Nach dem Verkünden eines Teilabzuges der US-Truppen befürchten Politiker*innen in Rheinland-Pfalz und Umgebung den Niedergang einer ganzen Region. Es gibt aber eine Zukunft ohne Militär – sie muss nur gewollt sein.
Der baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), seiner rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer (SPD) sowie die Regierungschefs von Hessen und Bayern, Volker Bouffier (CDU) und Markus Söder (CSU) sind sich einig und schrieben einen Bettelbrief an die US-Politik: Der von Donald Trump angekündigte Truppenabzug soll mit allen Mitteln verhindert werden (https://www.tagesschau.de/ausland/us-truppenabzug-bundeslaender-101.html(link is external)). Auch der Bürgermeister Ralf Hechler (CDU) von Ramstein-Miesenbach prophezeit „totes Land“ ohne die Präsenz der ausländischen Truppen, da seine Gemeinde voraussichtlich stark darunter leiden würde. Einigkeit besteht bei den Politiker*innen der Region auch in einer anderen Sache: Sie verweigern sich schon seit Jahrzehnten, über Konversion, der Umwandlung von Militärischen ins Zivile, auch nur nachzudenken. Es gibt keine Konzepte für einen Abzug der ausländischen Truppen aus Deutschland, man setzt ohne Alternative auf das Geschäft mit dem Tod.
Die Kampagne „Stopp Air Base Ramstein“ mahnt seit ihrem Beginn, dass die regionale Politik über Konversion nachdenken muss. Alles andere wäre fahrlässig gegenüber ihren Bürger*innen. In einem RND-Interview hat nun Ralf Hechler erstmals von einem Ordner in seinem Büro mit „Ideen zur Umnutzung, zu einer Zeit nach der Air Base“ gesprochen (https://www.rnd.de/politik/ramstein-und-der-abzug-der-amerikaner-dann-wa…(link is external)). Die Pfälzer Initiative „Entrüstet Euch!“ wollte darauf den Ordner einsehen, aber Hechler lies über die Presse verkünden, dass er diesen Ordner nicht freigibt. Achim Müller von „Entrüstet Euch!“ wollte dies nicht akzeptieren und wehrtesich.Pascal Luig sprach mit Achim Müller von „Entrüstet Euch!“ über den Abzug der US-Truppen, die Reaktionen in Rheinland-Pfalz und über Alternativen zur Militärpräsenz.