In diesen Gemeinschaften gab es 7753 Infektionen und 349 Todesfälle.
Nach Angaben des National Committee for Indigenous Life and Memory hat die COVID-19 Pandemie mindestens 11 indigene ethnische Gruppen erreicht. Laut des Berichts des Komitees, welches aus Stammesführern der indigenen Bevölkerung besteht, stieg die Gesamtzahl der mit dem neuen Coronavirus Infizierten in diesen Gemeinden auf 7753 und 349 Menschen starben.
Auch die Warao, Venezuela’s zweitgrößte indigene Bevölkerungsgruppe, die Zuflucht in Brasilien gesucht haben, sind in dem Bericht erwähnt. Vor etwas mehr als einem Monat betraf die Krankheit bereits 44 ethnische Gruppen, wie von der Pressenza Agentur Brasilien festgestellt wurde. Das zeigt, dass sich die Krankheit rasch in den im Land lebenden 350 indigenen Gruppen ausbreiten kann.
Die Zahlen liegen über den vom Gesundheitsministerium, welches tägliche Berichte herausgibt, offiziell genannten. Die Daten des Special Secretariat for Indigenous Health (Seasi) geben mit Stand 24. Juni, 4771 bestätigte Infektionen und 128 Todesopfer an. Das Dokument besagt auch, dass 614 Personen unter Beobachtung stehen.
In seinem Bericht listet das Ministerium die Daten der Special Indigenous Sanitary Districts (DSEIs) auf. Die Region mit der höchsten Zahl an bestätigten Infektionen ist Alto Rio Solimões (555), gefolgt von Maranhão (493), Guamá-Tocantins (417) und Rio Tapajós (305).
Bei den von den indigenen Stammesführern gesammelten Daten erfolgt die Unterteilung nach Bundesstaaten. Dort steht das Amazonasgebiet an erster Stelle mit 152 Fällen, gefolgt von Pará mit 62 und Roraima mit 41. Alles in allem haben 19 Bundesstaaten COVID-19 Fälle unter ihrer indigenen Bevölkerung.
Der National Council of Justice (CNJ) richtete am 23. Juni eine Beobachtungsstation ein, um den Schutz der indigenen Bevölkerung zu überwachen, die während der Pandemie besonders gefährdet sind. Auf der Webseite der Beobachtungsstation können die Besucher Dokumente einsehen, die zu staatlichen Initiativen hinsichtlich dieser Bevölkerungsgruppen mehr Transparenz bringen. Dazu zählen die Verteilung von Lebensmittelmarken und Hygiene-Kits.
In einer Meldung erklärte die brasilianische Indigenenbehörde FUNAI am 24. Juni, dass sie 215 Lebensmittelpakete und einige tausend Reinigungs- und Hygiene-Kits an die indigenen Gemeinden im ganzen Land verteilt hat. Sie gab darüber hinaus bekannt, dass sie 4,25 Millionen Dollar für die Bewältigung der Pandemie eingeplant habe und sich außerdem zum Ziel setze, mehr als 500000 Lebensmittelpakete zu verteilen.
Von Letycia Bond unter dem Titel „COVID-19 reaches nearly a third of indigenous ethnic groups“ bei Agência Brasil erschienen und aus dem Englischen von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam übersetzt. Wir suchen Freiwillige!