75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Frieden wieder bedroht. Selbst bei uns in Europa ist er brüchig. Vieles ist unsicher geworden und globale Bedrohungen sind hinzu-gekommen.

Die schnell zusammengewachsene Welt zeigt neue Formen der Gewalt und Verletzlichkeit. Die soziale Spaltung wird tiefer, die vom Menschen gemachte Klimakrise, die Zerstörung der Ernährungsgrundlagen und der Kampf um Rohstoffe bedro-hen uns. Die weltweite Ausbreitung der Corona-Pandemie wird auch genutzt, autoritäre Strukturen zu schaffen oder zu zemen-tieren. Sie trifft die Ärmsten und Schwächsten besonders hart. Nicht zuletzt versuchen Nationalisten, die Unsicherheit für ihre miese Propaganda zu nutzen.

Wer den Frieden will, muss für den Frieden kämpfen. Die häufig zu hörende Forderung, Europa müsse die „Sprache der Macht“ (Münchner Sicherheitskonferenz) lernen und seine militärischen Fähigkeiten ausbauen, ist falsch. Mehr Militär löst keines unserer Probleme. Wir brauchen vielmehr eine Zivilisierung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Konflikte. Andernfalls kehren die Gespenster der Vergangenheit zurück, die nur Tod und Zer-störung mit sich bringen.

Ein neuer Rüstungswettlauf ist bereits voll im Gange. Auf zehn Länder nur entfallen 75 Prozent der weltweiten Militärausgaben. Deutschland steht dabei auf Platz sieben. Die Ausgaben für Rüstung und Militär steigen weiter an, neue Atomwaffen werden entwickelt und sollen stationiert werden. Sie sind noch schneller und noch zerstörerischer als alles was bisher war. Auch ohne diese Massenvernichtungswaffen steigt in der Welt digitaler Technologien die Gefahr militärischer Konflikte, denn die Hemmschwelle ist weit geringer.

Das 21. Jahrhundert darf nicht zu einem Jahrhundert der Konfron-tation und Gewalt werden. Unsere Aufgaben heißen deshalb: Auf-bau einer gesamteuropäischen Friedensordnung, Stärkung der Vereinten Nationen, weltweite Abrüstung und Rüstungskontrolle, friedliche Beilegung ökonomischer, sozialer und ökologischer Konflikte. Wir unterstützen die Initiative des UN-Generalsekretärs für einen sofortigen weltweiten Waffenstillstand. Unsere Verant-wortung ist eine Politik globaler Gerechtigkeit. Wir sind viele und in der Demokratie nicht ohnmächtig.

Wir sagen Nein zu einer Sprache der Gewalt, stattdessen Ja zu einer Kultur des Friedens, der Vernunft und der Verständigung.

Wir sagen Nein zu einer Erhöhung der Militärausgaben! Ja zu Abrüsten statt Aufrüsten! Ja für eine neue Entspannungspolitik jetzt!


Auf Initiative der Kampagne „abrüsten statt aufrüsten“, wurde  die Anzeige weiter oben entwickelt, die von über 2.000 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet am 8. Mai, dem Tag der Befreiung auf einer ganzen Seite in der Südddeutschen Zeitung (SZ) erscheint. Sie weist eindringlich auf die Notwendigkeit der Abrüstung und einer Politik der Entspannung hin.

Der Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern dieser Anzeige. Es ist sicher die Anzeige mit einer fast einzigartigen Vielfalt und gesllschaftlichen Breite!

Auf der Webseite kann der Anzeige gerne weiter unterzeichnet werden, als Ausdruck der Unterstützung und der Solidarität. Jede Spende ist willkommen.

Wir würden uns auch freuen, wenn die Kampagne „abrüsten statt aufrüsten“, deren Aufruf bisher die Unterstützung von 165.000 Bürgerinnen und Bürgern bekommen hat, weiter verbreitet und unterzeichnet wird.

Gerade jetzt ist eine Umkehr zur Abrüstung erforderlich!