Die Kernaussage des an die ökopazifistischen Aktivisten gerichteten Appells: Wir erinnern uns an Petrow, welcher die Welt vor einem irrtümlichen Atomkrieg bewahrte, indem wir Straßen oder Plätze nach ihm benennen und so für das wachsende nukleare Risiko sensibilisieren.
Wir müssen abrüsten, die Atombomben gerichtlich verbieten, die taktischen nuklearen Waffen aus Europa entfernen, die Militärausgaben kürzen: Wir können die „Abschreckung“ nicht künstlicher Intelligenz oder dem 5G überlassen!
26. September 2020: Vielleicht werden wir die 50 nichtstaatlichen Ratifizierungen des Atomwaffenverbotsvertrages feiern, die in Kraft treten werden: Ein wenig Licht in der Dunkelheit des Rüstungswettlaufs und der Kriege – die wieder mit starkem Auftrieb ins Weltgeschehen zurückkehren! Sogar im militärischen Umfeld spricht man davon, die schwerwiegenden Entscheidungen über nukleare Abschreckung künstlicher Intelligenz zu überlassen (unterstützt durch den militärischen Gebrauch der 5G-Technologie), was nicht von den üblichen „pazifistischen Panikmachern“, sondern vom Ex-Sekretär der US- Verteidigung Robert Work bestätigt wurde.
Ein weiterer katastrophaler Schritt, der die nukleare Schwelle senkt, ist der, taktische nukleare Waffen zu modernisieren und auszubauen, welche dem „Theaterkrieg“ in Europa dienen: In ihm sieht die NATO offiziell das Risiko für einen „first use“. Wir verletzen damit schwerwiegend Artikel 11 unserer pazifistischen Konstitution.
26. September 1983: In jener Nacht erlebten wir „den richtigen Mann, am richtigen Ort, im richtigen Moment“: Stanislaw Petrow schaffte es, die amerikanischen Trägerraketen, die auf seinem Computer im Zentrum des Sichtfelds nahe Moskau angezeigt wurden, als falschen Alarm zu erkennen (an elektromagnetischen Wellen der Sonne, die von den Wolken reflektiert wurden, erfuhren wir danach). Petrow schlug also keinen Alarm bei seinen Vorgesetzten und verhinderte somit die Auslösung des Mechanismus einer atomaren Antwort.
Das Militär, das dabei scharfe Sanktionen riskierte, wusste Kopf und Herz einzusetzen, um gegen verrückte bürokratische Prozeduren und irrsinnige Vorschriften zu protestieren – aufgestellt zum Schutz durch „Abschreckung“. Wir können Petrow als „The man who saved the world“ betiteln: Seine Taten dokumentiert ein Film von Peter Anthony, der auf YouTube verfügbar ist:
Die UNO hat dies anerkannt, indem sie jenen 26. September zum „Tag gegen Atomwaffen“ erklärte. Daraus wuchs unser Appell an ökopazifistische Aktivisten: Lasst uns unverzüglich handeln, sofort Komitees aufstellen, um Plätze und Straßen in den verschiedenen Gemeinden Italiens nach Stanislaw Petrow zu benennen (das Einverständnis der Verwaltungsbezirke für eine Ausnahmeregelung ist erforderlich, da Petrow am 19. Mai 2017 verstarb, was weniger als zehn Jahre zurückliegt). Wir stehen in der Verpflichtung, einen Mann zu feiern, dessen lebendige und „natürliche“ Intelligenz und Tapferkeit wir unser Überleben zu verdanken haben. Vor allem bedeutet es, an einen Vorfall zu erinnern, der Debatten in den Kommunalräten und der Öffentlichkeit auslösen wird, um so erfolgreich zur Sensibilisierung für das nukleare Risiko beizutragen, das momentan droht und sich verschärft. Die Menschheit muss vor dieser Katastrophe bewahrt werden. Daher müssen wir ein solches Ereignis unterstreichen und hervorheben, das die tief in der menschlichen Natur verankerte Liebe zum Leben symbolisieren kann. Diese Liebe könnte über den Todestrieb siegen, aber auch über die Furcht, die in Todesinstrumenten Sicherheit zu finden glaubt.
Initiatoren: Disarmisti esigenti – Alfonso Navarra
(Mobil: +39 340-0736871)
Erste Unterzeichner:
Alex Zanotelli – Alfonso Navarra – Michele Carducci – Andrea Grieco – Luigi Mosca – Vittorio Bardi – Mario Agostinelli – Antonia Baraldi Sani – Francesco Lo Cascio- Adriano Ciccioni – Laura Tussi – Fabrizio Cracolici – Antonio Mazzeo – Sabina Santovetti – Marco Palombo – Patrick Boylan – Oliviero Sorbini – Ennio La Malfa – Roberto Brambilla – Floriana Lipparini – Manlio Giacanelli – Marinella Correggia – Tiziano Cardosi – Renato Napoli – Vittorio Pallotti – Giuseppe Farinella – Antonio Marraffa – Alessandro Capuzzo – Patrizia Sterpetti – Riccardo Bovolenta
Zur Petition: https://www.petizioni.com/ricordiamo_petrov_no_rischio_nucleare
Übersetzung aus dem Italienischen von Chiara Pohl, lektoriert von Jeannette Carolin Corell, beide vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!