Ein Versuch, die Kriegskultur in den USA zu verändern.
Als nach den Terroranschlägen vom 9. September 2001 alles nach einem Krieg rief, wurde das Unterrichten von Fremdsprachen an öffentlichen Gymnasien zunehmend eine große Herausforderung. Besonders für Menschen wie mich, welche für ein weltweites zwischenmenschliches Miteinander eintreten. Uns wurde immer gesagt, folgt den bewährten Methoden, die besagen: Die Unterrichtsmaterialien sollen authentisch und zum Anfassen sein.
Also zierte meinen Klassenraum vor, während und nach dem Irakkrieg eine sogenannte PACE Flagge (ital. „Frieden“), ein universelles Symbol für Frieden und Solidarität. Millionen Italiener*innen, Europäer*innen und Menschen aus vielen anderen Nationen rund um den Globus schmückten ihre Häuser, Balkone und Geschäfte mit dieser Flagge, um gegen das Kriegstreiben der US-Regierung zu protestieren. Selbst das Zeigen von den bei Schülern beliebten Friedenszeichen wie die Victory- Geste, gilt in den USA oft als subversiv und unpatriotisch.
Warum hat der Frieden keine Priorität? Eigentlich wollen doch alle, dass unsere Familien miteinander klarkommen und Frieden durch Atemtechniken, Training, Musik, Beten und/oder Meditation finden. Warum macht man das nicht im großen Stil? Es gibt einige Theorien dazu, die beste wurde von Dr. Michael D. Knox vorgeschlagen, einem verdientem Universitätsprofessor und Gründer der US Peace Memorial Foundation (https://www.uspeacememorial.org).
Dr. Knox möchte Menschen auszeichnen, welche sich für Frieden eingesetzt haben, um damit zu zeigen, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Neben dem Vorschlag, ein US-Friedensdenkmal zu errichten, welches den Menschen und Organisationen, die sich in der Vergangenheit und heute immer noch mit all ihren Kräften um friedlichen Alternativen zum Krieg bemühen, arbeitet diese Organisation an zwei weiteren Projekten.
In dem sogenannten US-Friedensregister (US Peace Regsitry) werden Menschen und Organisationen aus den USA eingetragen und dokumentiert, die sich öffentlich gegen militärische Lösungen (einschließlich Invasion, Besatzung, die Herstellung von Massenvernichtungswaffen, Waffengewalt, Sanktionen und Kriegsdrohungen) stellen und stattdessen diplomatische Lösungen fordern. Dr. Knox hofft, dass das „Auszeichnen dieser mutigen Vorbilder und Aktivisten*innen mehr Amerikaner*innen dazu ermutigt, sich für Frieden und gegen Hass, Ignoranz, Habgier und Intoleranz, die zu Krieg führen, auszusprechen.“
Jedes Jahr ehrt die gemeinnützige Stiftung eine Person oder Organisation aus dem Friedensregister, indem sie sie für ihr außergewöhnliches Engagement gegen Krieg mit dem US-Friedenspreis auszeichnet. Die mutigen Preisträger*innen haben öffentlich, trotz vieler Repressalien, gegen die Kriegsanstrengungen der USA gekämpft. Den US-Friedenspreises haben unter anderem erhalten: Ajamu Baraka (2019), David Swanson (2018), Ann Wright (2017), Veterans for Peace (2016), Kathy Kelly (2015), CODEPINK Women for Peace (2014), Chelsea Manning (2013), Medea Benjamin (2012), Noam Chomsky (2011), Dennis Kucinich (2010), und Cindy Sheehan (2009). 2019 waren neben Anderen auch Erica Chenoweth, Stephen D. Clemens, Thomas C. Fox, Bruce K. Gagnon, Jewish Voice for Peace, National Network Opposing the Militarization of Youth, Sally-Alice Thompson, Women’s March on the Pentagon und World BEYOND War für den Friedenspreis nominiert.
Diese Vorbilder werden gefeiert, um noch mehr Amerikanerinnen und Amerikanern den Mut zu geben, sich gegen Krieg zu wehren und sich für Frieden zu einzusetzen.
Wie kann ich mitmachen? Füge deinen Namen der Liste von Personen, Organisationen und US-Friedenspreisträger*innen, die Gründungsmitglieder sind, bei und lasse deinen Namen dauerhaft mit Frieden in Verbindung bringen. Die Gründungsmitglieder sind auf der Website https://www.uspeacememorial.org/Donors.htm, im US-Friedensregister und schließlich im US-Friedensmemorial, einem nationalen Denkmal, das in Washington errichtet werden soll, aufgeführt. Als eines der fast 400 Gründungsmitglieder kannst du auch Menschen und Vereine für den Friedenspreis 2020 vorschlagen. Menschen von außerhalb der USA sind auch eingeladen mitzumachen. Ein Gründungsmitglied aus den Niederlanden schrieb: „…die ganze Welt würde von einer weniger militaristischen USA profitieren“. Mehr über den Nominierungsprozess findest du unten auf der Seite https://www.uspeaceprize.org.
Indem wir die Vision von einer friedlichen Welt verstehen, teilen und unterstützen, rechtfertigen wir die Aktionen derjenigen, die ihre Zeit und Kraft für den Aufbau derselben einsetzen. Die US Peace Memorial Foundation macht auf die Antikriegshaltung vieler amerikanischer Persönlichkeiten aufmerksam, welche in der Geschichte oft untergegangen sind. Außerdem dokumentiert sie den aktuellen Antikriegs-Aktivismus in den Vereinigten Staaten und sendet damit die Botschaft an alle Bürger*innen, dass das Engagement für friedliche Lösungen und gegen Krieg ein ehrenhafter und akzeptierter Teil unserer Demokratie ist. Wie schon John Fitzgerald Kennedy (1917-1963) sagte: “War will exist until that distant day when the conscientious objector enjoys the same reputation and prestige that the warrior does today.” („Krieg wird bis zu jenem fernen Tag bestehen, an dem der Militärdienstverweigerer den gleichen Ruf und das gleiche Ansehen genießt wie der Krieger heute.“)
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Peter Bliß vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!