Durch die Coronakrise wird die Zahl der in Armut lebenden Menschen in Lateinamerika auf 231 Millionen steigen; das sind 45 Millionen mehr als die vor der Krise bereits verarmten 185 Millionen Lateinamerikaner*innen. Das erklärte Alicia Bárcena, Generalsekretärin der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik CEPAL (Comisión Económica para América Latina y el Caribe).
Den Schätzungen zufolge befinden sich 98 der 231 Millionen Menschen in extremer Armut. CEPAL prognostiziert eine steigende Ungleichheit, auch zwischen Geschlechtern und Ethnien und eine gesteigerte wirtschaftliche Anfälligkeit durch die von der Pandemie verursachte Arbeitslosigkeit von etwa 13 Prozent, die vor allem die Landbevölkerung betrifft.
Aufgrund eines wirtschaftlichen Einbruchs von fast zehn Prozent wird die Armutsquote in Lateinamerika laut Bárcena um sieben Prozent auf 37,3 Prozent der Bevölkerung steigen. CEPAL spricht von der schwersten wirtschaftlichen und sozialen Krise in Lateinamerika und der Karibik der letzten 100 Jahre.