gehörten unter anderem Frankreich, Indien, Irland und Spanien. Während Israel, die USA, Großbritannien, Australien, Brasilien, Kanada, die Tschechische Republik, Deutschland, Honduras und Ungarn dagegen gestimmt haben.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Thiemo Benthien vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!